Der THW - THWhS
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Schlcmgen, Spirmen, Skorpione<br />
Gefahren beim Auslandseinsatz - Beispiel Iran<br />
von Dr. Carl Müller-Platz<br />
Foto:<br />
Herrmann<br />
wurde mir eine der Raubspinnen<br />
und ein kleiner Skorpion<br />
- eingelegt in Speiseöl,<br />
da nichts anderes zur Hand<br />
war - gebracht.<br />
Auch Einheimische habe<br />
ich nach giftigen Tieren befragt.<br />
Sie nannten mir eine<br />
Gegend in der Nähe der irakischen<br />
Grenze, in der Giftschlangen<br />
in größerer Zahl<br />
vorkämen. Außerdem berichteten<br />
sie von Skorpionen,<br />
und auch aus den kurdischen<br />
Lagern wurde über<br />
Unfälle mit giftigen Tieren<br />
berichtet.<br />
An unserem Maßstab gemessen<br />
schlechte hygienische<br />
Verhältnisse und die<br />
Trinkwasserknappheit in<br />
den kurdischen Lagern bargen<br />
auch für die <strong>THW</strong> -Helfer<br />
eine Gefahr, durch eine Infektion<br />
zu erkranken. Dabei<br />
stehen die Magen-Darm-Erkrankungen<br />
an erster Stelle.<br />
Über die Nahrung werden<br />
Mikroorganismen auf genommen,<br />
die beim Mitteleuropäer<br />
zu mitunter blutigen<br />
Durchfällen führen können.<br />
Viele der Helfer litten<br />
unter Reisediarrhöe und<br />
mußten teilweise leidvolle<br />
Tage durchleben.<br />
Anders als bei diesen unspezifischen<br />
Durchfallerkrankungen,<br />
die meist gut<br />
überstanden werden, sind<br />
Cholera und Typhus gefürchtete<br />
Infektionskrankheiten,<br />
da sie sich schnell epidemieartig<br />
ausbreiten. In<br />
den Lagern wurden nur vereinzelt<br />
Krankheitsfälle festgestellt.<br />
Außerdem können<br />
schwere Infektionserkrankungen<br />
durch beißende<br />
oder saugende Insekten wie<br />
Mücken, Läuse, Flöhe, Wanzen<br />
oder Zecken übertragen<br />
werden. Dazu zählt insbesondere<br />
die Malaria, deren<br />
Erreger durch Mückenstiche<br />
übertragen wird.<br />
Mitte Juni trat bei einem<br />
Arzt der Organisation Medecins<br />
Sans Frontieres eine<br />
fieberhafte Erkrankung auf,<br />
die sich als Virusinfektion -<br />
übertragen durch eine Zekke<br />
- herausstellte. <strong>Der</strong> Arzt<br />
mußte den Einsatz abbrechen,<br />
und erst im einem<br />
Krankenhaus wurde er wieder<br />
gesund.<br />
Auch bei einigen unserer<br />
Helfer traten fieberhafte Erkrankungen<br />
auf, die jedoch<br />
alle glimpflich verliefen.<br />
Grund genug, sich einmal<br />
vor Augen zu führen, wie<br />
ein Auslandseinsatz vorzubereiten<br />
ist und wie man<br />
sich im Einsatz verhalten soll,<br />
damit solche Gefährdungen<br />
möglichst gering gehalten<br />
werden.<br />
Giftige Tiere<br />
im Einsatzraum der<br />
Provinz Bakhtaran<br />
Vier giftige Schlangenarten<br />
gibt es im westlichen<br />
Iran. Drei davon gehören zur<br />
Familie der Vipern, eine zu<br />
den sogenannten Elapiden<br />
oder Giftnattern. Die Wüstenkobra<br />
ist eine etwas mehr<br />
als einen Meter lange, auffallend<br />
glänzend schwarze<br />
oder zumindest sehr dunkle,<br />
dickliche Giftnatter. Ihr Kopf<br />
ist kurz und geht ohne erkennbaren<br />
Übergang in den<br />
Rumpf über. Ihr Schwanz ist<br />
kurz. Da sie nachtaktiv ist.<br />
lebt sie tagsüber unter Steinen<br />
oder im Sand. Unfälle<br />
sind kaum bekannt. und<br />
auch über Vergiftungssymptome<br />
gibt es keine sicheren<br />
Angaben.<br />
Die Levanteviper hat wie<br />
fast alle Vipern einen dreieckförmigen<br />
Kopf, der deutlich<br />
sichtbar vom Rumpf abgesetzt<br />
ist. Mit ihrem dicken<br />
Rumpf und abrupt spitz zulaufendem<br />
Schwanzteil mißt<br />
sie etwa 120-150 cm. Sie ist<br />
häufig grau, khaki oder<br />
bräunlich gefärbt mit dunkleren<br />
Flecken am Rücken.<br />
Manche sind auch einfarbig.<br />
Sie ist Ursache vieler Bißunfälle,<br />
auch wenn sich<br />
das nachtaktive Tier tagsüber<br />
durch Störungen kaum<br />
reizen läßt. Die Viper ist aber<br />
unberechenbar .<br />
Die persische Hornviper<br />
hat ihren Namen von den<br />
hornartig aussehenden<br />
Schuppen über den Augen.<br />
Sie hat ebenfalls einen breiten,<br />
deutlich vom Rumpf<br />
abgesetzten Kopf, wird etwas<br />
mehr als einen Meter<br />
lang und ist am Rücken<br />
blaugrau bis khaki gefärbt<br />
mit unregelmäßigen Flekken<br />
oder Streifen.<br />
Die Sandrasselotter ist die<br />
gefährlichste der im Einsatzgebiet<br />
vorkommenden Vipern.<br />
Obwohl sie ein nachtaktives<br />
Tier ist. geht sie bei<br />
kühlem Wetter auch tagsüber<br />
auf Beutefang. Auffällig<br />
ist die seitlich geriChtete<br />
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