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Der THW - THWhS

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mußte für das kommende<br />

Haushaltsjahr ein neuer<br />

Haushaltsplan für das gesamte<br />

im Aufbau befindliche<br />

<strong>THW</strong> erarbeitet und dem<br />

Bundesministerium des Innern<br />

vorgelegt werden. <strong>Der</strong><br />

neue Entwurf beinhaltete<br />

insgesamt 3,4 Millionen DM.<br />

Obwohl der Aufbaustab sich<br />

bemüht hatte, mit wenig<br />

Haushaltsmitteln auszukommen,<br />

mußte er noch mehrere<br />

Kürzungen hinnehmen.<br />

Das war besonders bedauerlich,<br />

weil vor allem die<br />

Beweglichkeit der Leitung<br />

und der leitenden Kräfte auf<br />

der Landesebene darunter<br />

zu leiden hatten. Vielleicht<br />

erhellt ein Beispiel die Situation:<br />

<strong>Der</strong> Leitung des <strong>THW</strong><br />

wurden ganze zwei PKW als<br />

Dienstwagen Cl VW-Käfer<br />

und 1 Opel-Kapitän) bewilligt!<br />

Auch die gehaltliche Situation<br />

entspraCh der Zeit:<br />

Sie reichte von 300 bis 400<br />

DM für Bürokräfte bis 1 200<br />

DM für den Chef. Ein Kraftfahrer<br />

mußte bei einem Stundenlohn<br />

von etwa 1,13 DM<br />

schon reichlich Überstunden<br />

machen, wenn er 400 DM<br />

im Monat nach Hause bringen<br />

wollte.<br />

Am 22 . Januar 1951 wurde<br />

der bisherige Stellvertreter<br />

von Lummitzsch, Erich<br />

Hampe, Referatsleiter I C 7<br />

im Bundesministerium des<br />

Innern und schied somit aus<br />

der Leitung des <strong>THW</strong> aus.<br />

Als Leiter des Aufsichtsreferates<br />

blieb er aber dem <strong>THW</strong><br />

sachlich und freundschaftlich<br />

verbunden und konnte<br />

es nach Kräften fördern. Mit<br />

diesem Tage trennten sich<br />

zum zweiten Mal und nun<br />

endgültig die Berufswege<br />

der beiden TN- und <strong>THW</strong>­<br />

Leiter.<br />

Im übrigen stand das Jahr<br />

1951 weiterhin im Zeichen<br />

vorbereitender Besprechungen.<br />

Hier gab es zwei<br />

Schwerpunkte. Einerseits<br />

waren es die Bundesländer<br />

- eine Innenministerkonferenz<br />

fand am 8. Februar 1951<br />

mit Behandlung des Themas<br />

<strong>THW</strong> statt -, weitere Bundesund<br />

Landesbehörden, Wirtschaftsverbände<br />

, Arbeitgeberverbände,<br />

Gewerkschaften,<br />

Industrieunternehmen<br />

USW., andererseits waren es<br />

Ansprechpartner und zukünftige<br />

Führungskräfte in<br />

allen Bundesländern auf<br />

Landes- und Ortsebenen.<br />

Gespräche dieser Art hatte<br />

es zur Sondierung in kleinerem<br />

Umfang schon vor dem<br />

22. August 1950, dem Geburtstag<br />

des <strong>THW</strong>, gegeben.<br />

Sie wurden zunehmend intensiviert,<br />

die Fragen konkreter.<br />

Einrichtung<br />

von Landes- und<br />

Ortsverbänden<br />

Jetzt ging es definitiv um<br />

die baldige Mitarbeit von<br />

Führungskräften und Helfern<br />

in den zu errichtenden<br />

Landes-und Ortsverbänden.<br />

Hier ist festzuhalten, daß der<br />

Begriff Landesverbände zeitweilig<br />

durch den Begriff Bezirksverbände<br />

ersetzt wurde,<br />

weil einige kleinere Landesverbände<br />

mit anderen zu<br />

Bezirken zusammengefaßt<br />

werden mußten. Später gab<br />

es auf der Landesebene nur<br />

noch die heute bekannten<br />

Landesverbände, während<br />

die Bezeichnung Bezirksverband<br />

in den Stadtstaaten -<br />

entsprechend den Stadtbezirken<br />

- für Ortsverbände<br />

Erieh Hampe,<br />

Stellvertreter von<br />

Otto Lummitzseh<br />

1950/ 51<br />

Foto: <strong>THW</strong><br />

verwendet wurde. Das Gros<br />

der an einer ehrenamtlichen<br />

oder hauptamtlichen Mitarbeit<br />

interessierten idealistisch<br />

Gesonnenen im Bundesgebiet<br />

und West-Berlin<br />

rekrutierte sich in erster Linie<br />

aus Ehemaligen der TN, der<br />

Deutschen Wehrmacht und<br />

des Reichsarbeitsdienstes,<br />

soweit sie politisch nicht belastet<br />

waren.<br />

Bereits im Frühsommer<br />

1951 gab es in etwa 250<br />

Orten 2 000 bis 3 000 Personen,<br />

die, in Listen erfaßt, für<br />

plötzliche Einsatzaufgaben<br />

bereitstanden. Doch noch<br />

gab es keine Orts- oder Landesverbände<br />

in amtlicher<br />

Funktion. Noch fehlte das<br />

endgültige Startzeichen des<br />

Bundesministers des Innern,<br />

noch fehlte das Geld.<br />

Zu den ersten Ortsverbänden<br />

(OV) des <strong>THW</strong> - wenn es<br />

nicht überhaupt der erste<br />

<strong>THW</strong>-OV ist - gehört ohne<br />

Zweifel Nürnberg. Hier waren<br />

schon im Sommer 1950<br />

der spätere verdiente Ortsbeauftragte<br />

Andreas Müller<br />

und ein Kreis engagierter<br />

Praktiker zugange, so daß<br />

man zumindest von einem<br />

OV-ähnlichen Gebilde sprechenkann.<br />

Die Suche<br />

nach passenden<br />

Unterkünften<br />

Vorsorglich wurde in den<br />

in Betracht kommenden Orten<br />

nach Unterkünften für<br />

zu gründende <strong>THW</strong> -Ortsver -<br />

bände gesucht. Aber auch<br />

dies war damals ein äußerst<br />

schwieriges Unterfangen,<br />

weil der Raumbedarf allgemein<br />

groß war und noch<br />

längst nicht alle in Trümmern<br />

liegenden Gebäude<br />

wiederaufgebaut oder neue<br />

Gebäude errichtet worden<br />

waren. So hatte das <strong>THW</strong><br />

von Anfang an und mindestens<br />

fünfundzwanzig Jahre<br />

lang, erst fast überall, später<br />

punktuell, unter Raumnot<br />

zu leiden. Dankenswerterweise<br />

ist jedoch das <strong>THW</strong><br />

auf diesem Gebiet ebenfalls<br />

sowohl von privater Seite als<br />

auch von amtlichen Stellen<br />

erheblich gefördert worden.<br />

Bevor es indessen zur Anmietung<br />

oder gar zum Kauf<br />

von Unterkünften für die<br />

<strong>THW</strong> -Ortsverbände kam,<br />

mußte man sich in privaten<br />

Räumen oder in Lokalen treffen.<br />

Soweit der Überblick über<br />

die ersten Monate, nachdem<br />

das Technische Hilfswerk ins<br />

Leben gerufen worden war.<br />

In der nächsten Ausgabe<br />

dieser Zeitschrift soll der Beitrag<br />

mit der beginnenden<br />

Arbeit der <strong>THW</strong>-Orts- und<br />

Landesverbände fortgesetzt<br />

werden.<br />

Anmerkung: Für Ergänzungen,<br />

Anregungen und<br />

Berichtigungen ist der Autor<br />

dankbar.<br />

48 Technisches Hilf swerk~

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