Der THW - THWhS
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Dafür ist zeitgemäße Technik<br />
für Ortung, Rettung/ Bergung<br />
und Sicherung bis hin<br />
zur immer bedeutsamer gewordenen<br />
Räumung erforderlich.<br />
Für den Bereich der Infrastruktur<br />
ist davon auszugehen,<br />
daß bei Angriffen, Sabotageakten<br />
etc. durch gezielte<br />
Zerstörungen die Elektro-<br />
und Wasserversorgung<br />
sowie die Abwasserbeseitigung<br />
in begrenzten Gebieten<br />
für längere Zeit ausfallen<br />
(Zerstörung der Knoten<br />
und Querverbindungen). In<br />
Bagdad und anderen irakischen<br />
Städten ist es den Alliierten<br />
gelungen, die Infrastruktur<br />
für mehrere Monate<br />
lahmzulegen.<br />
Erstes Gebot ist es, im Schadenfall<br />
der Bevölkerung und<br />
wichtigen Betrieben sowie<br />
Einrichtungen der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge bis zur<br />
Reparatur der Leitungen<br />
einstweilen die lebenswichtige<br />
Elektro- und Wasserversorgung<br />
zu gewährleisten.<br />
Darüber hinaus müssen<br />
auch künftig unter entscheidender<br />
Beteiligung des<br />
Instandsetzungsdienstes<br />
langwierige Reparaturen<br />
vorgenommen werden.<br />
Ein besonderes Gefahrenpotential<br />
stellen auch Verschmutzungen<br />
durch Mineralöl<br />
etc. dar. Im Verteidigungsfall<br />
ist, wie im Golf und<br />
1944 geschehen, mit Angriffen<br />
auf Tankschiffe, Raffinerien,<br />
Tanklager, Eisenbahnzüge<br />
und Pipelines zu rechnen.<br />
Die Umweltgefahren,<br />
insbesondere die Gefährdung<br />
der Trinkwasserversorgung,<br />
sind beträchtlich. Unter<br />
anderem zur Beseitigung<br />
dieser Ölverschmutzungen<br />
in großem Umfang muß daher<br />
der Instandsetzungsdienst<br />
besser als bisher gerüstet<br />
sein.<br />
C. Zielsetzung<br />
Hauptziele:<br />
Hauptziel der Neukonzepti-<br />
on ist die Sicherstellung der<br />
Aufgabenerledigung:<br />
• Menschenrettung und<br />
Bergung,<br />
• Aufrechterhaltung der Infrastruktur<br />
,<br />
. Schutz der Umwelt vor<br />
Schädigung der Ressourcen<br />
im Rahmen der gesetzlichen<br />
Aufgabe "Technische Hilfe<br />
im Zivilschutz' (§ 1 Abs. 2<br />
NI. 1 <strong>THW</strong>-Helferrechtgesetz<br />
vom 22. Januar 1990,<br />
BGBI I 118).<br />
Sowohl bei Großschadensereignissen<br />
im Frieden als<br />
auch im Verteidigungsfall ist<br />
die Bundesanstalt Technisches<br />
Hilfswer k gefordert. die<br />
heutigen bzw. für die Zukunft<br />
vorhersehbaren Anforderungen<br />
optimal zu erfüllen.<br />
Außerdem soll im Zuge<br />
dieses Neukonzeptes die<br />
Bundesanstalt Technisches<br />
Hilfswerk in die Lage versetzt<br />
werden, alle ihr übertragenen<br />
gesetzlichen Aufgaben<br />
auch im Frieden zu<br />
erfüllen. (§ 1 Abs. 2 NI. 1 + 2<br />
<strong>THW</strong> -HerlfRG) Dabei kommt<br />
der Instandsetzung eine<br />
weitaus größere Bedeutung<br />
zu als bisher angenommen.<br />
Umgestaltung der Fachdienste<br />
Bergung und Instandsetzung:<br />
Ziele für die Ausgestaltung<br />
der künftig ausschließlich<br />
vom <strong>THW</strong> getragenen Fachdienste<br />
Bergung und Instandsetzung<br />
sind insbesondere:<br />
• flächendeckende Grundausstattung<br />
auf zeitgemäßem<br />
technischem Niveau<br />
nach sachgerechten Verteilungskriterien<br />
und in ausreichender<br />
Stärke,<br />
• Effizienzerhöhung durc<br />
überörtliche Spezialeinheiten<br />
mit schwerem Gerät, die<br />
bei Bedarf zur Verstärkung<br />
der Grundausstattung<br />
schwerpunktrnäßig zusammengefaßt<br />
werden können.<br />
Diese haben stärkere technische<br />
Kapazität, auch zur<br />
Unterstützung anderer Fachdienste.<br />
Die Konzeption ist so ausgestaltet.<br />
daß sie kompatibel<br />
mit verschiedenen denkbaren<br />
Modellen einer künftigen<br />
Zivilschutz- bzw. Katastrophenschutz-Struktur<br />
ist<br />
und insbesondere auch im<br />
Rahmen des Doppelnutzens<br />
für Gemeinde, Kreise, Länder<br />
und Versorgungsunternehmen<br />
eine sinnvolle Verstärkung<br />
darstellt.<br />
D. Zusammenfassung<br />
Durch das hier vorgeschlagene<br />
Neukonzept wird insbesondere<br />
erreicht:<br />
• ausgewogene Verteilung<br />
des Grund-Potentials (Geräte<br />
und Kräfte) des Katastrophenschutzes<br />
auf Länder<br />
und Kreise;<br />
• Bereitstellung von überörtlich<br />
einsetzbaren Spezialeinheiten;<br />
• vollständige Grundausstattung<br />
aller Einheiten mit<br />
Kfz, technischer Ausstattung<br />
und Personaltransportkapazität,<br />
Reduzierung der Beorderungvon<br />
Fahrzeugen und<br />
Gerät auf nur im Verteidigungsfall<br />
zusätzlich benötigte<br />
Ausstattung;<br />
• Schaffung neuer Teileinheiten<br />
zur sachgerechten<br />
Erfüllung der dem Bergungsund<br />
Instandsetzungsdienst<br />
gestellten Aufgaben;<br />
• Modernisierung der usstattung<br />
und Bereitstell g<br />
von techIi' ehern Großgerät<br />
wie Räumgeräte, mobile<br />
Aggregate größerer Leistung<br />
etc.;<br />
• Verbreiterung des SpeKtrwnsder<br />
Einsatzmöglichkeiten;<br />
Erhöhung des Einsatzwertes<br />
der Teileinheiten;<br />
• Verringerung der Über- ......._-.......<br />
schneidungen in Aufgabe<br />
und Ausstattung zurnBrcm.dschutzdienst<br />
bzw. zur Feuerwehr;<br />
Möglichkeit der Einpassung<br />
in ein neues Katastrophenschutz-Konzept<br />
des<br />
Bundes;<br />
• Erhöhung der Effektivität<br />
des <strong>THW</strong> als Einsatzorganisation;<br />
• Aufbau des <strong>THW</strong> in den<br />
neuen Bundesländern nach<br />
den früheren STAN-Vorgaben,<br />
mit der Option, eine<br />
Anpassung an neue konzeptionelle<br />
Planungen ohne<br />
Reibungsverluste durchführen<br />
zu können;<br />
• flächendeckende Dislozierung<br />
der Ortsverbände<br />
des <strong>THW</strong>;<br />
• Ausgestaltung des <strong>THW</strong><br />
zu einern umfassenden<br />
Technischen Hilfswerk für<br />
den Einsatz im erweiterten<br />
Katastrophenschutz und bei<br />
der friedensmäßigen Gefahrenabwehr.<br />
Es wird darauf hingewiesen,<br />
daß es sich insbesondere<br />
bei der Verteilung der Einheiten<br />
auf die Bundesländer<br />
um Planungsgrößen zur Ermittlung<br />
des Gesamtbedarfs<br />
handelt und eine endgültige<br />
Dislozierung erst nach<br />
Abstimmung mit allen Beteiligten<br />
(Bundesamt für Zivilschutz,<br />
Bundesministerium<br />
des Innern, Länder,<br />
Technisches Hilfswerk) festgelegt<br />
werden kann.<br />
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