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Bei besonderen Anlässen in Bonn ist auf den THW Ortsverband Bonn-Beuel Verlaß Warum der Staatspräsident stets gut "im Bilde" ist von Gerhmd Schmitz Ein Regierungssitz bringt besondere Herausforderungen mit sich - auch für das Technische Hilfswerk. Da müssen zum Beispiel für einen Staatsbesuch Pressetribünen errichtet, Anleger für Hotelschiffe gebaut oder Vorkehrungen zur Sicherstellung .......- .. iiiiiii:::~ der Stromversorgung getroffen werden. Davon handelt unter anderem der folgende Bericht des THW Ortsverbandes Bonn Beue!, der auf 15 Jahre technische Hilfe für die Bundesregierung bei besonderen Anlässen zurückblicken kann. Autor ist Gerhard Schmitz, früher THW Ortsbeauftragter Bonn-Beuel und jetzt Kreisbeauftragter des Technischen Hilfswerks für Bonn. M tderTHW-Rundverfügung vom 30 . November 1976 wurde dem THW die Amtshilfe für das Presse- und Informationsmnt der Bundesregierung übertragen. Seither nimmt der Ortsverband Bonn-Beuel diese AIbeiten wahr. Den Anfang machte die Hilfeleistung beim Auf- und Abbau einer AIbeitstribüne für Pressefotografen. Dies ist eine robuste Konstruktion aus verzinktem Vierkantrohr 100 x 100mm. Die Konstruk- Fotos: Schmitz, vario-press tion besteht aus einzelnen Pfosten und Trägern, die ineinandergesteckt werden. Gestaffelt ist sie in drei Höhenstufen: 0,80/ 1,20/ 1,60 m . Als Aufstellfläche werden 8,10 x 4,10 m benötigt. Diese AIbeitstribüne ist zu einer Einrichtung bei Staatsbesuchen geworden, die nicht mehr wegzudenken ist. Manches bei den AIbeiten wird zur Routine, manches muß aber auch neu erdacht und erfunden werden. Wie oft wir die AIbeitstribüne aufgebaut haben, läßt sich an den Staatsbesuchen abzählen, die seither vergangen sind. Wir haben sie nicht gezählt. Manchmal haben die Sicherheitskräfte der Besuchernationen ihre eigenen Vorstellungen, doch sind wir bisher immer allen Anforderungen gerecht geworden. Beim Besuch von Leonid Breschnew mn 4. Mai 1978 bauten wir zum Empfang des sowjetischen Staatsgastes auf dem Flughafen 34 Technisches Hilfswerk~
Köln/Bann zwei große Tribünen aus Brückenbaugerät auf. Der gesamte Ortsverband erschien - es war Vatertag-, baute zwei Stunden auf, erlebte die Zeremonie mit, baute eine Stunde ab. Seit dieser Zeit sind die großen Tribünen von 24 m Länge aus dem Geschehen bei großen Staatsereignissen nicht mehr wegzudenken. Auf Socken im Kabinettssaal Der Weltwirtschaftsgipfel 1978 brachte dem THW-OV Beuel eine ganz spezielle Arbeit. Im Kabinettssaal des Palais Schaumburg sollten Dolmetscher-Kabinen aufgestellt werden. Damit man sich die Wirkung dieser Kabinen in dem historischen Rahmen besser vorstellen konnte, bauten wir ein Rahmengestell aus Rohrbaugerüst, das mit Sperrholzplatten verkleidet wurde. Bundeskanzler Helmut Schmidt fand die Lösung gut. Eine einschlägige Firma bekam dann den Auftrag, nach dem Modell zu arbeiten. Die Arbeit wurde von uns auf Socken ausgeführt, damit die kostbaren Teppiche nicht unter unseren Stiefeln litten. Für diesen Weltwirtschaftsgipfel bauten wir noch zwei große Tribünen mit einer Länge von 24 Metern sowie mehrere kleine Tribünen an verschiedenen Standorten. Nach Landung des Hubschraubers sofort an die Arbeit Im Jahre 1982 folgte die Nato-Ratstagung mit dem Besuch von US-Präsident Ronald Reagan. Neben dem Aufbauen der großen und kleinen Tribünen hatten wir wiederum eine spezielle Arbeit zu leisten. Für das sogenannte .Farnilienfoto· aller Regierungschefs und Präsidenten, das auf der Freitreppe des Palais Schaumburg stattfinden sollte, bauten wir eine Tribüne aus zwei Pontonanhängern. Für den Aufbau hatten wir eine gute Stunde Zeit, zwischen der Landung des großen Hubschraubers und der Rückkehr der Gäste aus der Sitzung des Parlaments. An diesem Tage waren Demonstrationen angesagt. Deshalb hatten wir die Anhänger mit dem notwendigen Gerät bereits einen Tag vorher zum Bundeskanzleramt transportiert. Nachdem der US-Präsident gelandet und mit seiner Kolonne abgefahren war, schoben wir die beiden Pontonanhänger mit der Rückfront gegeneinander und bauten noch zwei Stufen aus unserem Brückenbaugerät davor. Um die Standfestigkeit zu gewährleisten, unterstützten wir die Anhänger mit Rohrbaugerüst. Alles wurde noch mit blauem Tuch verkleidet. Kaum waren wir fertig, erschienen bereits die ersten Fotografen und brachten ihre Stative in Position. Gipfel der kurzen Wege Der Wirtschaftsgipfel vom 26. April bis 6. Mai 1985 brachte noch eine Steigerung unserer Aktivitäten. Die Pontongruppen des LV 5 bauten für die Hotelschiffe auf dem Rhein die Anleger. Es war ein Gipfel der kurzen Wege. Die Stromversorgung der fünf Hotelschiffe übernahmen die Stadtwerke Bann. Sie benötigten dazu zweimal 4 Erdkabel 4 x 95 qmm, die über zwei Kabelbrücken über die Uferstraße geführt werden mußten. Diese Arbeit übernahm der OV Beuel. Aus Rohrbaugerüst wurden zweimal zwei Türme errichtet, und darüber je drei sd-Träger freitragend 9 m über die Straße gelegt. Die lichte Höhe betrug 4 m , gerade ausreichend für unsere Hydraulikhebevorrichtung am Kipper. Nachdem die Stadtwerke ihre Leitungen verlegt hatten, wurden die Türme mit Spangeflecht verkleidet. Die große Tribüne von 24 m Länge wurde ebenfalls wieder errichtet sowie einige kleinere Tribünen an bestimmten Plätzen. Einsatz der Junghelfer Der Auf- und Abbau der Rechtecktribüne war Aufgabeder Jugendgruppen, verfügen die Junghelfer doch über mehr Zeit und können schon am frühen Nachmittag tätig werden. Die Einzelteile der Konstruktion sind durchaus für zwei Junghelfer bequem tragbar. Der Gruppenführer muß allerdings aufpassen, daß keiner einen Pfosten allein trägt. Es ist stets eine Gemeinschaftsarbeit, die nach Anweisung erfolgt. Jeder muß seinen Teil dazu beitragen, sonst geht einfach nichts. So lernen die Junghelfer während des Aufbaus den Sinn einer gemeinschaftlichen Arbeit kennen. Dies ist dann beim späteren Abbau von Vorteil, kennt man doch bereits die Handgriffe und achtet darauf,daßallesrichtigaufden Transportwägelchen verladen ist, weil man es ja beim nächsten Mal wieder so aufnehmen muß. 13. Juni 1989-Besuchdes sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow in Bann. Man benötigt eine Tribüneauf dem Banner Marktplatz. Sie hat die anderthalbfache Größe einer Normaltribüne. Vor diesem Ereignis hatten alle verantwortlich Beteiligten eine Planung eingeleitet, um die zweite Version einer Schrägtribüne auf ihre Verwendbarkeit zu prüfen. So bauten wir in den Parlamentsferien einmal beide Tribünen zur Probe auf. Wir stellten fest, daß sich durch einige kleinere Änderungen eine zweite Tribüne in den Maßen 8,10 x 3,10 m errichten ließe. Der Hersteller fand die Lösung ebenfalls gut, wir transportierten ihm die Einzelteile in den Betrieb und holten sie nach Beendigung der Arbeiten wieder ab. Um eine gewisse Ordnung und eine sinnvolle transportmöglichkeit zu haben, beschaffte das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung einen geschlossenen Container, der zur THW Unterkunft Beuel geliefert wurde. Das Innere richteten wir so ein, daß die Ladung fest verstaut ist und beim Aufnehmen auf den Haken Bei Staatsbesuchen sorgt das THW für den Aufbau von Pressetribünen. Foto: vario-press ~ 35 Technisches Hilfswerk
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