P-OE - UniversitätsVerlagWebler
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P-<strong>OE</strong><br />
V. Roth, R. Schegg & G. Tesak • Die Programme der Educational Staff Development Unit<br />
Vera Roth, René Schegg & Gerhild Tesak<br />
Die Programme der Educational Staff Development Unit (ESDU)<br />
im Vizerektorat Lehre der Universität Basel<br />
Als Volluniversität ist die profilierte Vielfalt Grundlage für<br />
die strategische Ausrichtung der Universität Basel auf allen<br />
Ebenen. Die Educational Staff Development Unit (ESDU) im<br />
Vizerektorat Lehre der Universität Basel ist für die strategische<br />
Umsetzung dieses Profils im Bereich der akademischen<br />
Personalentwicklung verantwortlich. Gemeinsam mit den<br />
Bereichen Curriculaentwicklung, Bildungstechnologien und<br />
Qualitätssicherung wurde im Vizerektorat Lehre ein entsprechendes<br />
Leitbild Lehre entwickelt, in welchem die Strategie<br />
der profilierten Vielfalt durch den methodischen Ansatz<br />
einer Didaktik der Vielfalt aufgenommen und umgesetzt<br />
wird. Die ESDU bietet für Lehrende der Universität<br />
Basel zwei berufsbegleitende Zertifikatsprogramme an: (A)<br />
das Sammelzertifikat Hochschuldidaktik und (B) das Dozierendenprogramm,<br />
die beide auf freiwilliger Basis absolviert<br />
werden. Daneben besteht ein regelmäßiges Angebot an<br />
hochschuldidaktischen Fortbildungsveranstaltungen, welche<br />
allen Lehrenden der Universität Basel offenstehen und<br />
von denen eine gewisse Anzahl im Rahmen des Habilitationsverfahrens<br />
an der Universität Basel von den Habilitierenden<br />
obligatorisch zu besuchen ist.<br />
1. Zielgruppen<br />
Im Ansatz gehen beide Zertifikatsprogramme davon aus,<br />
dass insbesondere in den Übergangsphasen von akademischen<br />
Qualifizierungsprozessen Fortbildungs- bzw. Professionalisierungsangebote<br />
besonders unterstützend wirken.<br />
Dementsprechend setzen die beiden angebotenen Programme<br />
an solchen Phasenübergängen an und profilieren<br />
sich dadurch als sogenanntes „Schwellenmodell“: Das Sammelzertifikat<br />
Hochschuldidaktik (A) steht grundsätzlich<br />
allen Lehrenden offen, ist aber spezifisch auf Dozierende<br />
vor und nach der Promotion ausgerichtet. Das Dozierendenprogramm<br />
(B) ist konzipiert worden für Dozierende, die<br />
im Rahmen ihrer akademischen Karriere zunehmend Verantwortung<br />
für die Gesamtorganisation Universität und innerhalb<br />
der Selbstverwaltung der Universität neben der<br />
Lehrtätigkeit auch bildungs- und wissenschaftspolitische<br />
Aufgaben übernehmen, und richtet sich somit an Habilitierende,<br />
Habilitierte und (Assistenz-)Professor/innen.<br />
2. Profil<br />
Das intendierte Lernziel beider Ausbildungsgänge ist die<br />
Professionelle Souveränität im Umgang mit neuen Rollenanforderungen<br />
im Kontext der akademischen Karriereentwicklung:<br />
(A) Sammelzertifikat Hochschuldidaktik (Schwelle Promotion):<br />
In der Phase um die Promotion übernehmen Wissenschaftler/innen<br />
in der Regel vermehrt Lehrtätigkeiten, was<br />
mit einem Rollenwechsel verbunden ist. Das Sammelzertifikat<br />
unterstützt durch eine Erweiterung der methodisch/didaktischen<br />
Kompetenzen und der lehrbezogenen Kommunikationskompetenzen<br />
die Entwicklung eines adäquaten<br />
Lehr-Rollenverständnisses und die Ausbildung eines universitären<br />
Lehrethos.<br />
(B) Dozierendenprogramm (Schwelle Habilitation): Nach<br />
der Habilitation sind Wissenschaftler/innen mehrheitlich<br />
bereits erfahrene Lehrende und übernehmen zunehmend<br />
auch Aufgaben in und an den Strukturen der Organisation.<br />
Sie erweitern damit ihre Verantwortlichkeit für bildungspolitische<br />
Aspekte, Gestaltung und Entwicklung der Organisation<br />
Universität und werden zu Träger/innen der Organisations-/Lehr-/Forschungs-/Bildungskultur.<br />
Das bedeutet einen<br />
Übertritt von ausschließlich eigenen Forschungsinteressen<br />
hin zu mehr Verantwortung für die Gesamtorganisation.<br />
Die Inhalte der Module nehmen die Entwicklung eines Rollenverständnisses<br />
als Lehrende mit bildungspolitischen Gestaltungsaufgaben<br />
innerhalb der Organisation auf und vermitteln<br />
entsprechende theoretische Modelle (bspw. Universitätsmodelle,<br />
Qualitätsmodelle, Didaktische Modelle,<br />
Führungsmodelle), um einen professionellen und souveränen<br />
Umgang mit der neuen Rolle zu unterstützen.<br />
Neben der Vermittlung von methodisch-didaktischen Kompetenzen<br />
erhält das Fordern und Fördern von Studierenden<br />
und deren Bildungsprozesse einen größeren Stellenwert.<br />
Veranstaltungen dazu umfassen die Beratungskompetenz,<br />
das Bewusstsein für Diversity, diagnostische Kompetenzen,<br />
Mentoring von Nachwuchswissenschaftlern.<br />
3. Beginn, Umfang und Dauer<br />
Das Sammelzertifikat Hochschuldidaktik und das Dozierendenprogramm<br />
werden seit dem Jahr 2000 angeboten und<br />
kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
(A) Die für das Sammelzertifikat anrechenbaren Kurse werden<br />
zweimal jährlich ausgeschrieben und finden sowohl in<br />
den Semesterferien als auch während des Semesters statt.<br />
Dabei sind die Reihenfolge der besuchten Kurse und der<br />
Zeitraum für das Absolvieren des ganzen Ausbildungsganges<br />
frei wählbar. Die Minimaldauer umfasst jedoch zwei Semester.<br />
P-<strong>OE</strong> 2+3/2010<br />
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