P-OE - UniversitätsVerlagWebler
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Meldungen/Berichte<br />
P-<strong>OE</strong><br />
in den Hochschulalltag eingebettet und wird durch Hochschulangehörige<br />
selber durchgeführt.<br />
Der mit solchem Engagement verbundene zeitliche Mehraufwand<br />
wird bei GUUGLE über Deputatsreduktionen für<br />
Lehrende und über die Vergabe von Credit Points für Studierende<br />
ausgeglichen.<br />
Ziele und Prinzipien<br />
GUUGLE verfolgt die Ziele:<br />
• W´weitere Verbesserung der Qualität der Hochschullehre<br />
und der Studienbedingungen;<br />
• Kultivierung eines hochschulweiten handlungsorientierten<br />
Dialogs über Lehren und Lernen;<br />
• Förderung der Professionalität und Lehrkompetenz der<br />
Hochschullehrer/innen (nachfrageorientierte hochschuldidaktische<br />
Qualifizierung);<br />
• Ermunterung zum Experimentieren in der Lehre;<br />
• Förderung von Innovationen in Lehre, Studium und Lernen;<br />
• Weiterentwicklung der bestehende Lehr-Lern-Kultur;<br />
• Lenkung der Aufmerksamkeit auf studentische Perspektiven<br />
zu den Themen Studium, Lernen und Lehre;<br />
• Gewichtverlagerung der Aufmerksamkeit von Lehre hin<br />
zu Lernen.<br />
GUUGLE basiert auf fünf Leitprinzipien. Alle Maßnahmen<br />
innerhalb von GUUGLE sollen prinzipiell:<br />
• von Hochschullehrer/innen und Studierenden thematisch<br />
selbst bestimmt werden (Selbststeuerung);<br />
• von mehreren Lehrenden bzw. Studierenden gemeinsam<br />
durchgeführt werden (Kooperation);<br />
• Erfahrungen der Lehrenden bzw. Studierenden zum Gegenstand<br />
machen (reflexive Praxis);<br />
• räumlich und zeitlich im Hochschulalltag eingebettet sein<br />
(situiertes Lernen);<br />
• jederzeit transparent sein und mit einem Bericht abschließen,<br />
der auf der GUUGLE-Website publiziert wird.<br />
Selbststeuerung soll die Akzeptanz von Maßnahmen sicherstellen,<br />
Kosten sparen, indem auch weiterhin keine Verwaltungsstelle<br />
für Personal- und Organisationsentwicklung<br />
benötigt wird, und dadurch die Nachhaltigkeit fördern. Die<br />
Betonung von Kooperation soll Einzelgängertum entgegenwirken<br />
und Vernetzung fördern. Reflexive Praxis steht für<br />
die bewusste, kritische Verarbeitung persönlicher Erfahrungen,<br />
um daraus zu lernen. Die Durchführung aller Maßnahmen<br />
durch die Lehrenden bzw. Studierenden selbst und die<br />
Einbettung der Maßnahmen in den Hochschulalltag dienen<br />
situiertem Lernen, d.h. der sozialen Verankerung von Lernen.<br />
Transparenz und Rechenschaft schließlich sind wichtig<br />
für die Mittelgeber, die GUUGLE ermöglichen, für die begleitende<br />
Forschung und Evaluation von GUUGLE, aber insbesondere<br />
auch für unsere Hochschulkultur.<br />
Komponenten<br />
Das folgende Schaubild veranschaulicht die Komponenten,<br />
aus denen GUUGLE besteht (Abbildung 1).<br />
In den Professionellen Lehr-/Lern-Gemeinschaften arbeiten<br />
die Lehrenden zusammen. Die studentischen Arbeitsgruppen<br />
sind den Studierenden vorbehalten. Die Lehr-/Lern-<br />
Konferenz, die jährlich stattfindet, bringt Lehrende, Studie-<br />
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Abbildung 1<br />
rende und externe Gäste zusammen. Diese drei Komponenten<br />
werden durch begleitende Forschung einerseits und<br />
durch Kommunikation, Koordination und Unterstützung<br />
andererseits flankiert.<br />
Professionelle Lehr-/Lern-Gemeinschaften<br />
Eine Professionelle Lehr-/Lern-Gemeinschaft (PLG) ist eine<br />
Gruppe von sechs bis zwölf Hochschullehrer/innen, die sich<br />
dazu verpflichten, für ein Jahr gemeinsam auf ein selbstgesetztes<br />
Ziel hinzuarbeiten. Das Ziel soll ihre eigene Lehre<br />
betreffen (z.B. Beratung und Coaching von Studierenden,<br />
systematische Entwicklung neuer Lehrveranstaltungen oder<br />
ganzer Curricula, Arbeitsorganisation, aktivierende Lehrmethoden,<br />
Gestaltung von Lehrexperimenten).<br />
GUUGLE steht nicht nur für „gut lehren“, sondern auch für<br />
„gerne lehren“. Dies drückt unsere Überzeugung aus, dass<br />
gute Lehre von Fachkompetenz und der Beherrschung bestimmter<br />
Lehrmethoden abhängt, aber auch von der Einstellung<br />
gegenüber Studierenden, der Lehre und dem Lehrberuf.<br />
Darum soll in den Lehr-/Lern-Gemeinschaften nicht<br />
nur die Auseinandersetzung der Hochschullehrer/innen mit<br />
methodischen und didaktischen Aspekten der Lehre stattfinden,<br />
sondern auch die Beschäftigung mit der eigenen<br />
beruflichen Identität, der Auffassung von Professionalität<br />
und der Haltung zur Lehre.<br />
Lehr-/Lern-Gemeinschaften geben sich selbst einen Arbeitsplan<br />
für das Jahr, werden moderiert und greifen bei<br />
Bedarf auch auf externe Ressourcen wie Gastreferenten<br />
oder Literatur zurück. Im Mittelpunkt stehen aber Beiträge<br />
der Hochschullehrer/innen, zu denen sie sich mit der Teilnahme<br />
verpflichten. Jede Lehr-/Lern-Gemeinschaft soll ihre<br />
Arbeit auf einer Lehr/Lern-Konferenz vorstellen und mit<br />
einem schriftlichen Bericht abschließen, der auf der GU-<br />
UGLE-Website veröffentlicht wird.<br />
Lernen in Lehr-/Lern-Gemeinschaften erfolgt durch den<br />
selbstgesteuerten und zielgerichteten Austausch eigener<br />
Erfahrungen in der Absicht, ein konkretes, für die Teilnehmer/innen<br />
verwertbares und direkt anschlussfähiges Ergebnis<br />
zu erreichen. Die in der Weiterbildung oft übliche<br />
Schulsituation, die zur Ablehnung durch viele Hochschullehrer/innen<br />
führt, wird so vermieden.<br />
Informationen über aktuelle Lehr-/Lern-Gemeinschaften<br />
finden Sie im folgenden Abschnitt.<br />
P-<strong>OE</strong> 2+3/2010