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P-OE - UniversitätsVerlagWebler

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P-<strong>OE</strong><br />

W.-D. Webler • Schweizer Zertifikatsprogramme zum Auf- und Ausbau der Lehrkompetenz<br />

5.2 Vergleichende Bemerkungen<br />

Zwar wird in den hier präsentierten Modellen auf implizit<br />

vorhandene Transfermöglichkeiten verwiesen. Berufsfelder<br />

außerhalb akademischer Lehre werden aber nicht benannt.<br />

Es gibt praktisch kaum noch einen akademischen Beruf, in<br />

dem nicht Kommunikation nach Grundprinzipien der Didaktik<br />

(abgestimmt nach Adressatenbezug usw.) erforderlich<br />

wäre. (Damit ist nicht einmal der selbstverständliche<br />

Transfer vieler Elemente und Grundfragen auf das Lehramt<br />

an Schulen gemeint.) Das könnte von der Organisation von<br />

Abteilungsbesprechungen in größeren Betrieben oder der<br />

Teamweiterbildung später im eigenen Betrieb (Architekturbüro,<br />

Anwaltskanzlei, Apotheke, Arztpraxis usw.) bis zu interner<br />

Weiterbildung oder der Verständigung von Ärzten<br />

oder Anwälten/Richtern mit ihren Patienten/Klienten reichen.<br />

Auch auf diese Dimension eines systematischen Aufund<br />

Ausbaus der Lehrkompetenz sollte verwiesen werden.<br />

6. Zulassungsvoraussetzungen (einschließlich<br />

Kriterien und Umfang der Anerkennung<br />

andernorts erbrachter Leistungen)<br />

P-<strong>OE</strong> 2+3/2010<br />

A) Für das Sammelzertifikat Hochschuldidaktik der Universität<br />

Basel gibt es keine Zulassungsbeschränkungen. Eine<br />

Anerkennung andernorts erbrachter Leistungen ist bis zu<br />

50% möglich, sofern es dem Curriculum entspricht. B) Für<br />

das Dozierendenprogramm sind die Zulassungsvoraussetzungen<br />

für eine Teilnahme: Promotion, Lehrtätigkeit im<br />

Zeitraum des Programms und die Mitarbeit in bildungsund/oder<br />

wissenschaftspolitischen Gremien, Aufnahmegespräch.<br />

Eine Anerkennung andernorts erbrachter Leistungen<br />

ist nicht möglich. Zum Weiterbildungsstudium an<br />

der Universität Bern zugelassen sind Personen mit einer<br />

Lehrtätigkeit im tertiären Bildungssektor oder in der Weiterbildung.<br />

Teilnahmevoraussetzung ist ausserdem die<br />

Fähigkeit zu wissenschaftlichem Arbeiten. Nach der Anmeldung<br />

erfolgt ein Kontaktgespräch, in dem Ziele, Inhalte<br />

und Verlauf des Studiums besprochen werden. Angeboten<br />

werden vor der Anmeldung Beratungsgespräche, um offene<br />

Fragen zu klären und umfassend zu informieren. Durch den<br />

modularen Aufbau sind Anerkennungen äquivalenter Weiterbildungen<br />

und Leistungen erleichtert. Insgesamt wird<br />

maximal 1 Credit pro Modul angerechnet. Die Hochschule<br />

Luzern setzt eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule voraus.<br />

Zulassungsvoraussetzung an der Universität Luzern ist eine<br />

Lehrtätigkeit auf Nachwuchsebene. Nachweislich erbrachte<br />

Leistungen können angerechnet werden.<br />

Die Zulassungsvoraussetzungen an der Zürcher Fachhochschule<br />

lauten: Hochschulabschluss (Fachhochschule beziehungsweise<br />

deren Vorgängerinstitutionen, Universität<br />

usw.); Abschluss in einer vergleichbaren Institution; Lehrtätigkeit<br />

an einer Hochschule (Fachhochschule, Pädagogische<br />

Hochschule, Universität); absehbare Lehrtätigkeit an<br />

einer Hochschule. „Sur dossier“ und nach Rücksprache mit<br />

der Kursleitung ist es möglich, sich andernorts erworbene<br />

Qualifikationen anrechnen zu lassen.<br />

Die Universität Zürich verlangt, dass die Lehrtätigkeit<br />

einem bestimmten zeitlichen Umfang entspricht und verschiedene<br />

Lehraufgaben umfasst.<br />

Im Vergleich der Regelungen ist die Anerkennung andernorts<br />

erbrachter Leistungen am wenigsten ausgeprägt. Eventuell<br />

spricht das für besonders flexible Regelungen. Es kann<br />

auch ein Zeichen dafür sein, dass jedes Programm so spezifisch<br />

ist, dass verallgemeinerbare Aussagen nicht möglich<br />

sind. Soweit Regeln bestehen, scheinen sie Mobilität noch<br />

nicht ausreichend zu fördern.<br />

7. Organisation des Studiums, Einschreibung<br />

in das ganze Programm?<br />

In diesem Abschnitt war als Grundlage dieses Artikels vom<br />

Verfasser besonders danach gefragt worden, ob die Anmeldung<br />

selektiv zu Einzelveranstaltungen erfolgt oder die Einschreibung<br />

in das ganze Programm vorgesehen ist. Weiter,<br />

ob für das Programm ein Verbund/ein Netzwerk mit anderen<br />

Hochschulen existiert (in dem sich naturgemäß bald<br />

eine Diskussion um gemeinsame Maßstäbe entwickeln<br />

würde). Für das Sammelzertifikat an der Universität Basel<br />

ist keine gesonderte Anmeldung nötig. Eine Gesamteinschreibung<br />

ist nicht vorgesehen, die Anmeldung erfolgt zu<br />

den einzelnen Kursen. Nach Einreichen der Teilnahmebestätigungen<br />

zu den 5 Grundmodulen und 2 Wahlmodulen<br />

(mit oder ohne Portfolio je nach Variante) wird das Sammelzertifikat<br />

in der Variante A1 (ohne Leistungsnachweis)<br />

oder Variante A2 (mit Leistungsnachweis) ausgestellt. Für<br />

das Dozierendenprogramm wird bei erfüllten Teilnahmebedingungen<br />

und erfolgreichem Aufnahmegespräch ein Ausbildungsvertrag<br />

unterzeichnet und damit die Anmeldung<br />

für das ganze Programm bestätigt. Es bestehen für beide<br />

Programme Kooperationsvereinbarungen mit der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz FHNW. An der Universität<br />

Bern ist die Einschreibung/Anmeldung sowohl für Einzelveranstaltungen<br />

als auch das ganze Studium möglich. Diese<br />

Regelung setzt auf die Möglichkeit, sich erst nach Besuch<br />

einzelner Veranstaltungen (appetizer) zum Studium des Gesamtprogramms<br />

zu entschließen. Für die einzelnen Kurse ist<br />

(ebenso wie zur Teilnahme an den Sitzungen der Communities<br />

of Practice („Praxisgemeinschaften") separate Anmeldung<br />

erforderlich, weil aus dem gesamten Angebot der<br />

hochschuldidaktischen Kurse ausgewählt werden kann. Die<br />

Anmeldung für das Programm der Hochschule Luzern ist für<br />

einzelne Module oder den ganzen Basiskurs möglich. Die<br />

schweizerische Fachkommission für Dozierendenweiterbildung,<br />

eine Kommission der KFH Schweiz, die auch die Rahmenrichtlinien<br />

erarbeitet hat, verfolgt die Umsetzung und<br />

konzipiert die Weiterentwicklung. An der Universität Luzern<br />

erfolgt die Einschreibung in der Regel für das gesamte<br />

Modul (zwei Semester). Das Angebot ist nicht in einen Verbund<br />

eingegliedert Auch existiert zur Zeit noch keine begleitende<br />

Lehr-/Lernumgebung. Die Module des Zertifikatslehrgangs<br />

der Zürcher Fachhochschule sind als Workshops<br />

konzipiert.Bei diesem Lernarrangement lernen die<br />

Teilnehmenden vorwiegend durch Selbsterfahrung, indem<br />

sie selbst aktiv werden. Praxisorientierte Fragestellungen<br />

und Aufgaben bilden den Kern der Lernsituation. Lernen<br />

besteht nicht in der Rezeption von Inhalten, sondern in der<br />

aktiven Verarbeitung der konkreten Erfahrungen in der aktuellen<br />

Situation und der sukzessiven theoretischen Verallgemeinerung<br />

dieser Erfahrung durch die Kommunikation<br />

mit den anderen Teilnehmenden in den Gruppen- und<br />

Feedbackphasen. Man kann sich für einzelne Module oder<br />

den ganzen CAS HD anmelden. Der CAS wurde im Auftrag<br />

der Zürcher Fachhochschule entwickelt. Dazu gehören die<br />

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