Von Der Kunst, Karriere zu machen - IMPULS MV
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Prof. Dr. med. Brigitte Vollmar<br />
Universität Rostock, Institut für Experimentelle Chirurgie<br />
Frauen sind keine artenschutzpflichtige Gattung und können sich aus<br />
eigener Kraft durchsetzen. Es bedarf für Führungspositionen an der<br />
Universität sicherlich besonderer Fertigkeiten, die sich für Mann und<br />
Frau aber nicht unterscheiden. Aus persönlicher Sicht erscheint mir<br />
wichtig, dass Frauen ihre Authentizität behalten, ihre oftmals ausgeprägte<br />
emotionale Intelligenz einbringen und Mut <strong>zu</strong>r Weiblichkeit<br />
und Strahlkraft zeigen. Neurophysiologische Forschung zeigt, dass<br />
Frauen und Männer in manchen Situationen tatsächlich unterschiedlich<br />
agieren. Diese Unterschiede gilt es intelligent <strong>zu</strong> nutzen, da jede<br />
Monokultur nun mal schlecht ist. Es mag auf den <strong>Karriere</strong>leitern<br />
si cher lich zahlreiche Hindernisse geben, diese sind häufig aber eher<br />
subtiler Natur und können, wenn erkannt, klar bewältigt werden.<br />
<strong>Karriere</strong>wege werden eindeutig von Leistung, Präsenz, Qualität<br />
und auch von unermüdlichem Fleiß geebnet. Entscheidend aber<br />
sind auch der Wille sowie der nachhaltige Wunsch und das Ziel,<br />
ei ne Füh rungsposition einnehmen <strong>zu</strong> wollen. Hierbei stehen für die<br />
Frau we niger die Macht, sondern mehr die Übernahme von Verantwortung<br />
und der Wunsch, gestalterisch auf Strukturen Einfluss nehmen<br />
<strong>zu</strong> können, im Vordergrund ihres Strebens. Frauen in Führungspositionen<br />
haben für junge, aufstrebende, gut ausgebildete Frauen<br />
<strong>zu</strong>sätzlich eine wichtige Vorbildfunktion.<br />
Für mich als eine Frau, die in der Chirurgie – einer klassisch von<br />
Männern dominierten Fachdisziplin – „groß“ geworden ist, galt es,<br />
die ses Machtgefüge in seinen Regeln <strong>zu</strong> erkennen, um mit diesen entspannt<br />
und in eher spielerischer Art um<strong>zu</strong>gehen. Auf dem Weg <strong>zu</strong>r<br />
Füh rungsposition ist es notwendig, Aufstiegskompetenz <strong>zu</strong> erwerben.<br />
Hierbei möchte ich – neben Netzwerken und der professionellen<br />
Selbst darstellung – als wohl entscheidenden Baustein die Förderung<br />
und stete Begleitung durch Mentoren und Mentorinnen nennen. Ich<br />
persönlich habe diesen letzten Aspekt als den wichtigsten Moment auf<br />
meinem Weg <strong>zu</strong> einer Führungsposition an der Uni erlebt.<br />
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Statement Prof. Dr. Birgit Piechulla