Von Der Kunst, Karriere zu machen - IMPULS MV

So wichtig diese Forderung ist: Sie allein reicht nicht aus. Auch in
kleineren und mittleren Unternehmen und im Öffentlichen Dienst
müssen wir die Chancen von Frauen verbessern. Dazu brauchen wir
das ge mein schaftliche Engagement von Regierung, Wirtschaft, Gewerk
schaf ten und der ganzen Gesellschaft.
Das beginnt mit einem Umdenken. In Deutschland gilt vielfach
noch die Vorstellung, dass Führungskräfte einen 14-Stunden-Arbeitstag
haben müssen, nach dem für die Familie „leider“ keine Zeit mehr
bleibt. Ich wünsche mir eine andere Kultur. Kinder bereichern unser
Leben. Die Familie gibt Rückhalt. Ich bin deshalb fest davon überzeugt,
dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer von familienfreundlichen
Arbeitsbedingungen profitieren. Das gilt übrigens nicht nur für
Frau en, sondern auch für Männer.
Dazu muss ein gutes Kinderbetreuungsangebot kommen.
In Meck lenburg-Vorpommern besuchen 97 Prozent aller Kinder zwischen
3 und 6 eine Kita, mehr als die Hälfte der Kinder unter 3 Jahren
eine Krip pe. Damit sind wir den meisten anderen Bundesländern weit
vor aus. In Deutschland muss in den kommenden Jahren kräftig in die
Kin derbetreuung investiert werden. Das ist besser als ein Be treu ungsgeld,
das einem Frauen- und Männerbild von gestern entspricht.
Die Landesregierung arbeitet daran, dass auch in der Landes verwaltung
mehr Frauen in Führungspositionen gelangen. Bei den Mini s-
terinnen und Ministern haben wir einen Frauenanteil von einem Drittel,
bei den Staatssekretären ist dieser auf 30 Prozent erhöht worden.
Schwieriger sieht es auf den Ebenen darunter aus. Wir wollen in den
kommenden fünf Jahren Frauen gezielter für Führungspositionen qualifizieren.
Denn uns ist klar: Wenn wir Veränderungen in der Wirtschaft
wollen, müssen wir selbst mit gutem Beispiel vorangehen.
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Statement Erwin Sellering