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Von Der Kunst, Karriere zu machen - IMPULS MV

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In der Studie über Kulturberufe von Michael Söndermann wird aufgezeigt,<br />

dass Frauen in Kulturberufen generell in ähnlicher Weise unterrepräsentiert<br />

sind, wie das im gesamten Erwerbssystem der Fall<br />

ist. <strong>Von</strong> allen Erwerbstätigen sind 45 Prozent Frauen, unter den Kultur<br />

berufen stellen sie 43 Prozent. Im engeren Bereich der Dar stel lenden<br />

und Bildenden Künste liegt der Frauenanteil bei 44 Prozent bis<br />

49 Prozent. 5 Diese Ungleichverteilung wirkt sich unmittelbar auf die<br />

Chancenverteilung aus, wie z.B. in der Studie von Marlies Hummel<br />

aus dem Jahr 2005 erkennbar ist: Im Einzelnen ergibt die Studie <strong>zu</strong>nächst,<br />

dass hinsichtlich der beruflichen Qualifikation auf Seiten der<br />

Künstlerinnen keine Defizite aus<strong>zu</strong><strong>machen</strong> sind. Im Gegenteil er weisen<br />

sich die befragten bildenden Künstlerinnen als besonders gut<br />

aus gebildet, sie haben überwiegend eine <strong>Kunst</strong>akademie, <strong>Kunst</strong> hochschule<br />

bzw. eine Fachhochschule besucht. Bei den Männern sind dies<br />

etwas weniger, dafür liegt hier der Anteil der Autodidakten um fast<br />

10 Prozentpunkte über dem Wert für die Frauen. 6<br />

Unterschiede treten dann jedoch in der konkreten Berufspraxis<br />

auf: So gelingt es Frauen z.B. seltener als den Männern, bei Auftragsvergabe<br />

aus öffentlicher Hand einen Auftrag <strong>zu</strong> erhalten. Marlies<br />

Hum mel führt das auf „unterschiedliche Spezialisierungsmuster“ <strong>zu</strong>rück,<br />

die dafür verantwortlich sind, d.h., dass die Schwerpunkte der<br />

öffentlichen Auftragsvergabe wie „<strong>Kunst</strong> am Bau“ bzw. „<strong>Kunst</strong> im öffent<br />

lichen Raum“ eher <strong>zu</strong> den Arbeitsschwerpunkten der männlichen<br />

Künstler gehören. Wobei in der Studie offen bleibt, warum es da<strong>zu</strong><br />

kommt. Hinsichtlich der Arbeitsbedingungen zeigen sich geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede auch bei der Größe der Ateliers und bei<br />

der Höhe der Miete. „Die Ateliers der Künstlerinnen sind kleiner, die<br />

Monatsmiete ist – trotz höherer Quadratmeterpreise – niedriger als<br />

5 Söndermann, Michael (2004):<br />

Kulturberufe – Statistisches Kurzportrait<br />

<strong>zu</strong> den erwerbstätigen Künstlern,<br />

Publizisten, Designern, Architekten und<br />

verwandten Berufen im Kulturberufemarkt<br />

in Deutschland 1995–2003, Bonn,<br />

vgl. S. 19.<br />

6 Hummel 2005: Die wirtschaftliche<br />

und soziale Situation bildender Künstlerinnen<br />

und Künstler – Schwerpunkt:<br />

Die Lage der Künstlerinnen – Ergebnisse<br />

der BBK Umfrage 2004/2005,<br />

Königswinter, S. 25.<br />

53<br />

<strong>Kunst</strong>, <strong>Karriere</strong> & Co.

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