Von Der Kunst, Karriere zu machen - IMPULS MV

Miro Zahra
Freischaffende Künstlerin
Als freischaffende Künstlerin befinde ich mich im ständigen Zwiespalt
zwischen dem Kampf ums existenzielle Überleben und dem
künst lerischen Anspruch, den man sich zu Anfang der künstlerischen
Laufbahn gestellt hat. Auf dem Weg, eine künstlerische Karrie
re aufzubauen, gibt es kaum Zeiten, in denen man, und besonders
frau, sich ausruhen kann. Zusätzlich wird man als Künstlerin durch
Ver pflichtungen, die das Leben mit sich bringt, z.B. durch die Rolle
als Mutter und/oder Ehefrau, auch zwischenzeitlich aus der Bahn
geworfen, oder mindestens auf dem Weg der künstlerischen Selbstverwirklichung
aufgehalten.
Es zählt in diesem Land vielleicht schon als Erfolg, wenn man
von eigener künstlerischer Arbeit leben kann. Die Existenzangst ist
aber trotzdem ein ewiger Begleiter, mit dem man rechtzeitig umgehen
lernen sollte. Ich werte es als meinen persönlichen Erfolg, dass ich
meinen künstlerischen Weg finden konnte und auch relativ frei und
selbst bestimmt in einer Landschaft, die ich mir ausgesucht habe, mitten
in der Natur, leben kann.
Was hat mich auf meinem Weg gefördert – es waren Frauen wie
Männer: Kunstwissenschaftler und Kunstwissenschaftlerinnen, Kuratoren
und Kuratorinnen, denen meine künstlerische Arbeit positiv
auf gefallen ist und die mich auf meinem Weg begleitet haben und be -
gleiten. Und natürlich die Kunstsammler, national wie international,
die bereit sind, für Kunst Geld auszugeben. Dabei halten sich die Geschlechter
die Waage.
Eine respektvolle und interessierte Partnerschaft kann u.a. für
den Aufbau einer Künstlerkarriere förderlich sein. Mein Mann ist
selbst Künstler. Das macht eine Partnerschaft leichter und schwerer
zugleich. Mann und Frau sind in diesem Fall Verbündete und Konkurrenten
zugleich. Es geht nicht immer harmonisch zu, aber es hält
wach und schützt vor falschem Selbstbild. Auf einem künstlerischen
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Statement Miro Zahra