Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa
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<strong>60</strong><br />
YEARS<br />
Rhine Water Works<br />
The Netherlands<br />
(dem staatlichen Institut für Integralverwaltung der Binnengewässer und für Abwasserreinigung)<br />
und sogar zum Ministerium für Soziales. Damals war nur wenig über Verunreinigungen<br />
bekannt, bringt Dipl.-Ing. Jan Jansen, Leiter von Riza in Erinnerung. „In jener Zeit drehte sich<br />
alles um Makroverunreinigungen. Das Messsystem von Rijkswaterstaat beschränkte sich auf<br />
Sauerstoff und Salz”, erläutert Jansen. Selbst stieß er 1962 zur Riza. Dies geschah auf Fürsprache<br />
von Dipl.-Ing. J.J. Hopmans, Leiter des Instituts und großer Verfechter eines Vorgehens<br />
gegen Einleitungen von ungeklärtem Abwasser. „Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg war dies<br />
keinesfalls selbstverständlich. Gesellschaftlich gab es hierfür kaum Unterstützung, und es<br />
war nur wenig über Verunreinigungen und Reinigungstechniken bekannt.”<br />
Jansen zufolge hat es lange gedauert, bis die Politik erkannte, dass für die Einleitung von<br />
Abwasser ein spezielles Gesetz erforderlich sei. „Man war der Meinung, dass das Emissionsschutzgesetz<br />
ausreiche. Die Abwasserbehandlung kam sehr langsam in Gang. Unter<br />
der Leitung von Hopmans wurden 1955 die ersten Entwürfe für das Gesetz über die Verschmutzung<br />
der Oberflächengewässer (Wvo) erstellt. Er benötigte jedoch Mitstreiter, um den<br />
Erlass dieses Gesetzes zu bewirken. Beim Wasserverband Waterschap De Dommel gab es<br />
Geistesverwandte. Dort hatte man bereits eine Sonderabgabe eingeführt, um den Bau einer<br />
Abwasserkläranlage zu finanzieren. Gleichzeitig wurde auch Kontakt mit Cornelis Biemond<br />
vom Trinkwassersektor aufgenommen, der sich aktiv für eine Senkung der Salzkonzentrationen<br />
im <strong>Rhein</strong> einsetzte.”<br />
„Bei Riza waren wir eigentlich Idealisten”, sagt Jansen, der sich auch noch gut an die Ambivalenz<br />
erinnern kann, die in den 50er und <strong>60</strong>er Jahren bezüglich der Wasserqualität herrschte.<br />
„Aufgrund ihrer schlechten Trinkwasserqualität sprachen wir mit Rotterdam über die Verbesserung<br />
der Qualität des <strong>Rhein</strong>wassers. Gleichzeitig gab es jedoch große Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen uns, da Rotterdam es nicht für nötig erachtete, ihr Abwasser zu reinigen.<br />
So nahe am Meer habe das doch keinen Sinn.” Auf staatlicher Seite wuchs die Erkenntnis,<br />
dass die Einleitung von Abwasser nicht bedenkenlos fortgesetzt werden könne. „Letztendlich<br />
spielte der Trinkwassersektor dabei jedoch eine untergeordnete Rolle, da nur wenige Wasserwerke<br />
vom Oberflächenwasser abhängig waren.”<br />
<strong>Der</strong> internationale Link<br />
In der damaligen Zeit war die Überwachung der Oberflächenwasserqualität vor allem eine<br />
nationale Angelegenheit. Dennoch waren sowohl Biemond als auch Hopmans jeder für sich<br />
stark international engagiert. Hopmans, der fließend Deutsch und Französisch sprach, war<br />
mit dem Schweizer Professor Otto Jaag befreundet. „Die beiden verstanden sich sofort gut”,<br />
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