Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa
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<strong>60</strong><br />
YEARS<br />
Rhine Water Works<br />
The Netherlands<br />
Umwelt als Thema in Medien und Gesetzgebung<br />
<strong>Der</strong> Endosulfan-Vorfall erwies sich dennoch als Wendepunkt. Trotz der zunehmenden Verschmutzung<br />
hatten die niederländischen und deutschen Wasserwerke noch fast ungehindert<br />
Wasser aus dem <strong>Rhein</strong> entnehmen können. Sandfiltration, gelegentlich ergänzt mit Aktivkohlefiltration<br />
reichte aus, um aus dem Wasser Trinkwasser zu bereiten. Nun sahen die<br />
Wasserverwalter und Trinkwasserwerke sich jedoch mit einem bisher unbekannten Problem<br />
konfrontiert: der Mikroverunreinigung. Die Konzentrationen des Stoffes im Wasser waren niedrig,<br />
verdünnt durch die hohen Wasservolumen des <strong>Rhein</strong>s, und dennoch waren die Folgen groß.<br />
Mikroverunreinigungen sind für die Wasserwerke<br />
auch heute noch eine der größten Herausforderungen.<br />
<strong>Der</strong> Vorfall sorgte damals auch für viel Medienandacht.<br />
Dipl.-Ing. Maarten Hofstra, ehemaliger<br />
Leiter der Abteilung Emissionen bei Riza, ist<br />
davon überzeugt, dass das Endosulfan-Problem<br />
dazu beigetragen hat, dass man sich auf hoher<br />
politischer Ebene eingehender mit der internationalen<br />
Bekämpfung der Verschmutzung des<br />
<strong>Rhein</strong>s befasste. „Nach dem Endosulfan-Vorfall<br />
wurden über die <strong>Rhein</strong>kommission Ministerkonferenzen<br />
in Gang gesetzt. Dabei wurde schon<br />
Maarten Hofstra (Riza)<br />
schnell über einen <strong>Rhein</strong>chemievertrag und einen<br />
<strong>Rhein</strong>salzvertrag gesprochen. Die Niederlande<br />
und Deutschland wollten nicht länger auf eine international abgestimmte Strategie warten<br />
und begannen, gegen die Einleitungen in den <strong>Rhein</strong> vorzugehen.”<br />
RIWA auf dem öffentlichem Podium<br />
In den 70er Jahren begann RIWA als Vertreter der niederländischen <strong>Rhein</strong>wasserwerke seinen<br />
Kurs zu ändern. Dies war vor allem der Verdienst von Dipl.-Ing. Cor van der Veen, dem ehemaligen<br />
Leiter der Gemeentewaterleidingen Amsterdam. Er durchbrach die stille Diplomatie,<br />
die bis dahin von den <strong>Rhein</strong>wasserwerken betrieben worden war, und suchte nach Verbündeten,<br />
indem er die öffentliche Meinung mobilisierte. Van der Veen war auch Mitglied der<br />
Provinzialstaaten Nordhollands für die sozialdemokratische Partei PvdA und kannte sich in<br />
der politischen und öffentlichen Arena aus, berichtet Dipl.-Ing. Maarten Gast, sein späterer<br />
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