Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa
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<strong>60</strong><br />
YEARS<br />
Rhine Water Works<br />
The Netherlands<br />
status. Trotzdem legen die <strong>Rhein</strong>wasserwerke besonderen Nachdruck auf diesen Grenzwert.<br />
„Dies tun wir aus Vorsorge”, erläutert Stoks. „Bestimmte Stoffe, die mit einfachen Reinigungsverfahren<br />
nicht zurückgehalten werden können - meistens Stoffe, die besonders gut<br />
wasserlöslich sind -, können bis in das Trinkwasser vordringen. Wir haben also das Problem,<br />
dass diese Stoffe uns zum Einsatz von Hightech-Reinigungsmethoden zwingen.<br />
Mangels gesetzlicher Normen, über die eine Sanierung gefordert werden könnte, sind wir<br />
also dauerhaft hierzu verpflichtet. Dies steht im Widerspruch zu Artikel 7 der Wasserrahmenrichtlinie,<br />
in der explizit angegeben wird, dass die Verbesserung der Wasserqualität zu einer<br />
Reduzierung des technischen Aufwands für die Aufbereitung von Trinkwasser führen soll”,<br />
so Stoks.<br />
Zusammenschluss mit Donau und Maas<br />
Am 18. Oktober 2007 trafen sich die Minister der <strong>Rhein</strong>anliegerstaaten zur 14. <strong>Rhein</strong>ministerkonferenz<br />
in Bonn. Auch die von der IAWR erstellte Liste mit fünfzehn spezifischen ‘<strong>Rhein</strong>stoffen’<br />
stand auf der Tagesordnung. RIWA und IAWR plädierten dafür, die Diskrepanz zwischen<br />
Normen für Trinkwasser und Normen für Oberflächengewässer für diese Stoffe aufzuheben.<br />
Die Minister erklärten sich jedoch nicht dazu bereit, abweichende Normen für den <strong>Rhein</strong> zu<br />
erstellen. Stoks war als IAWR-Vertreter auf dieser Konferenz anwesend. „Wir stellten fest,<br />
dass die Minister vor allem die europäischen Trinkwassernormen und die ökologische Gesundung<br />
von Oberflächengewässern im Visier hatten. Über die niedrig-toxischen Mikroverunreinigungen,<br />
die bei der Aufbereitung zu Problemen führten, aber keinen ökologischen Schaden<br />
verursachen, wollte man nicht sprechen”, so Stoks.<br />
Man hatte die <strong>Rhein</strong>wasserwerke ins Abseits gedrängt. Ein Jahr später gelang ihnen jedoch<br />
ein Meisterstreich, durch den sie wieder auf das internationale Spielfeld zurückkehrten. Im<br />
fünften Memorandum behandelt die IAWR nicht nur den <strong>Rhein</strong>, sondern auch die Donau und<br />
die Maas. Mit den Wasserwerken an diesen Flüssen erstellten sie ein gemeinsames Dokument.<br />
„In diesem Dokument haben wir uns als Wasserwerke kollektiv für saubere Flüsse<br />
eingesetzt. Dabei ist das Zurückhalten von Verunreinigungen an erster Stelle die Aufgabe des<br />
Verursachers und nicht der Trinkwasserwerke", berichtet Stoks. „Ein sauberer Fluss heißt für<br />
uns, dass relativ einfache Verfahren ausreichen, um Trinkwasser zu bereiten. Die Grundlage<br />
ist das Vorsorgeprinzips: keine Verunreinigungen über einem bestimmten Schwellenwert.”<br />
Stoks zufolge war es nicht einfach, mit allen Wasserwerken auf einen gemeinsamen Nenner<br />
zu kommen. „Es ist uns gelungen, eine gut untermauerte Vision zu entwickeln, mit der wir<br />
wieder zur Politik zurückkehren konnten. Und der logische nächste Schritt, an dem wir derzeit<br />
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