Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa
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water Klage gegen die französischen Kaliminen. Dieser Rechtsgang dauerte gut 10 Jahre.<br />
Letztendlich wurde in höchster Instanz entschieden, dass die Einleitungen rechtswidrig seien.<br />
Als die Kaliminen 1981 eine neue Einleitungsgenehmigung erhielten, leiteten RIWA, die Gemeinde<br />
Amsterdam, Vewin und Reinwater ein gerichtliches Verfahren vor einem französischen<br />
Gericht ein, um die Genehmigung aufzuheben. Auch hier wurde jahrelang prozessiert und<br />
letztendlich hat Frankreich einen Schadenersatz in Höhe von 50 Millionen Franc gezahlt.<br />
In den 70er und 80er Jahren wurde von Seiten der Umweltbewegung auch aktiv gegen industrielle<br />
Einleiter vorgegangen. Ein ´internationales Wassertribunal‘, bestehend aus elf Umweltorganisationen,<br />
ermahnte öffentlich zwanzig Industrieunternehmen aus den Niederlanden<br />
und Deutschland, ihre Einleitungen in den <strong>Rhein</strong> zu stoppen. Sogar die Hafengesellschaft<br />
Rotterdam setzte sich für eine bessere Wasserqualität ein. Durch das Verbot der Verklappung<br />
auf See konnte die städtische Hafengesellschaft Rotterdam ihren verschmutzten Baggerschlick<br />
nicht mehr ins Meer schütten, sondern musste ihn in speziell für diesen Zweck errichteten<br />
Depots – Papegaaienbek und Slufter – lagern. Rotterdam war sich darüber im Klaren,<br />
dass die Lagerung von verschmutztem Baggerschlick zu einem Dauerproblem werden würde,<br />
wenn es nicht zur einer Abnahme der Einleitungen stromaufwärts käme. Als die Rotterdamer<br />
Hafen-gesellschaft sich Seite an Seite mit Umweltorganisationen für einen saubereren <strong>Rhein</strong><br />
einsetzte, entstand ein besonderes Monsterbündnis.<br />
<strong>Der</strong> Weg zurück<br />
<strong>Der</strong> auf die industriellen Einleiter ausgeübte Druck zum Bau von Abwasserreinigungsanlagen<br />
war enorm. <strong>Der</strong> Bau dieser Abwasserreinigungsanlagen bei den industriellen Großbetrieben<br />
am <strong>Rhein</strong> sorgte aber schließlich für einen Trendbruch. Es begann eine Periode, in der<br />
die Verschmutzung des <strong>Rhein</strong>s allmählich wieder unter Kontrolle gebracht werden konnte.<br />
Das erworbene Wissen und die internationale Zusammenarbeit begannen Wirkung zu zeigen.<br />
Man hatte den Weg zurück gefunden.<br />
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