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Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa

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Nachahmung gefunden: sowohl im IAWR-<strong>Rhein</strong>-Memorandum 2003 als auch im Donau-, Maasund<br />

<strong>Rhein</strong>-Memorandum, das IAWR 2008 gemeinsam mit den Schwesterorganisationen im<br />

Donau-, Maas- und Elbeeinzugsgebiet vorlegte, werden auch für andere Gruppen von Mikroverunreinigungen<br />

derartige Zielwerte präsentiert.<br />

Letztendlich stimmten alle Trinkwasserwerke der Wahl eines einzigen allgemeinen Schwellenwerts<br />

für Mikroverunreinigungen zu. Auch das Vertrauen zwischen den <strong>Rhein</strong>wasserwerken<br />

und der chemischen Industrie wuchs allmählich wieder. Nach einiger Zeit wurden sogar Stoffdaten<br />

ausgetauscht. „Es war interessant zu beobachten, wie die Verhältnisse sich veränderten”,<br />

berichtet Jülich. „Anfänglich galt die Industrie als der große Gegner; anschließend<br />

wurde sie eine Art Kollege, den man wohl im Auge behalten musste, aber sicherlich auch zu<br />

schätzen wusste.”<br />

Die Messtechnologie hatte sich seit Ende der 80er Jahre erneut in großen Sprüngen weiterentwickelt,<br />

so Den Blanken, wodurch die Labors stets niedrigere Konzentrationen von Stoffen<br />

nachweisen konnten. Diese Entwicklung bestärkte die <strong>Rhein</strong>wasserwerke in ihrer Auffassung,<br />

dass gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorgegangen werden müsse. „RIWA und<br />

IAWR spielten eine wichtige Rolle in dem Bemühen, die Menge von Pflanzenschutzmitteln in<br />

Oberflächengewässern zu vermindert. Auf der Produktionsseite ist man damit sehr erfolgreich<br />

gewesen, unter anderem durch den massiven öffentlichen Druck, dem die Industrie nach der<br />

Sandoz-Affäre ausgesetzt war.” Bei den Benutzern, insbesondere der Landwirtschaft, hat sich<br />

auch viel getan. Allerdings ist dies ein viel langwierigerer Prozess, stellt Den Blanken fest.<br />

„Die Landwirtschaft ist auch von diesen Mitteln abhängig. Es wurde also viel über die Zulassungsbedingungen,<br />

die Abbaubarkeit und die Effekte im Wasser gesprochen. Die Diskussion<br />

wurde übrigens viel umfassender geführt, u.a. ausgehend von Vewin (dem Dachverband der<br />

Trinkwasserwerke) und dem Ministerium VROM (Bau, Raumplanung und Umwelt).”<br />

Ökologischer Grundsatz WRR<br />

Während die Internationale Kommission zum Schutz des <strong>Rhein</strong>s über Fragen der ökologischen<br />

Wiederherstellung des <strong>Rhein</strong>s nach dem Sandoz-Brand brütete, befasste die Europäische<br />

Kommission sich mit der Ausarbeitung der Wasserrahmenrichtlinie. 1996 wurde das erste<br />

Konzept dieser Richtlinie veröffentlicht. Für ‘Brüssel’ hatte die ökologische Wasserqualität -<br />

mit dem <strong>Rhein</strong> als Vorbild - höchste Priorität. Wenn die Natur floriert, wird das Wasser sauber<br />

genug sein, war die allgemeine Auffassung. Am 22.12. 2000 trat die Wasserrahmenrichtlinie<br />

offiziell in Kraft. Die niederländischen <strong>Rhein</strong>wasserwerke waren der Richtlinie anfänglich sehr<br />

zugetan. Sie sollte das abschließende Element im Kampf um eine bessere Wasserqualität<br />

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