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Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa

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Die Zukunftsjahre (nach 2011):<br />

RIWA weiterhin bedacht auf neue Stoffe<br />

Die unendliche Geschichte des <strong>Rhein</strong>s<br />

6<br />

In vier Jahrzehnten vom fast toten Gewässer zum lebendigen Fluss; so lautet die Erfolgsgeschichte<br />

des <strong>Rhein</strong>s, die weltweit Nachahmung findet. Mittlerweile erklingt aber auch die<br />

Frage, ob ‘sauber nicht sauber genug sei’. Die <strong>Rhein</strong>wasserwerke entdecken unterdessen neue<br />

Stoffe im Wasser (von Arzneimittelresten bis zu Nanopartikeln), die aufgrund ihrer sehr niedrigen<br />

Konzentrationen zunächst unsichtbar geblieben waren. Grund zur Wachsamkeit, sagen die<br />

Wasserwerke, denn eines hat die Vergangenheit gezeigt: die Geschichte endet nie.<br />

Heute besuchen Delegationen von Flussverwaltern aus aller Welt die Internationale Kommission<br />

zum Schutz des <strong>Rhein</strong>s (IKSR) in Koblenz, um das ‘Wunder vom <strong>Rhein</strong>’ mit eigenen<br />

Augen zu betrachten. Ein Vortrag über den <strong>Rhein</strong> ist auf Symposien zu ‘river basin management’<br />

meist fester Programmbestandteil. In vier Jahrzehnten wurde aus der offenen Kloake<br />

Europas ein lebendiger Fluss, der quer durch dichtbevölkerte, städtische Regionen fließt.<br />

<strong>Der</strong> Erfolg des <strong>Rhein</strong>programms kann aber auch leicht den Blick auf die Probleme versperren,<br />

die sich jetzt bereits ankündigen. Es tauchen neue Problemstoffe auf, z.B. Arzneimittelreste<br />

und Produkte, die im Haushalt verwendet werden, wie etwa Duftstoffe, Kosmetikreste und<br />

Reinigungsmittel. Selbst künstliche Süßstoffe aus Erfrischungsgetränken wurden im <strong>Rhein</strong>wasser<br />

vorgefunden. Bisher scheinen die Trinkwasserwerke die einzige gesellschaftliche Organisation<br />

zu sein, für die diese Verschmutzungen direkte nachteilige Folgen haben.<br />

Während sich früher auch Umweltbewegungen und später Behörden und sogar umweltbewusste<br />

Unternehmen für einen saubereren Fluss einsetzten, sind die <strong>Rhein</strong>wasserwerke<br />

in diesem Punkt auf sich alleine gestellt, bemerkt der heutige RIWA-Direktor Dr. Peter Stoks.<br />

„Durch den Einsatz neuer und verfeinerter Analysemethoden entdeckte man plötzlich eine<br />

Vielzahl anderer Stoffe in niedrigen Konzentrationen. Einige stark toxische Substanzen wurden<br />

mittlerweile auch an Normen gebunden, doch gegen den Großteil dieser Stoffe wird praktisch<br />

nichts unternommen, da es eben keine Hinweise auf eine etwaige (ökologische) Schädlichkeit<br />

gibt. Als <strong>Rhein</strong>wasserwerke ist es unsere Pflicht, dies weiterhin zu beobachten.”<br />

Stoks ist froh, dass die IKSR inzwischen eine separate Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat,<br />

die diese neuen Problemstoffe inventarisieren wird. Es stellt sich natürlich auch die Frage,<br />

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