Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa
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<strong>60</strong><br />
YEARS<br />
Rhine Water Works<br />
The Netherlands<br />
Parameter, eine feste Messfrequenz und feste Messstellen.<br />
Es spricht für sich, dass dieses Messnetz nicht zum „Aufspüren” plötzlich auftretender zwischenzeitlicher<br />
Verunreinigungen geeignet ist. Auch Verunreinigungen, die nicht zu den fest<br />
beschriebenen Parametern gehören, werden auf diese Weise nicht oder kaum aufgezeigt.<br />
Dafür ist eine andere Art der Messung erforderlich: das so genannte breite Screening. Eine<br />
derartige Screening-Untersuchung wird an der deutsch-niederländischen Grenze mindestens<br />
einmal täglich von Rijkswaterstaat/Waterdienst in Zusammenarbeit mit dem nordrhein-westfälischen<br />
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz durchgeführt. Wichtigstes Ziel<br />
ist dabei die Überwachung der Wasserqualität des <strong>Rhein</strong>s. Dabei wird eine möglichst breite<br />
Skala von Stoffen gemessen, um so vor allem plötzlich auftretende Verunreinigungen wahrzunehmen.<br />
Wenn bei diesem Screening bestimmte Schwellenwerte überschritten werden (die in<br />
Rücksprache mit RIWA festgesetzt wurden), werden die Trinkwasserwerke hierüber informiert.<br />
Die Ergebnisse dieses Screenings (und der analogen Messungen an den Entnahmestellen bei<br />
Nieuwegein und Andijk) werden regelmäßig von RIWA-<strong>Rhein</strong> analysiert. Dies kann nämlich<br />
auch Informationen zu möglichen Veränderungen der Wasserqualität liefern, die vom regulären<br />
Messnetz nicht erfasst werden (können), wie z.B. das Auftreten neuer Stoffe und die<br />
Bestimmung etwaiger toxikologischer Effekte dieser Stoffe.<br />
Beim letzten Mal betraf dies Daten aus dem Zeitraum 2004-2005 (gemeldet im Jahr 2007). Bei<br />
dieser letzten Evaluierung war die Zahl der gemessenen neuen Stoffe jedoch sehr beschränkt.<br />
Einerseits, weil RWS die Nachweisgrenze bei Lobith angepasst hatte und anderseits, weil<br />
HWL noch nicht über ein gutes Auswertungstool für die Datenverarbeitung verfügte. Das<br />
letztere wurde inzwischen realisiert. Neben der regulären Screening-Untersuchung der Entnahmestellen<br />
im Jahr <strong>2010</strong> wurden in Zusammenarbeit mit dem Wasserlabor HWL auch in<br />
regelmäßigen Abständen hochempfindliche Messungen bei Lobith durchführt. Dies geschah<br />
ergänzend zu der laufenden Überwachung, die dort von den Behörden durchgeführt wird,<br />
um auf diese Weise eine aktuelle Übersicht der gemessenen Verbindungen für eine anschließende<br />
toxikologische Evaluierung erstellen zu können.<br />
Die Ergebnisse dieser Messungen werden Mitte 2011 evaluiert.<br />
Endokrine Effekte<br />
In Zusammenarbeit mit KWR Water Research und dem Amsterdamer Bio Detection Systems<br />
(BDS) hat RIWA-<strong>Rhein</strong> im Zeitraum 2007- 2008 eine orientierende Untersuchung zu hormonal<br />
wirksamen Stoffen bei Lobith und Nieuwegein durchgeführt. Neben einer östrogenen Wirkung<br />
wurden auch vier weitere Typen hormonaler Aktivität gemessen (androgene, progestagene,<br />
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