10.11.2014 Aufrufe

Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa

Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa

Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>60</strong><br />

YEARS<br />

Rhine Water Works<br />

The Netherlands<br />

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Giftwelle die Niederlande noch nicht erreicht, und das besorgte<br />

Parlament stellte der Ministerin zahlreiche Fragen. Sie konnte mitteilen, dass in Zürich<br />

eilends ein Treffen der Minister der <strong>Rhein</strong>uferstaaten anberaumt worden sei. Außerdem wurde<br />

im Dezember eine außerordentliche <strong>Rhein</strong>-Ministerkonferenz in Rotterdam abgehalten. Auf<br />

dieser Konferenz wurden drei langfristige Ziele formuliert. Erstens sollten die früher vorhandenen<br />

Wanderfische – mit dem Lachs als Symbol – bis zum Jahr 2000 im <strong>Rhein</strong> wieder<br />

heimisch sein. Zweitens sollte die Trinkwasserbereitung aus <strong>Rhein</strong>wasser mit Hilfe einfacher<br />

Aufbereitungsverfahren möglich sein. Seit 1973 war dies auch der ausdrückliche Wunsch der<br />

<strong>Rhein</strong>wasserwerke. Und drittens sollten die Sedimente des Flusses so sauber sein, dass diese<br />

auf dem Land problemlos wieder verwendet werden könnten. Die Internationale Kommission<br />

zum Schutz des <strong>Rhein</strong>s erhielt den Auftrag, die Ziele in einem Aktionsprogramm auszuarbeiten.<br />

Dieses Programm Lachs 2000 hatte das Ziel, das Ökosystem des <strong>Rhein</strong>s zu verbessern.<br />

Später folgte das viel umfassendere Aktionsprogramm <strong>Rhein</strong> 2020.<br />

Veränderungen nach ‘Sandoz’<br />

„<strong>Der</strong> Sandoz-Brand hat viel bewegt”, berichtet Dekker. „Plötzlich wurde nicht mehr über<br />

Einleitungsnormen für Einzelstoffe gesprochen. Man forderte vielmehr ein Aktionsprogramm<br />

mit einer 50%-igen Reduzierung aller Einleitungen. Dahinter steckte der Gedankte, dass die<br />

Internationale Kommission zum Schutz des <strong>Rhein</strong>s dann nicht mehr jede einzelne Einleitung<br />

detailliert auszuarbeiten brauche. Die Verantwortlichkeit lag jetzt beim Verursacher, so dass<br />

schneller Resultate erzielt werden konnten. Die Minister wollten, dass der <strong>Rhein</strong> sich möglichst<br />

schnell erholen könne”.<br />

Auf den <strong>Rhein</strong>ministerkonferenzen der darauf folgenden Jahre wuchs die Erkenntnis, dass die<br />

alleinige Reduzierung der Abwassereinleitungen für die Verbesserung der Wasserqualität des<br />

<strong>Rhein</strong>s nicht ausreiche. Ein gesunder <strong>Rhein</strong> war nicht die Summe zulässiger Konzentrationen,<br />

sondern das Ergebnis eines intakten ökologischen Systems. Dazu war u.a. auch der Schutz<br />

vor extremem Hochwasser, die Einrichtung natürlicher Uferzonen für Amphibien und die Beseitigung<br />

von Hindernissen für Wanderfische oder der Bau von Fischpässen erforderlich.<br />

Die Mission der Internationalen Kommission zum Schutz des <strong>Rhein</strong>s wurde damit viel umfassenderer:<br />

die ökologische Wiederherstellung des Flusses. Diese integrierte Bewirtschaftung<br />

des gesamten <strong>Rhein</strong>einzugsgebietes würde später wieder die Grundlage für die Wasserrahmenrichtlinie<br />

der EU bilden.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Rhein</strong> benötigte ein Internationales Symbol, sagt Dekker zurückblickend. „Wir suchten<br />

ein ansprechendes Bild für die geplante Renaturierung. Dadurch kamen wir auf den Lachs.<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!