Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa
Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa
Jahresbericht 2010 Der Rhein 60 - Riwa
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Diese Befunde haben unseren Dachverband, die Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke<br />
im <strong>Rhein</strong>einzugsgebiet (IAWR), dazu veranlasst, einen Brief an die Internationale Kommission<br />
zum Schutz des <strong>Rhein</strong>s (IKSR) zu senden. Bereits 2006 hatte die IAWR eine Liste mit<br />
etwa 15 Stoffen vorgelegt, deren Anwesenheit und Persistenz ein deutliches Problem für eine<br />
Trinkwasseraufbereitung mit Hilfe naturnaher Aufbereitung verfahren darstellt.<br />
In diesem Schreiben plädiert die IAWR dafür, die frühere Liste um die nun nachgewiesenen<br />
Stoffgruppen zu erweitern.<br />
Es ist bemerkenswert, dass bei den verschiedenen nationalen Behörden deutlich unterschiedliche<br />
Auffassungen in Bezug auf Stoffe herrschen, die keine direkte ökotoxikologische<br />
Relevanz haben, wohl aber Probleme bei der Trinkwasseraufbereitung verursachen. Einerseits<br />
gibt es Mitgliedsstaaten, die Verständnis für eine prinzipiellere Handhabung des auch von der<br />
IAWR befürworteten Vorsorgeprinzips haben und andererseits gibt es Mitgliedsstaaten, die<br />
humantoxikologischen Kriterien bei der Ableitung von Normen den Vorzug geben.<br />
Humantoxikologische Kriterien würden bei manchen Stoffen jedoch zu extrem hohen Normvorschlägen<br />
führen (für Röntgenkontrastmittel sogar in einer Größenordnung von hunderten<br />
Milligramm pro Liter und somit sogar noch höher als die geltende Chloridnorm, der höchsten<br />
Norm der Trinkwasserverordnung (Waterleidingbesluit)!).<br />
<strong>Der</strong> Konsument will aber keine Verschmutzung im Trinkwasser, ob unbedenklich oder nicht.<br />
Es ist aber keine einzige Trinkwasseraufbereitung zu 100 Prozent effektiv, und selbst die<br />
heutigen fortschrittlichen Methoden haben größte Mühe, diese Stoffe zu beseitigen. Daher<br />
weist RIWA die Behörden immer wieder auf die in der Wasserrahmenrichtlinie (Artikel 7)<br />
enthaltene Verpflichtung, dass der Aufbereitungsaufwand nicht zunehmen dürfe, sondern<br />
dass stattdessen die Wasserqualität so zu verbessern sei, dass letztendlich eine Reduzierung<br />
des technischen Aufwands ermöglicht werde.<br />
5