WERKBUCH_06_web
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werkbuch<br />
.<strong>06</strong> 3<br />
Methoden kultureller bildung aus dem<br />
bereich der Theaterpädagogik<br />
„Anführungszeichen unten-H-U-N-D-E-Komma-Zapp-<br />
D-I-E-Zapp-B-E-L-L-E-N-Komma-Zapp-B-E-I-S-S-E-<br />
N-Zapp usw. Die Gruppe schafft die Aufgabe nur,<br />
wenn jeder TN stets weiß, welches Wort des Satzes<br />
gerade geschrieben wird. Verpasst jemand seinen<br />
Einsatz, beginnt der Satz von vorn, oder die SL hilft. 12<br />
Fortgeschrittene vertragen auch schon drei Buchstaben/Zeichen<br />
pro TN.<br />
„Orchester“ (Fünf unterschiedliche Bewegungen<br />
führt die ganze Gruppe, die in einer Reihe nebeneinander<br />
steht, auf Klatschzeichen aus.) Jeder der fünf<br />
verschiedenen „Klatscher“ der SL steht für eine<br />
andere Bewegung, z.B. bedeutet einmal klatschen:<br />
links einen Schritt vor; zweimal klatschen: Kopfnicken;<br />
dreimal klatschen: rechts einen Schritt zurück;<br />
viermal klatschen: rechts eine Drehung um sich<br />
selbst; fünfmal klatschen: einen Knicks machen. Jede<br />
beliebige andere Bewegung und Reihenfolge ist<br />
natürlich auch möglich. Die SL beginnt in der „richtigen“<br />
Reihenfolge zu klatschen, dann immer<br />
schneller und vor allem: durcheinander!<br />
„Drei Veränderungen“ (schärfen das Auge und trainieren<br />
das Gedächtnis)<br />
Jeweils 9 TN bilden ein Rateteam. 3 TN setzen sich in<br />
unterschiedlichen Haltungen auf 3 Stühle, die mit<br />
Abstand nebeneinander stehen. Diese 3 Haltungen<br />
merken sich 3 weitere TN als Ausgangs-Position der<br />
Sitzenden, haben dafür 3 Minuten Zeit und verlassen<br />
dann den Raum. Wiederum 3 weitere TN nehmen nun<br />
an jedem der 3 Sitzenden jeweils 3 Veränderungen<br />
vor, zusammen also 9, z. B. an Sitzhaltung, Händen,<br />
Füßen, Haaren, Gesichtsausdruck. Danach werden<br />
die 3 Suchenden hereingerufen und bekommen 3<br />
Minuten Zeit, die 9 Veränderungen zu entdecken und<br />
in den originalen Zustand zu versetzen. Die 3 dürfen<br />
sich untereinander beraten, denn jeder von ihnen hat<br />
sich etwas anderes gemerkt. Fragen ist verboten, nur<br />
schauen, erkennen und handeln ist erlaubt. Die SL<br />
gibt keine Suchhilfen, sondern stoppt die Zeit und<br />
bricht nach 3 Minuten ab. Die Suchzeit kann von 3 auf<br />
5 Minuten verlängert werden, wenn in der vorgegebenen<br />
Zeit nur die Hälfte der Veränderungen entdeckt<br />
wurde.<br />
„Sortieren“ (nonverbal, nur mit Zeichensprache,<br />
sollen sich 12 - 15 TN in der richtigen Reihenfolge<br />
aufstellen und haben dafür 10 Sekunden Zeit.)<br />
Sortieren kann sich eine Gruppe nach Geburtstagen,<br />
- monaten, Hausnummern, den Anfangs- oder<br />
Endbuchstaben der Nach- oder Vornamen, usw. Für<br />
jeden TN, der sich nach 10 Sekunden falsch eingeordnet<br />
hat, erhält die Gruppe eine „Strafsekunde“<br />
Aufschlag. Die SL gibt das Startzeichen und zählt<br />
langsam von 10 an rückwärts. Danach kontrolliert sie<br />
die richtige Reihenfolge.<br />
„Doppelbegriffe spielen und raten“ (Darstellen und<br />
Raten für Spielanfänger/innen)<br />
1 TN rät, der Rest der Gruppe spielt ihm einen Doppelbegriff<br />
vor (Schlaf-Mütze, Vogel-Bauer, Auto-<br />
Friedhof, Gangster-Braut usw.), entweder allein, in<br />
Kleingruppen oder als ganze Gruppe. Alle Spielversuche<br />
geschehen gleichzeitig. Der gewollte Nebeneffekt:<br />
zunehmend werden Situationen um das<br />
gesuchte Wort herum gespielt. Wird der Doppelbegriff<br />
nicht erraten, werden die zwei Wörter des Begriffs<br />
nacheinander, einzeln, in der richtigen Reihenfolge<br />
gespielt. Die SL gibt dem TN, falls erforderlich, „Schauhilfen“.<br />
Jeder TN der Gruppe soll ein Mal raten. Der Rest<br />
der Gruppe verliert schnell jede Spielscheu.<br />
„Figur ergänzen am vorgegebenen Ort“ (Szenische<br />
Fantasie, Spiellust und den „komplementären“ Blick<br />
bekommen, nach dem Motto: „Wer passt zusätzlich<br />
dort hin?“)<br />
Die SL gibt einem freiwilligen TN (nur ihm) einen<br />
bekannten Ort vor (Legebatterie, Kanalisation, Berghütte<br />
o.ä.). Für diesen Ort denkt sich der TN eine<br />
typische Figur aus (Mensch oder Tier) und fängt an,<br />
sie mit passenden Tätigkeiten zu spielen, stumm,<br />
ohne Ausstattungshilfen. Der Rest der Gruppe<br />
versucht anhand dieses Vorspiels den Ort zu erraten.<br />
Hat ihn jemand erkannt, flüstert er ihn der SL ins Ohr.<br />
Liegt er damit richtig, darf er mitspielen, aber nur in<br />
einer zusätzlichen, ergänzenden Figur (Tier, Mensch<br />
oder Gegenstand), die auch typisch für diesen Ort ist.<br />
Wer falsch rät, muss weiter schauen. So komplettieren<br />
insgesamt 5 TN, die den Ort erkannt haben, nacheinander<br />
die Szene und sollen stumm miteinander<br />
spielen. Gemeinsam bringen sie eine Handlung zu<br />
einem logischen Ende. Ein neuer Ort mit dem Vorspiel<br />
eines anderen TN kann eröffnet und von 4 - 5 TN<br />
ergänzt werden.<br />
„Abschlagen“ (Die Grundübung aller Improvisationstheater-Gruppen<br />
schafft Spielfreude.)<br />
Zwei 6er- Gruppen sitzen sich auf der Bühne gegenüber,<br />
die Spielfläche liegt zwischen ihnen. Ein TN<br />
beginnt das Spiel mit einer eindeutigen, bewegungsreichen<br />
Tätigkeit (fegen, kochen, Obst pflücken<br />
usw.), an einem (selbst ausgedachten oder von der SL<br />
vorgeschlagenen) Ort stumm auszuführen. Die unterschiedlichen<br />
Bewegungen des Spielenden entzünden<br />
die Fantasie der Zuschauenden, die sich fragen, wozu<br />
eine bestimmte Bewegung noch passen könnte. Wer<br />
eine Idee hat, ruft „Stopp!“. Der Spielende „friert“<br />
mitten in der Bewegung ein und erwartet den Stopp-<br />
Rufer, der mit einer neuen Figur den „Eingefrorenen“<br />
in einer neuen Situation an einem anderen Ort zum<br />
Mitspiel „erweckt“. Gemeinsam treiben die beiden<br />
die Handlung möglichst konfliktreich voran, dürfen<br />
auch sprechen, bis ein weiterer TN (immer linke und<br />
rechte Reihe abwechselnd) erneut „Stopp!“ ruft.<br />
Auch er betritt mit einer neuen Figur die Szene, tippt<br />
einem der beiden „eingefrorenen“ Spieler auf die<br />
Schulter, übernimmt genau dessen letzte Körperhal-<br />
tung, aus der heraus er mit seiner Figur ein neues Spiel<br />
an neuem Ort mit dem verbliebenen Spieler beginnt.<br />
Der<br />
muss sich schnell umstellen, denn immer gilt die neu<br />
tung, aus der heraus er mit seiner Figur ein neues Spiel<br />
an neuem Ort mit dem verbliebenen Spieler beginnt.<br />
Der muss sich schnell umstellen, denn immer gilt die<br />
neu eingebrachte Situation. Der „abgeschlagene“<br />
Spieler kehrt in seine Sitzreihe zurück. So geht es mit<br />
immer neuen Szenen im Wechsel der beiden<br />
6er-Gruppen weiter, bis alle einmal abgeschlagen<br />
und gespielt haben. Danach lassen sich zwei neue<br />
6er-Gruppen bilden, falls die Gruppe aus mehr als 12<br />
TN besteht. Nicht nur den Spielern, auch den<br />
Zuschauenden machen diese frei improvisierten<br />
Spielszenen großen Spaß und bringen im Anschluss<br />
nicht selten Ideen für ausbaufähige Spielgeschichten!<br />
„Stafette“ (die Anschluss-Übung für eine ansteigende<br />
Spielerzahl)<br />
Auch hier sitzen sich zwei 6er-Reihen auf der Bühne<br />
so gegenüber, dass zwischen ihnen eine Spielfläche<br />
entsteht. Wie beim „Abschlagen“ eröffnet ein TN mit<br />
einer Figur und Tätigkeit an einem vorgegebenen<br />
(oder selbst gewählten) Ort das Spiel. Der zweite<br />
Spieler kommt nach „Stopp!“-Ruf dazu, wie beim<br />
„Abschlagen“. Der dritte TN kommt nun allerdings<br />
nicht, um einen der beiden abzuschlagen und zu<br />
ersetzen, sondern er eröffnet als dritter Spieler mit<br />
neuer Szene das Spiel. Danach kommt der Vierte,<br />
dann der Fünfte, zum Schluss spielen 6 TN gleichzeitig.<br />
Die Zuschauer bekommen also sechs unterschiedliche<br />
Szenen vorgespielt. In der Szene des 6.<br />
Spielers sucht dieser nach einiger Spielzeit einen (aus<br />
dem Spiel heraus begründeten!) Abgang oder wird<br />
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