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WERKBUCH_06_web

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werkbuch<br />

.<strong>06</strong> 3<br />

Methoden kultureller bildung aus dem<br />

bereich der Theaterpädagogik<br />

Martin Kramer<br />

Die Erfindung des Maßes<br />

Beispielhafter Lehrplanbezug<br />

U. a. können folgende fachbezogene Kompetenzen<br />

durch die theaterpädagogischen Elemente erreicht<br />

werden:<br />

Auszug aus dem Kernlehrplan Darstellen und<br />

Gestalten für die Gesamtschule Jahrgangsstufe 6<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

• präsent auf der Bühne agieren und reagieren,<br />

• Neutral- und Expressivhaltungen unterscheiden<br />

und in einfachen Formen darstellen,<br />

Monika Paris:<br />

Monika Paris ist Diplom - Sozial- und Theaterpädagogin.<br />

Seit 1990 leitet sie an der „Jugendkunstschule<br />

Unna“ (JKSU) zahlreiche Theatergruppen an,<br />

führt Sprachförder- und Theaterprojekte in Kindergärten<br />

und Schulen durch und bildet seit 15 Jahren<br />

Theaterpäda-gogen aus. Seit 2008 ist sie Leiterin<br />

des Fachbereichs Theater an der JKSU.<br />

Warum gibt es überhaupt ein Maß? Ist diese Fragestellung<br />

nicht der natürliche Zugang zu dem<br />

Thema? Im Folgenden lesen Sie eine Möglichkeit,<br />

wie das Maß erlebnisorientiert eingeführt werden<br />

kann. An erster Stelle steht in dieser Unterrichtsskizze<br />

nicht das Maß. Vielmehr wird es durch eine<br />

geeignete Unterrichtsumgebung bzw. Aufgabenstellung<br />

erst entdeckt.<br />

Erste Übung: Das Maß wird erfunden<br />

In der Übung geht es darum, das Wesentliche eines<br />

Maßes zu erfassen: Man einigt sich auf eine<br />

gemeinsam akzeptierte Länge (das Maß), um Längen<br />

miteinander vergleichen zu können. Bei der Länge<br />

hat sich die Menschheit in weiten Teilen der Erde auf<br />

den Meter geeinigt.<br />

Konkrete Umsetzung im Unterricht<br />

In der fünften Klasse wurden Schnüre mit einer Länge<br />

von 99 cm, 100 cm und 101 cm verwendet. Als erstes<br />

verschwinden alle Schulsachen im Ranzen, so dass<br />

kein Lineal oder Geodreieck zur Hilfe genommen<br />

werden kann. Da ein direkter Vergleich der Schnurlängen<br />

durch die Art der Aufgabenstellung unmöglich<br />

ist, erfinden die Schülerinnen und Schüler – ohne es<br />

zu merken – ein Maß. Sie beginnen damit, die<br />

einzelnen Längen indirekt (über einen anderen<br />

Gegenstand) miteinander zu vergleichen.<br />

Vorbereitung und Aufgabenstellung<br />

Drei Schnüre unterschiedlicher Länge werden mit<br />

Zahlenfähnchen markiert (vgl. Abbildung) und<br />

anschließend in drei verschiedene Ecken des<br />

Klassenzimmers gelegt.<br />

So wird die Handspanne (vgl. Abbildung) oder die<br />

Länge eines Kleidungsstückes als Vergleichsmaß<br />

verwendet. Hier findet der Umfang des Handgelenkes<br />

Verwendung:<br />

Die einzelnen Schnüre sind ortsfest. Sie dürfen zwar<br />

in die Hand genommen werden, müssen jedoch in der<br />

jeweiligen Ecke des Klassenzimmers bleiben. Es<br />

werden kleine Gruppen gebildet.Die Aufgabe lautet:<br />

Findet innerhalb von fünf Minuten heraus, welche<br />

Schnur am längsten und welche am kürzesten ist. Es<br />

kann auch sein, dass zwei oder alle Schnüre dieselbe<br />

Länge besitzen.<br />

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