WERKBUCH_06_web
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werkbuch<br />
.<strong>06</strong> 3<br />
Methoden kultureller bildung aus dem<br />
bereich der Theaterpädagogik<br />
Peter Hägele<br />
Literaturhinweise<br />
„Wer mehr weiß, sieht auch mehr”-spielplanbegleitende<br />
theaterpraktische Unterrichtseinheit<br />
Baer, U.: Spielpraxis – eine Einführung in die Spielpädagogik.<br />
Kallmeyer, Velber 1995<br />
Duncker, L.: Spiel und Phantasie. Eine kreative Form<br />
von Weltaneignung. In: Spielzeit, Friedrich Jahresheft,<br />
1995, S. 4 – 5<br />
Eigen, M./Winkler, R.: Das Spiel. Naturgesetze steuern<br />
den Zufall. R. Piper & Co, München 1975<br />
Freudenreich, D.: Rollenspiel und soziales Lernen im<br />
Unterricht. In: Kreuzer, K. J. (Hrsg.): Handbuch der<br />
Spielpädagogik Band 2, 1983, S. 213 – 229<br />
Graf, E. (Hrsg.): Biologiedidaktik für Studium und<br />
Unterrichtspraxis. Auer Verlag, Donauwörth 2004<br />
Gropengießer, H./Kattmann, U. (Hrsg.): Fachdidaktik<br />
Biologie. Aulis Verlag Deubner, Köln 20<strong>06</strong><br />
Jaenicke, J. (Hrsg.): Spiele. Praxis der Naturwissenschaften<br />
Biologie. Aulis Verlag Deubner, Köln: 1992<br />
KMK: Bildungsstandards im Fach Biologie für den<br />
Mittleren Schulabschluss. München, Neuwied 2005<br />
Kreuzer, K. J. (Hrsg.): Handbuch der Spielpädagogik,<br />
Band 2. Wolters Kluwer, Düsseldorf 1983<br />
Meyer R. W.: Lernen durch Spiele. In: UB 172, 1992, S.<br />
29 – 33<br />
Miksche, D.: Biologie kreativ. Spiele für den Biologieunterricht.<br />
Veritas, Linz 1999<br />
Nunn, D.: Show ab! Workshopbuch für Improvisationstheater<br />
und szenisches Schreiben mit Teens.<br />
Buschfunk , Planegg 1999<br />
Schilke, K.: Spiele im Biologieunterricht. In: UB 64,<br />
1981, S. 2 –10<br />
Stuckenhoff, W.: Der Stellenwert und die pädagogische<br />
Verantwortbarkeit «freier Spiele» und «freien<br />
Spielens» im Unterricht. In: Kreuzer, K. J.<br />
(Hrsg.): Handbuch der Spielpädagogik Band 2. Schwann,<br />
Düsseldorf 1983, S. 203 – 211<br />
Vlcek, R.: Workshop Improvisationstheater, Auer<br />
Verlag, Donauwörth 20<strong>06</strong><br />
Wildt, B., Hentschel, I./Wildt, J. (Hrsg.): Theater in<br />
der Lehre. Verfahren – Konzepte – Vorschläge. LIT<br />
Verlag, Wien 2008<br />
Internet<br />
www1: www.news.sciencemag.org/Sciencenow/<br />
2011/dance-your-phd-finalists-announce<br />
www2: www.universum-bremen.de/de/startseite/<br />
veranstaltungen/science-theater.html__<br />
Herzlichen Dank an den Friedrich Verlag für die<br />
freundliche Genehmigung des Textabdrucks von<br />
Wulff, Claudia (2012): Gespielte Biologie. In: Unterricht<br />
Biologie kompakt - Zeitschrift für alle Schulstufen,<br />
Jg. 36, H. 376, S. 2–7.<br />
In der Theaterpädagogik am Theater Bielefeld werden<br />
theaterpraktische Workshops zur Vorbereitung eines<br />
Theaterbesuchs für Klassen und Kurse angeboten.<br />
Diese „Szenischen Einführungen“ werden nicht zu<br />
allen Produktionen im Spielplan konzipiert. Am<br />
häufigsten nachgefragt werden Einführungen zu<br />
Produktionen der klassischen Literatur, die im Unterricht<br />
behandelt werden müssen, aber auch zu<br />
vergleichbaren Produktionen, das heißt zu Produktionen<br />
desselben Autors, derselben Epoche oder zu<br />
Produktionen, die zumindest ähnliche Themen<br />
verhandeln. Seltener nachgefragt werden „Szenische<br />
Einführungen“ zu Produktionen der Gegenwartsdramatik<br />
oder zu Uraufführungen, die für einen ersten<br />
Theaterbesuch teilweise geeigneter wären und mehr<br />
Lust auf Theater machen, weil sie aktuellere Plots,<br />
Figuren und Themen, in einer frechen, modernen<br />
Sprache verhandeln, die das jugendliche Publikum<br />
direkter anspricht.<br />
delten Themen, die Sprache und das Inszenierungskonzept.<br />
Bei Klassikern bietet es sich an, sich über die<br />
Sprache und die Figuren an die anderen Aspekte<br />
anzunähern. Bei zeitgenössischen Stücken erfolgt dies<br />
über die Textform des Stückes und die Themen.<br />
Natürlich bieten sich auch immer wieder einzelne<br />
inszenatorische Details als Aufhänger an.<br />
Zwei Beispiele für „Szenische Einführungen“ sollen<br />
hier genannt werden, die auch am Theater Bielefeld<br />
angeboten werden: Die „Szenische Einführung“ zu<br />
„Faust. Der Tragödie erster Teil“ von Johann Wolfgang<br />
Goethe und zu „Demut vor deinen Taten Baby“ von Laura<br />
Naumann.<br />
Die „Szenische Einführung“ zu „Faust.<br />
Der Tragödie erster Teil“ besteht aus vier<br />
Bausteinen.<br />
Der erste Baustein vermittelt den Plot und die Figuren<br />
des Stückes sowie die Beziehungen der Figuren zueinander.<br />
Bei einem kontinuierlichen Plot und einer<br />
überschaubaren Anzahl von Figuren kann eine für das<br />
gesamte Stück gültige Figurenaufstellung mit Hilfe<br />
der Schülerinnen und Schüler hergestellt werden. So<br />
zum Beispiel bei „Iphigenie auf Tauris“. Fünf mehr<br />
oder minder Freiwillige werden nach und nach zu<br />
einem lebendigen Standbild auf die zu Beginn leere<br />
„Bühne“ geholt. Die Schülerin oder der Schüler<br />
versucht anhand der vorgetragenen, vorher von der<br />
Spielleitung verschriftlichten Information eine<br />
Haltung (zu) der Figur, die sie/er verkörpert, durch<br />
Gestik, Mimik, die Position im Raum und zu anderen<br />
Figuren einzunehmen.<br />
Spricht die Spielleitung eine Information an, die es<br />
notwenig macht, die Haltung zu verändern, kann die<br />
Idealiter dauern diese „Szenischen Einführungen“,<br />
die an Schulen, aber auch auf Probebühnen des Theaters<br />
durchgeführt werden, ca. 3 Zeitstunden, also 4<br />
Schulstunden. Üblicherweise können jedoch von den<br />
Schulen nur 90 bis 120 Minuten zur Verfügung gestellt<br />
werden. Bei der Konzeptionisierung einer „Szenischen<br />
Einführung“ stehen fünf Aspekte im Vordergrund:<br />
der Plot (Handlung), die Figuren, die verhan-<br />
Schülerin/der Schüler dies selbstständig tun oder<br />
wird von einer anderen Schülerin/einem anderen<br />
Schüler im Zuschauerraum dazu aufgefordert, indem<br />
diese die Veränderung vorspielt oder sogar die Figur<br />
auf der Bühne übernimmt. Zunächst steht nur die von<br />
Heimweh gepeinigte Iphigenie alleine auf der Bühne<br />
Es kommen nach und nach Arkas, Thoas, Orest und<br />
Pylades dazu.<br />
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