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Operation „Herzintelligenz“ - Haufe.de

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Quelle: www.osb-i.com<br />

Quelle: www.osb-i.com<br />

Vorstän<strong>de</strong> wirklich nur das Wohl <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

im Blick haben. Viele (neu<br />

berufene) Vorstän<strong>de</strong> haben offenbar in<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit Verän<strong>de</strong>rungsprojekte<br />

nur angestoßen, um als Macher zu gelten.<br />

Der mittelfristige Nutzen für das<br />

Unternehmen stand gar nicht erst zur<br />

Debatte. O<strong>de</strong>r die Vorstän<strong>de</strong> mussten auf<br />

Aktuelle Auslöser von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen<br />

in Unternehmen<br />

<strong>de</strong>n Druck von Börsenanalys ten reagieren<br />

und setzten auf beson<strong>de</strong>rs eindrucksvolle<br />

Verän<strong>de</strong>rungsmaßnahmen, die sich öffentlichkeitswirksam<br />

feiern ließen. „Vorstän<strong>de</strong><br />

geben immer seltener wirkliche<br />

Orientierung. Man merkt ihnen viel zu<br />

schnell ihre eigenen Karriereambitionen<br />

an“, meinte zum Beispiel eine Führungs-<br />

Frage 1. „Was waren aus Ihrer Sicht in <strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n<br />

Jahren die größten Anlässe für Än<strong>de</strong>rungsprozesse in Ihrem<br />

Unternehmen?“ Antworten von 300 Führungskräften und 1.000<br />

Mitarbeitern, Mehrfachnennung möglich (OSB-Umfrage „Change<br />

Deutschland“, August 2012). Auslöser für Verän<strong>de</strong>rungen sind ...<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Unternehmensstruktur<br />

(wie neue Abteilungsstrukturen)<br />

neue Führung<br />

strategische Neuausrichtung durch<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Märkte<br />

Einführung neuer IT-Technologie<br />

(mit Auswirkungen auf interne Prozesse)<br />

Optimierungsprogramme zur<br />

kurzfristigen Effizienzsteigerung<br />

Umsetzung einer Fusion o<strong>de</strong>r<br />

strategischen Kooperation<br />

Internationalisierung<br />

an<strong>de</strong>res<br />

kann nicht beurteilen<br />

Führungskräfte<br />

Mitarbeiter<br />

37%<br />

39%<br />

37%<br />

34%<br />

36%<br />

34%<br />

36%<br />

26%<br />

35%<br />

35%<br />

19%<br />

14%<br />

15%<br />

11%<br />

6%<br />

8%<br />

5%<br />

13%<br />

Die größten Fehler in <strong>de</strong>n Change-Prozessen<br />

<strong>de</strong>r letzten Jahre<br />

Frage 2. „Was sind aus Ihrer Sicht die größten Fehler, die<br />

Verän<strong>de</strong>rungen im Unternehmen behin<strong>de</strong>rn?“ Antworten von 300<br />

Führungskräften und 1.000 Mitarbeitern, Mehrfachnennung möglich<br />

(OSB-Umfrage „Change Deutschland“, August 2012). Die größten<br />

Fehler sind ...<br />

fehlen<strong>de</strong> Einbindung <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

(zu viele Top-down-Entscheidungen)<br />

fehlen<strong>de</strong> Kommunikation und<br />

Transparenz<br />

zu schnelle, unbedachte Entscheidungen<br />

<strong>de</strong>motivierte Mitarbeiter<br />

zu große Personaleinsparungen<br />

mehr Stress und Druck für Beteiligte<br />

mehr Chaos, Verwirrung, Verunsicherung<br />

sonstiges<br />

weiß nicht<br />

Führungskräfte<br />

Mitarbeiter<br />

15%<br />

16%<br />

12%<br />

17%<br />

10%<br />

8%<br />

9%<br />

6%<br />

5%<br />

6%<br />

4%<br />

7%<br />

4%<br />

7%<br />

23%<br />

16%<br />

25%<br />

25%<br />

kraft in <strong>de</strong>r Befragung. Die Vorstän<strong>de</strong><br />

scheinen auch nur selten bereit zu sein,<br />

sich die Zeit zu nehmen, vergangene<br />

Change-Prozesse zu analysieren und daraus<br />

zu lernen. Auch das treibe das Mittelmanagement<br />

auf Distanz zu ihnen.<br />

Viele Mitarbeiter hätten ein „Elefantengedächtnis“<br />

und merkten sich gut, an welchen<br />

Stellen sie von ihrer Unternehmensleitung<br />

getäuscht wor<strong>de</strong>n seien, so die<br />

OSB-Studie. „Menschen lernen schnell,<br />

ihrer Führung zu misstrauen.“<br />

Die Bereitschaft, Verän<strong>de</strong>rungen engagiert<br />

und aktiv zu gestalten, hat sich in<br />

<strong>de</strong>n vergangenen zwei bis fünf Jahren<br />

in gegensätzliche Richtungen entwickelt.<br />

Nach <strong>de</strong>n Auswirkungen von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen<br />

befragt, fin<strong>de</strong>n 30<br />

Prozent <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Führungskräfte,<br />

dass Verän<strong>de</strong>rungen positive Energie erzeugen.<br />

Die Beteiligten haben Spaß am<br />

Wan<strong>de</strong>l und können Neues schaffen.<br />

Dem gegenüber steht jedoch ein Drittel,<br />

das Verän<strong>de</strong>rungen als negativ und ermü<strong>de</strong>nd<br />

wahrnimmt. Die „Kraftstofftanks“<br />

aufzufüllen gelingt nur noch selten, weil<br />

eine Verän<strong>de</strong>rung die an<strong>de</strong>re jagt, sagen<br />

die Kritiker.<br />

„Den Unternehmen geht zunehmend die<br />

Kraft aus, dabei befin<strong>de</strong>n sie sich mitten<br />

in einem Langstreckenlauf“, bringen<br />

es die studienverantwortlichen OSB-<br />

Gesellschafter Frank von <strong>de</strong>r Reith, geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter <strong>de</strong>r OSB<br />

Hamburg GmbH, und Mauritius Lohmer,<br />

Partner <strong>de</strong>r OSB, Wien, auf <strong>de</strong>n Punkt.<br />

„Die ständigen Verän<strong>de</strong>rungen verlangen<br />

je<strong>de</strong>m Mitarbeiter eine Menge an Einsatz<br />

ab. Wir spüren, dass die Menschen und<br />

die Unternehmen an ihre Grenzen stoßen.“<br />

Früher seien Berater geholt wor<strong>de</strong>n,<br />

um <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>n Sinn von<br />

Verän<strong>de</strong>rungen nahezubringen, heute<br />

gehe es eher darum, dass ein Berater für<br />

Ruhe und Stabilität sorge.<br />

Zu<strong>de</strong>m steigt die Skepsis vor Verän<strong>de</strong>rungsprozessen:<br />

Rund 60 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter stellen<br />

fest, dass es mehr Abwehr gibt als bisher.<br />

Als Ursachen wer<strong>de</strong>n negative Erfahrungen<br />

mit Change-Prozessen in <strong>de</strong>r Vergangenheit,<br />

Tempo und Menge <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen,<br />

schlechte Kommunikation,<br />

höherer Leistungsdruck o<strong>de</strong>r die Angst<br />

vor Jobverlust genannt. Lohmer sieht in<br />

<strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Studie eine beson- r<br />

02_2013 wirtschaft+weiterbildung 33

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