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Operation „Herzintelligenz“ - Haufe.de

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training und coaching<br />

Sieben Tipps<br />

für bessere Rollenspiele<br />

Train-the-Trainer. Wofür wer<strong>de</strong>n Trainer bezahlt? Dafür, dass sie Menschen zu<br />

wirksamen, zielführen<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen anstiften. Das klappt aber nur, wenn die<br />

Betroffenen ihre Komfortzone verlassen. Die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Rollenspiels kann dabei<br />

sehr nützlich sein.<br />

„Also um das gleich zu sagen: Rollenspiele<br />

mache ich nicht mit!“ Fast je<strong>de</strong>r<br />

Trainer hat diesen Satz schon einmal zu<br />

Beginn eines Seminars gehört. Lei<strong>de</strong>r geschieht<br />

es noch immer, dass Teilnehmer<br />

Rollenspiele als unangenehme Situation<br />

erleben. Das führt dann natürlich unweigerlich<br />

zu solchen Abwehrhaltungen<br />

(und die Trainer, die diese Erfahrungen<br />

geschaffen haben, wollten sicher nur das<br />

Beste für ihre Teilnehmer). Die folgen<strong>de</strong>n<br />

sieben Punkte sollen Trainer dazu einla<strong>de</strong>n,<br />

ihr eigenes Vorgehen bei Rollenspielen<br />

zu reflektieren und <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Schritt aus ihrer eigenen Komfortzone<br />

heraus zu treten.<br />

1 Innere Barrieren gar nicht<br />

erst aufbauen<br />

Oft ist es sehr zielführend, die Dinge<br />

bei ihrem Namen zu nennen. Mit einer<br />

Einschränkung: Wenn Worte sehr wahrscheinlich<br />

negativ belegt sind, macht es<br />

Sinn, sie zu vermei<strong>de</strong>n. So ist dies bei<br />

Rollenspielen auch. Statt <strong>de</strong>r Ankündigung<br />

„Jetzt machen wir ein Rollenspiel“<br />

hilft ein „Und jetzt probieren Sie aus,<br />

welche dieser I<strong>de</strong>en beson<strong>de</strong>rs gut zu<br />

Ihnen passt“. O<strong>de</strong>r: „Als Nächstes testen<br />

Sie mal, welche Wirkung diese I<strong>de</strong>en in<br />

einem Gespräch haben.“ O<strong>de</strong>r schlichter:<br />

„So, jetzt wird trainiert.“ Wenn dieses<br />

Vorgehen eine logische Folge <strong>de</strong>s bisher<br />

Geschehenen ist, ein völlig klarer nächster<br />

Schritt, braucht es meist gar keine<br />

Ankündigung. Sie, lieber Trainer, legen<br />

einfach los. Sollten Sie bei sich selbst<br />

ein Zögern bemerken, kann dies an Ihrer<br />

Einstellung zu Rollenspielen liegen... Um<br />

Ihre Glaubenssätze zu dieser Metho<strong>de</strong> zu<br />

verän<strong>de</strong>rn hier ein paar Angebote, was<br />

Rollenspiele für Sie sein können:<br />

• Rollenspiele sind nie die Realität. Sie<br />

sind eine Vorbereitung darauf, die lustig<br />

und locker sein darf und sein soll.<br />

• Rollenspiele sind die beste Möglichkeit,<br />

zu erleben, was neue Vorgehensweisen<br />

bewirken.<br />

• Rollenspiele sind Trainingseinheiten. In<br />

ihnen darf alles passieren, auch grandioses<br />

Scheitern!<br />

• In Rollenspielen lässt sich alles tun,<br />

was in <strong>de</strong>r Praxis ungünstige Folgen<br />

haben könnte. Hier kann ein Verkäufer<br />

zum Beispiel einen Kun<strong>de</strong>n auch beschimpfen.<br />

• Rollenspiele sind eine spaßvolle Form<br />

<strong>de</strong>s Experimentierens mit neuen I<strong>de</strong>en.<br />

Mit dieser Haltung gelingt einem Trainer<br />

auch eine gelassene Reaktion auf <strong>de</strong>n<br />

Teilnehmereinstieg vom Anfang <strong>de</strong>s Artikels:<br />

„Sie möchten keine Rollenspiele<br />

machen? Danke, dass Sie das gleich offen<br />

sagen. Ich schlage vor, Sie erleben mal,<br />

wie wir hier arbeiten und entschei<strong>de</strong>n in<br />

je<strong>de</strong>m Moment für sich, was Sie mitmachen<br />

und was nicht.“<br />

Diese Atmosphäre <strong>de</strong>r Akzeptanz ist meiner<br />

festen Überzeugung nach eine <strong>de</strong>r<br />

grundlegen<strong>de</strong>n Voraussetzungen für erfolgreiche<br />

Seminare. Und somit auch für<br />

<strong>de</strong>n erfolgreichen Einsatz <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong><br />

Rollenspiel. Wenn ich als Teilnehmer<br />

spüre, dass ich angenommen wer<strong>de</strong>, so<br />

wie ich bin, dann bin ich bereit, mich<br />

zu öffnen. Das heißt, dass unabhängig<br />

davon, welche Meinung ich wozu habe,<br />

die Akzeptanz und Wertschätzung mir<br />

gegenüber erhalten bleibt. Gleichzeitig<br />

wird mir gezeigt, welche Wirkung<br />

mein bisheriges Denken und Han<strong>de</strong>ln<br />

hat. Ohne, dass sich die Wertschätzung<br />

meiner Person dadurch verringert, dass<br />

ich bisher an<strong>de</strong>rs gehan<strong>de</strong>lt und gedacht<br />

habe. Dann lasse ich neue I<strong>de</strong>en und Ansätze<br />

an mich heran, bin bereit meinen<br />

Anteil am Nicht-Erreichen von Zielen zu<br />

sehen und diesen zu verän<strong>de</strong>rn. Aus <strong>de</strong>r<br />

Trainerperspektive heißt das: Dann stiftet<br />

<strong>de</strong>r Trainer erfolgreich dazu an, sich zu<br />

verän<strong>de</strong>rn.<br />

2 Loslegen erleichtern<br />

„Na, wer fängt <strong>de</strong>nn an ...?“. Auch das<br />

ist eine mögliche Barriere, die Trainer ungewollt<br />

aufbauen können. Denn selbst<br />

wenn die Gesamtatmosphäre stimmt und<br />

die Metho<strong>de</strong> als solches nicht angezweifelt<br />

wird: Der Schritt, „Ich fange an“ zu<br />

rufen, ist für viele Teilnehmer ein großer.<br />

Und er ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Wenn Sie als<br />

Trainer Klarheit schaffen, in welcher Reihenfolge<br />

agiert wird, und wenn diese Reihenfolge<br />

sich für die Teilnehmer logisch<br />

erklärt, also keine Irritation erzeugt, geht<br />

es ganz schnell ins Tun. Mögliche Klarheiten<br />

dieser Art sind: „Je<strong>de</strong>r nennt mir<br />

jetzt bitte eine Zahl von eins bis zehn (bei<br />

zehn Teilnehmern). Je<strong>de</strong> Zahl soll genau<br />

einmal vorkommen.“ O<strong>de</strong>r Sie la<strong>de</strong>n die<br />

Teilnehmerin ein, die zuvor ihre Situation<br />

geschil<strong>de</strong>rt hat, diese durchzuspielen.<br />

O<strong>de</strong>r: „Wir gehen einfach von rechts<br />

nach links durch.“<br />

3 Mit methodischen Varianten<br />

Schutzräume bauen<br />

Damit <strong>de</strong>r Schritt aus <strong>de</strong>r Komfortzone<br />

nicht direkt in <strong>de</strong>n Panikbereich führt,<br />

ist es wichtig, gleichzeitig einen Schutz­<br />

46 wirtschaft+weiterbildung 02_2013

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