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Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

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Kapitel 2<br />

Gleichwohl ist das Jagen 9 von „falschen“ Objekten mitunter sehr gefährlich, da es sich, je<br />

nach individuellem Beutespektrum, z.B. auch <strong>auf</strong> Menschen und Haustiere beziehen kann. Es<br />

sollte in diesem Zusammenhang jedoch, aus oben dargelegten Gründen, besser von<br />

unangemessenem Jagdverhalten gesprochen werden (JONES-BAADE 2001a, 2002).<br />

Die Breite des Beutespektrums eines Hundes hängt stark von seinen in der<br />

Sozialisationsphase gemachten Erfahrungen ab. Durch die Gewöhnung an vielfältige Reize<br />

kann das Spektrum an Auslösern für Jagdverhalten (siehe unten) stark eingeschränkt werden.<br />

Andererseits können gerade ab etwa dem 6. Lebensmonat gesammelte, positive Jagderlebnisse<br />

die Motivation zum Jagen noch zusätzlich verstärken, da sich in diesem Zeitraum das<br />

Jagdverhalten bei Hunden komplexer entwickelt (SCHÖNING 2001, JONES-BAADE<br />

2001b).<br />

Als Auslöser für unangemessenes Jagdverhalten gelten vor allem sich rasch fortbewegende<br />

Objekte. Hierzu können, in Abhängigkeit von der Ausprägung des Beutespektrums, also<br />

nahezu alle Lebewesen zählen. Daneben können jedoch mitunter auch rein akustische Reize<br />

(beispielsweise Kindergeschrei) Jagdverhalten auslösen (HART 1974, BERNAUER-MÜNZ<br />

u. QUANDT 1995, LANDSBERG 2003, HART u. HART 2004).<br />

Auf „menschliche Beute“ bezogenes unangemessenes Jagdverhalten ist insbesondere durch<br />

das, oben erwähnte, „Fehlen“ der Drohmimik so gefährlich, da es so aus Sicht des<br />

menschlichen Opfers häufig unerwartet, unvermittelt und plötzlich erscheint.<br />

9 Unter Jagen werden hier alle Anteile der Sequenz<br />

• Anschleichen<br />

• Verfolgen<br />

• Fangen<br />

• Beißen<br />

• Töten<br />

• Fressen<br />

entweder gesamthaft oder einzeln für sich genommen verstanden (LANDSBERG et al. 2003).<br />

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