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Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

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Literatur<br />

Spiel begünstigt nicht nur die ungestörte Entwicklung eines Individuums (BEKOFF 1974 a, b,<br />

1975, 1976), es ist sogar unbedingt notwendig zur Vermeidung sozialer Störungen<br />

(BUCHHOLTZ et al. 1998). Es begünstigt sowohl die körperliche Verfassung, wie die<br />

Ausbildung lokomotorischer Fähigkeiten und den Muskel<strong>auf</strong>bau als auch die soziale und<br />

kognitive Entwicklung, wobei letzteres nach neuerer Meinung weitaus höher einzuschätzen ist<br />

als die körperliche Ertüchtigung (IMMELMANN et al. 1996, FEDDERSEN-PETERSEN<br />

2004).<br />

Der Langzeitnutzen des Spielens liegt vor allem im Sammeln anwendbarer Erfahrungen, dem<br />

geübteren Umgang mit unerwarteten Ereignissen und <strong>einer</strong> gesteigerter Flexibilität des<br />

Sozialverhaltens. Letzteres wird unter anderem durch das Einüben sozialer Rollen, das<br />

individuelle Kennen von Sozialpartnern sowie durch die Entwicklung und Verbesserung der<br />

sozialen Kommunikation gefördert (MEYER-HOLZAPFEL 1956, IMMELMANN 1982,<br />

FEDDERSEN-PETERSEN 1992, BEKOFF 1995, FEDDERSEN-PETERSEN 2004). Bei den<br />

sozialen Caniden steht vor allem das soziale Lernen im Vordergrund. Es dient einem sozialen<br />

Üben durch das soziale Bindungen etabliert werden, ein Dominanzstatus erworben und erlernt<br />

wird, welche Verhaltensweisen von den Gruppenmitgliedern akzeptiert werden. Es werden<br />

also die Regeln des Umgangs miteinander etabliert. Ein Beispiel dieses Prozesses ist die<br />

Entwicklung der Beißhemmung, d. h. das Erlernen der Kontrolle über die eigene<br />

Beißintensität im Zuge von spielerischem Angriff und (Kampf-) Kontaktspielen (FOX 1975,<br />

FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

Wenn junge Hunde nicht die Möglichkeit zum Sozialspiel haben, sind sie nicht in der Lage<br />

soziale Fertigkeiten zu entwickeln, cerebrale Entwicklungsprozesse können verzögert oder<br />

unterbrochen werden und die Fähigkeit zur Selbstkontrolle kann nicht adäquat ausreifen.<br />

Letztlich wird die erfolgreiche Interaktion mit Artgenossen beeinträchtigt oder verhindert<br />

(BEKOFF 2001a, b, FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

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