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Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

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Kapitel 2<br />

auch Drohverhalten und Unterschreitung der Individualdistanz durch andere Rudelmitglieder<br />

(BORCHELT u. VOITH 1996, JONES-BAADE 2001a). Was bei einem individuellen Hund<br />

zum Auslöser für ängstliches Verhalten wird, hängt jedoch in hohem Maße von seinen in der<br />

Sozialisationsphase gesammelten Erfahrungen ab. Darüber hinaus spielen jedoch auch<br />

Lernerfahrungen während des weiteren Lebens eine Rolle. Wird eine Situation wiederholt als<br />

potentiell gefährlich und Angst auslösend empfunden, bewirken diese Lernvorgänge, daß auch<br />

situationsassoziierte Stimuli Angstreaktionen hervorrufen (BORCHELT u. VOITH 1996).<br />

Der Zustand empfundener Bedrohung, z.B. die Angst vor der Reduktion der individuellen<br />

Fitness oder die Angst vor dem Verlust <strong>einer</strong> Ressource, kann ein Motiv für Angst bedingtes<br />

Aggressionsverhalten sein (SCHÖNING 2000b, APPLEBY 2004). Im Allgemeinen ist jedoch<br />

Meideverhalten bzw. Flucht (als eine Form der Distanzvergrößerung) die bevorzugte<br />

Problemlösungsstrategie (APPLEBY 2004). Sollte diese jedoch nicht möglich sein, so kann<br />

auch offensiv aggressives Verhalten zur Distanzvergrößerung, in diesem Fall durch<br />

„Vertreibung der Gefahr“, eingesetzt werden. Hier setzen wiederum Lernprozesse ein. Je<br />

häufiger ein Hund die Erfahrung macht, daß aggressives Verhalten in bedrohlichen<br />

Situationen zum Erfolg, d.h. zur Verminderung der Bedrohung führt, desto häufiger, schneller<br />

und intensiver wird er dieses Verhalten zur Problemlösung einsetzen (LINDSAY 2000,<br />

LANDSBERG et al. 2003, APPLEBY 2004).<br />

2.2.3.6. Rangbezogene Aggression<br />

Jedes Lebewesen ist stets bestrebt seine individuelle Situation zu optimieren (SCHÖNING<br />

2000b). Für Hunde als hochsozial organisierte Lebewesen kann dies z.B. durch soziale<br />

Expansion innerhalb der eigenen Gruppe geschehen.<br />

Unter diesem Aspekt entsteht rangbezogene Aggression immer als Konflikt um Ressourcen<br />

innerhalb der eigenen sozialen Gruppe (VOITH 1981, LINDSAY 2000, LANDSBERG 2003,<br />

SCHÖNING 2000b). Dieses Verhalten tritt vermehrt bei unkastrierten Rüden und kastrierten<br />

Hündinnen <strong>auf</strong> (SERPEL u. JAGOE 1995).<br />

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