26.11.2014 Aufrufe

Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 2<br />

Bedarfsdeckung, sind unbedingte Voraussetzungen dafür, daß die eigenen Gene an die nächste<br />

Generation weitergegeben werden können, so daß der Bereich der Fortpflanzung nicht von<br />

ihnen entkoppelt betrachtet werden kann.<br />

Aggressives Verhalten ist notwendiger Bestandteil des Verhaltensrepertoires eines Tieres, um<br />

unter dem Motiv der Schadensvermeidung die Unversehrtheit des eigenen Körpers zu<br />

gewährleisten (MITTMANN 2002). Weiterhin ist aggressives Verhalten eine Möglichkeit die<br />

Bedarfsdeckung, also Ressourcenerwerb und -verteidigung zu sichern. Es ist also u.a. ein<br />

Konkurrenzverhalten um Fitness begrenzende Ressourcen (EIBL-EIBESFELD 1978) und<br />

gehört somit zum Normalverhalten eines jeden Tieres. Darüberhinaus ist es ein<br />

unverzichtbarer Bestandteil des Sozialverhaltens, da es ein sich interaktiv entwickelndes<br />

Regulativ für das Zusammenleben von Gruppen darstellt (FEDDERSEN-PETERSEN 2001a).<br />

Aggressives Verhalten dient folglich verschiedensten Funktionskreisen (vgl. Kapitel 2.1) und<br />

nicht einem Selbstzweck. Es stellt für sich genommen keinen eigenen Funktionskreis dar<br />

(FEDDERSEN-PETERSEN 1993a, GATTERMANN 1993, SCHÖNING 2000b, 2001). Auch<br />

ein von LORENZ (1963) angenommener „Aggressionstrieb“ im Sinne <strong>einer</strong> Eigenschaft,<br />

welche ein Individuum oder eine Spezies charakterisiert, existiert demnach nicht<br />

(HASSENSTAEIN 1987, GATTERMANN 1993, FEDDERSEN-PETERSEN 2001a, 2004).<br />

Laut FEDDERSEN-PETERSEN (2004) gibt es keine einheitliche Definition des<br />

Aggressionsbegriffes. Vielmehr würden unter dieser Bezeichnung viele verschiedene<br />

Verhaltensweisen, die ein Individuum direkt oder indirekt, körperlich oder seelisch schädigen,<br />

zusammengefaßt. Aggression leitet sich vom lateinischen „aggredi“ her, was sich mit „sich<br />

nähern“ oder „an etwas herangehen“ übersetzen läßt. Verhaltensbiologisch bezeichnet es den<br />

Erhalt von Handlungsfreiräumen sowie die Darstellung eines sozialen Status` in<br />

geschlossenen, hierarchisch strukturierten Tiergruppen, wie es beispielsweise bei Caniden der<br />

Fall ist. Es wird zwischen den Begriffen Aggression, für gegnerische, inner- oder intraartliche<br />

Auseinandersetzungen, und Aggressivität, für die Bereitschaft zur gegnerischen<br />

Auseinandersetzung, unterschieden (FEDDERSEN-PETERSEN u. OHL 1995,<br />

FEDDERSEN-PETERSEN 2001a, 2004).<br />

68

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!