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Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

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Literatur<br />

Kampfeigenschaften für die Pit zu verbessern. Unterstützt wird diese Auffassung durch die<br />

Tatsache, daß Hinks erstmals in der Bull Terrier Zucht Exterieurkriterien, welche nicht mit<br />

Arbeits- oder Leistungseigenschaften in Verbindung standen, namentlich die weiße Farbe und<br />

das Streben nach <strong>einer</strong> „gefälligeren, dem Geschmack entsprechenden Form“ (RÄBER 1995),<br />

in den Vordergrund stellte.<br />

Um einen leichteren, eleganteren und attraktiven Ausstellungshund zu erhalten, kreuzte Hinks<br />

schon frühzeitig Dalmatiner ein (HORNER 1983, FLEIG 1994, GEORGE 1995, RÄBER<br />

1995, HARRIS 1998, Kane 1999, ETSCHEIDT 2001, STEINFELDT 2002). Diskutiert<br />

werden weiterhin eventuelle Einkreuzungen von Collie und Greyhound (RÄBER 1995,<br />

KANE 1999), sowie Barsoi, Foxhound und Pointer (RÄBER 1995, FLEIG 1996).<br />

FLEIG 1996 beschreibt den Wandel des Bull Terriers vom „Gladiator“ zum „weißen<br />

Kavalier“. Während die „alten Züchter der groben, stets angriffsbereiten Hunde“ Hinks laut<br />

HORNER (1983) „verspotteten und verhöhnten“, fanden seine Hunde, vermutlich in<br />

Ausstellerkreisen, laut STEINFELDT (2002) viele Bewunderer. Auffällig ist, daß, obwohl<br />

Hinks Hundetyp nicht die Mehrzahl der Hunde <strong>auf</strong> Ausstellungen (dar)stellte, sie doch die<br />

Mehrzahl der Preise gewannen (KANE 1999).<br />

Schon nach kurzer Zeit, etwa 1887, entstand der erste Bull Terrier Club und es wurde ein<br />

einheitlicher, <strong>auf</strong> Exterieurkriterien basierender, offizieller Rassestandard veröffentlicht<br />

(KANE 1999, STEINFELDT 2002). 1895 wurde in England ein allgemeines Ohren-<br />

Kupierverbot erlassen. Dieses Jahr markiert eine drastische Zäsur in der Bull Terrier Zucht,<br />

denn die Anzahl der Liebhaber sank dramatisch (KANE 1999). Viele Züchter konnten sich<br />

mit der Optik des unkupierten Ohres nicht anfreunden und wandten sich „optisch<br />

gefälligeren“ Rassen zu (STEINFELDT 2002). KANE (1999) sieht hierin einen weiteren<br />

Beleg für die vorherrschende Rolle des Bull Terriers als Ausstellungshund, da ein solcher<br />

Rückgang in der Zucht bei Selektion <strong>auf</strong> (Kampf-) Leistungsmerkmale wohl nicht zu<br />

verzeichnen gewesen wäre.<br />

Die Selektion <strong>auf</strong> reinweiße Hunde wurde auch nach Hinks Tod 1878 fortgeführt. Zeitweise<br />

schlossen die Statuten des „The Bull Terrier Club“ sogar jeden aus dem Club aus, der farbige<br />

Hunde in seine weißen einkreuzte (STEINFELDT 2002). Selbst weiße Nachkommen farbiger<br />

Hunde wurden lange Zeit von der Zucht ausgeschlossen (RÄBER 1995). Obwohl zu Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts die Farbzucht des Bull Terriers nicht mehr <strong>auf</strong>zuhalten war und 1931<br />

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