Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

Literatur
Welche Option gewählt wird hängt nicht nur von den äußeren Reizen der jeweiligen Situation,
sondern auch von den inneren Informationen, beispielsweise Sozialisation, „Maintenance Set“
(APPLEBY u. PLUIJMAKERS 2004), Lernerfahrungen in ähnlichen Situationen,
Hormonstatus, etc., des Tieres ab. Daraus erklärt sich auch, warum in der gleichen Situation
verschiedene Tiere unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen, oder sogar dasselbe Tier zu
verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich reagiert (BERNAUER-MÜNZ u. QUANDT
1995).
Die Anwendung des Begriffs der Agonistik ist in der ethologischen Literatur noch immer
uneinheitlich. Abgesehen davon, daß desgleichen die Begriffe „Antagonistik“ oder auch
„Agonales Verhalten“ Gebrauch finden, wird der Begriff, insbesondere in der angloamerikanischen
Literatur, häufig als Synonym für Aggression verwandt (IMMELMANN
1982, FEDDERSEN-PETERSEN 2004). So setzt beispielsweise auch BRUNNER (1994) die
Agonistik dem Kampfverhalten bzw. der Rivalität gleich.
Aggressives Verhalten kann jedoch nur einen Teilbereich der Agonistik darstellen, da bei den
meisten tierlichen Auseinandersetzungen Angriffs- und Fluchtelemente eng miteinander
verknüpft sind (LORENZ 1953, IMMELMANN 1982, FEDDERSEN-PETERSEN 2004).
Dieser Zusammenhang ist auch auf neuronaler Ebene zu belegen, beispielsweise durch die
Hirnreizversuche von HOLST u. SAINT PAUL (1960) oder die Untersuchungen von
HUNSPERGER (1954), welcher im Mittelhirn und Hypothalamus der Katze ein
zusammenhängendes, funktionelles System für Angriffsverhalten, Abwehr und Flucht fand.
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