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Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie

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Kapitel 2<br />

2.2.3.1. Schmerz- oder schockinduzierte Aggression<br />

Jede Handlung, die Schmerzen oder Unbehagen hervorruft, kann nach dem Prinzip der<br />

Schadensvermeidung (TSCHANZ 1993) zu <strong>einer</strong> aggressiven Reaktion führen<br />

(LANDSBERG et al. 2003). Meist wird zunächst der Versuch unternommen, <strong>einer</strong> Bedrohung<br />

zu entkommen. Sollte die Möglichkeit dazu jedoch nicht gegeben sein und die Fluchtdistanz<br />

des betreffenden Hundes unterschritten werden, wird er höchstwahrscheinlich aggressives<br />

Verhalten zeigen (FEDDERSEN-PETERSEN 1991b, HART u. HART 2004). Die<br />

Hauptmotivation ist dabei die Unversehrtheit des eigenen Körpers, zu dessen Nutzen<br />

Aggressionsverhalten eine genetisch eng fixierte Handlung darstellt (SCHÖNING 2001).<br />

Darüber hinaus setzen Schmerzen die Schwelle für das Auftreten anderer Formen aggressiven<br />

Verhaltens, wie beispielsweise der Angstaggression (vgl. Kapitel 2.2.3.5) herab<br />

(LANDSBERG et al. 2003). Durch Lernerfahrung können Schmerzen, die innerhalb <strong>einer</strong><br />

aggressiven innerartlichen Auseinandersetzung <strong>auf</strong>treten, dazu führen, daß der Hund bei<br />

einem erneuten Zusammentreffen der Kontrahenten schon früher oder/und intensiver<br />

Drohverhalten zeigt oder aber auch bereits früher zum Angriff übergeht. Ähnlich verhält es<br />

sich mit massiven „Strafreizen“ in der Hundeausbildung. Diese erzeugen neben Schmerzen<br />

zusätzlichen Stress, die - vor allem in Kombination - aggressives Verhalten zusätzlich fördern.<br />

In der Therapie von problematischem Aggressionsverhalten ist Strafe daher kontraindiziert.<br />

Der Einsatz von Elektroreizgeräten muß in diesem Fall, neben der generellen<br />

Tierschutzrelevanz, gar als Kunstfehler betrachtet werden (SCHÖNING 2000b, 2001).<br />

2.2.3.2. Hormonell bedingte Aggression der Hündin und des<br />

Rüden<br />

Hormone steigern, insbesondere gegenüber Tieren des gleichen Geschlechts, die Bereitschaft<br />

zu aggressivem Verhalten. Dies manifestiert sich beim Rüden mit Erlangen der<br />

Geschlechtsreife. Bei der Hündin zeigt sich eine hormonell bedingt erhöhte Bereitschaft zu<br />

Aggressionsverhalten sowohl vor und während des Oestrus als auch während <strong>einer</strong><br />

Scheinträchtigkeit (JONES-BAADE 2001b, SCHÖNING 2000b, 2001). SCHÖNING (2000b)<br />

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