Kennen Sie Korea - beim Städtischen Musikverein zu Düsseldorf eV
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Abb. 2: Ludwig Emil Grimm, Louis Spohr dirigiert, Skizze 1850<br />
© Brüder Grimm-Museum, Kassel: Hz 349 (K148)<br />
das ‘Te Deum laudamus’ von Händel;<br />
am Schluß noch ein Streichquintett, bei<br />
dem Spohr die erste Geige vertrat, was<br />
einen solchen Beifallssturm hervorrief,<br />
daß sich das ganze Fest <strong>zu</strong> einer Ovation<br />
für ihn selbst verwandelt <strong>zu</strong> haben<br />
schien. Die eingesammelten, einen hohen<br />
Betrag bildenden Gaben flossen<br />
der in einem hohen Grad <strong>zu</strong>nehmenden<br />
Armuth <strong>zu</strong>.“ 5<br />
Die Kasseler Gesangsvereine profitierten<br />
auch von der gründlichen musikalischen<br />
Ausbildung, die Spohr den jungen<br />
Schülerinnen und Schülern angedeihen<br />
ließ, die schon bald aus ganz Europa<br />
nach Kassel strömten. Spohr verfolgte<br />
in der Ausbildung seiner Schüler näm-<br />
5 Friedrich Müller, Kassel seit siebzig Jahren, 1.<br />
Band, Kassel 1893, S. 231.<br />
18 NC 2 / 09<br />
lich einen bemerkenswert modernen,<br />
ganzheitlichen Ansatz. So bestand er<br />
auf dem Erlernen von mindestens einer<br />
Fremdsprache, geistiger Bildung und<br />
sportlicher Betätigung. Während immer<br />
mehr seiner Kollegen den Weg einer<br />
Spezialisierung auf das virtuose Spiel<br />
einschlugen, mussten Spohrs Schüler<br />
auch auf unterschiedlichen Positionen<br />
in seinem Orchester mitspielen und ein<br />
zweites Orchesterinstrument erlernen.<br />
<strong>Sie</strong> erlangten so wertvolle Erfahrungen,<br />
die ihnen im späteren Berufsalltag<br />
unschätzbare Dienste leisteten. Auch<br />
auf die Pflege der Kammermusik legte<br />
Spohr größten Wert. Er versuchte, den<br />
musikalischen Horizont seiner Schüler<br />
möglichst weit <strong>zu</strong> halten und das Verständnis<br />
für unterschiedliche Musik <strong>zu</strong><br />
wecken, wie er es selbst als Orche