Kennen Sie Korea - beim Städtischen Musikverein zu Düsseldorf eV
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schaftlich gebildeter Mann und Lehrer<br />
an der Zentral-Normalschule in Salzburg.<br />
Er achtete darauf, dass sein<br />
Sohn Sigismund <strong>zu</strong> guten Lehrern kam.<br />
Schon als Kind von sieben Jahre beginnen<br />
seine musikalischen Studien bei<br />
dem Salzburger Kathedral-Organisten<br />
Franz-Xaver Weissenauer. Seit seinem<br />
zwölften Lebensjahr studierte er bei<br />
Michael Haydn, dem Bruder von Joseph,<br />
Musiktheorie. In Pierers Universal-<br />
Lexikon von 1857 wird auf eine Verwandtschaft<br />
Neukomms mit Hadyn hingewiesen.<br />
In musikalisch-technischer<br />
Hinsicht ließ der Vater dem Sohn Sigismund<br />
wohl seinen freien Willen. Jedenfalls<br />
erwarb der Sohn auf fast jedem<br />
Instrument einige Fertigkeit, von Flöte<br />
bis Orgel, so dass er in den Salzburger<br />
Kirchenorchestern eine gesuchte<br />
Persönlichkeit war, die überall helfend<br />
einspringen konnte. Beim Orgelspiel<br />
entwickelte er überdurchschnittliche<br />
Fähigkeiten; vierzehnjährig wurde er<br />
Titularorganist der Universitätskirche<br />
<strong>zu</strong> Salzburg. Gleichzeitig studierte er<br />
auch Philosophie und Mathematik.<br />
1797 wechselte Sigismund Neukomm<br />
nach Wien und studierte dort bei Joseph<br />
Haydn, der ihn wie einen Sohn<br />
aufnahm. In Wien widmete er sich außerdem<br />
dem Studium der Naturwissenschaften<br />
und der Medizin.<br />
Sigismund Neukomm hatte 14 Schwestern<br />
und Brüder.<br />
Eine Schwester, Elise Neukomm<br />
(1789-1816) war eine berühmte Sopranistin<br />
in Wien; eine andere, Elisabeth,<br />
war ebenfalls Sängerin, sie lebte in<br />
Rouen.<br />
Sein Bruder Anton (1793-1873) unter-<br />
richtete als Professor am Konservatorium<br />
in Rouen und war dort Organist an<br />
der großen gotischen Abteikirche Saint-<br />
Ouen. Anton wurde übrigens in Paris<br />
an der Seite seines Bruders Sigismund<br />
auf dem Friedhof von Montmartre beerdigt.<br />
Das Grab existiert allerdings nicht<br />
mehr; es wurde von der Friedhofsverwaltung<br />
1988 eingezogen.<br />
Bekannt wurde noch Sigismund Neukomms<br />
Neffe, Edmond, geboren 1840<br />
in Rouen und gestorben 1903, ein Sohn<br />
Antons. Er war Musikredakteur bei dem<br />
Verlag L’année musicale und schrieb<br />
Kritiken in renommierten Pariser Musikzeitungen.<br />
Außerdem ist er als Autor<br />
verschiedener musikwissenschaftlicher<br />
Publikationen hervorgetreten. Er bewahrte<br />
die Manuskripte seines Onkels<br />
und vermachte sie schließlich 1896<br />
der Pariser Bibliothèque du Conservatoire.<br />
13<br />
Sigismund Neukomm war nicht verheiratet<br />
und hatte keine Nachkommen.<br />
Das geht aus den jetzt veröffentlichten<br />
notariellen Urkunden über seine Hinterlassenschaft<br />
bei seinem Tode hervor. 14<br />
Seit 1810 in Paris lebte er - mit Unterbrechung<br />
seiner Zeit in Brasilien - als<br />
Pianist und Musikdirektor im Hause des<br />
Fürsten Talleyrand bis <strong>zu</strong> dessen Tode<br />
1838; jenes Talleyrand, der in diesen<br />
Jahren als Außenminister, Politiker und<br />
Diplomat durch alle politischen Veränderungen<br />
hindurch an der Geschichte<br />
Frankreichs beteiligt war.<br />
Der Fürst nahm Neukomm 1814 mit<br />
<strong>zu</strong>m Wiener Kongress, wo dieser ein<br />
französisches, musikalisches Beipro-<br />
13 a. a. O. wie 6<br />
14 a. a. O. wie 6<br />
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