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Kennen Sie Korea - beim Städtischen Musikverein zu Düsseldorf eV

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Das Sühnopfer des Neuen Bundes<br />

(1847), ein Passions-Oratorium<br />

Da seit 1894 dieses Werk als Partitur<br />

oder Klavieraus<strong>zu</strong>g gedruckt vorliegt –<br />

inzwischen auch in neuen Ausgaben<br />

– hat das „Sühnopfer“ von allen Loewe-<br />

Oratorien am meisten Verbreitung gefunden<br />

2 . In unseren Tagen wurde es z.B.<br />

in <strong>Düsseldorf</strong>, Kiel, Karlsruhe oder Mettmann<br />

aufgeführt. Wilhelm Telschow, der<br />

Textdichter, schrieb ein Passions-Oratorium,<br />

dessen Textgrundlage das Johannes-Evangelium<br />

sowie weitere Stellen<br />

aus der Bibel bilden. Die Darstellung<br />

beginnt bei der Salbung in Betanien,<br />

führt über das letzte Abendmahl <strong>zu</strong>r Gefangennahme<br />

Christi; Jesus muss sich<br />

vor Kaiphas und Pilatus verantworten;<br />

Judas bereut seinen Verrat, Jesus trägt<br />

das Kreuz, wird gekreuzigt und ins Grab<br />

gelegt. Loewes Musik ist sehr abwechslungsreich<br />

gestaltet: Rezitative, die unbegleitet<br />

oder mehrstimmig sind, Wechsel<br />

von Solo- und Chorstellen, Choräle,<br />

Arien und Fugen sowie Kanons. Manches<br />

erinnert an ein Volkslied, manches<br />

an Loewes Balladenstil. Besonders eindringlich<br />

und qualitätsreich sind die Alt-<br />

Arie „Ach seht, der allen wohlgetan“, die<br />

Bass-Arie des völlig verzweifelten Judas<br />

„Wehe mir“, ein homophoner Chorsatz<br />

der Zionstöchter, „Fließet ihr unaufhaltsamen<br />

Tränen“ und der große Schlusschor<br />

„Es wird gesäet verweslich“.<br />

Als musikalische Begleitung sieht<br />

Loewe Streichinstrumente und Orgel<br />

vor; sein Bestreben, auch kleineren<br />

Gemeinden eine Aufführung <strong>zu</strong> ermöglichen,<br />

zeigt sich darin, dass das Werk<br />

auch allein durch eine Streichquartett-,<br />

Orgel- oder sogar Klavierbegleitung dargestellt<br />

werden könnte.<br />

38 NC 2 / 09<br />

Die Festzeiten (1825-1836)<br />

Loewe hat das Oratorium als mehrteilige<br />

Kantate angelegt, die in drei<br />

große Abschnitte gegliedert ist: Advent<br />

und Weihnachten; Fastenzeit, Karfreitag<br />

und Ostern; Himmelfahrt, Pfingsten<br />

und Trinitatis. So könnte das Werk nicht<br />

nur als Ganzes, sondern auch in Teilen<br />

<strong>zu</strong> den jeweiligen kirchlichen Festen<br />

aufgeführt werden; Loewe wollte Gemeinden<br />

ganz offenbar „Gebrauchsmusik“<br />

<strong>zu</strong> den jeweiligen Abschnitten<br />

des Kirchenjahres bieten. Solostellen<br />

und Chorpartien sind bewusst nicht<br />

übermäßig schwer angelegt; als Begleitung<br />

sind Streicher und die Orgel<br />

vorgesehen. Textgrundlage sind Zitate<br />

aus der Bibel, sich daran anlehnende<br />

gedichtete Verse sowie Choräle.<br />

Loewes Musik ist abwechslungsreich<br />

und gut verständlich, sie verbindet Anklänge<br />

an alte Meister wie Palestrina,<br />

Bach oder Händel mit neuen musikalischen<br />

Gedanken, ohne im Epigonalen<br />

oder Eklektischen stecken <strong>zu</strong> bleiben.<br />

„Der Reichtum der Riesenpartitur ist<br />

unerschöpflich, und man wird nicht<br />

müde, die Phantasie <strong>zu</strong> bewundern,<br />

mit der Loewe, ohne je über die Disposition<br />

der unzähligen kleinen Textabschnitte<br />

in Verlegenheit <strong>zu</strong> sein, immer<br />

neue Gedanken ausspielt“, würdigt<br />

Arnold Schering dieses Werk. 3 Loewe<br />

schließt seine Vorbemerkung <strong>zu</strong>m Oratorium<br />

mit dem eindrucksvollen Satz:<br />

„Die Gnade des Herrn sei mit mir und<br />

denen, welche dieses Werk ausführen<br />

und hören“.<br />

Hiob (1848)<br />

Für den Loewe-Biographen und Pfar-

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