Kennen Sie Korea - beim Städtischen Musikverein zu Düsseldorf eV

Abb. 2: Chorstelle aus dem dritten Teil des Oratoriums „Hiob“, in dem Jehova aus dem
Wetter heraus mit Hiob spricht.
rer Karl Anton war der „Hiob“ Loewes
bedeutendstes Oratorium, und es gelang
ihm, 1908 das Werk in Worms aufführen
zu lassen; für kurze Zeit wurde
dadurch größeres Interesse auch für
anderen Oratorien Loewes geweckt.
Der Text Wilhelm Telschows lehnt sich
eng an das alttestamentliche Buch Hiob
an und zeichnet den Lebensweg eines
frommen Mannes nach, der auch im
Unglück an Gott festhält und ein Ende
in Segen und Gnade erleben darf.
Loewes Komposition zeichnet sich
durch eingängige, melodisch reiche
musikalische Erfindung aus, ist eine
„romantische“ Musik im besten Sinne
– vielleicht kann man aber ihr zum
Vorwurf machen, dass sie dadurch
dem unerhörten Geschehen – Hiobs
Versuchungen und Qualen – innerlich
nicht ganz gerecht wird. Erfolgreiche
Aufführungen in neuester Zeit in Bad
Dürkheim und Greifswald belegen jedoch,
dass Loewes Werk noch heute
tragfähig ist. Höhepunkt ist zweifellos
der Teil, in dem Jehova aus einem Gewitter
heraus – durch Pauken symbolisiert
– zuerst unisono, dann kanonisch
spricht; der sich zur Sechstimmigkeit
steigernde Satz wird von hymnischen
Sanctus-Rufen der Chöre der Engel
unterbrochen und wirkungsvoll von Posaunen
untermalt. 4
Die sieben Schläfer (1832/33)
Mit diesem Oratorium hatte Loewe zu
Lebzeiten den größten Erfolg; es gab
Ende des 19. Jahrhunderts sogar Aufführungen
in Amerika. Die Textvorlage
Ludwig Giesebrechts hat als Vorlage
die Erzählung von sieben Brüdern, die
sich als verfolgte Christen in eine Höhle
flüchten und dort eingemauert werden.
Fast 200 Jahre später, nachdem das
Christentum sich durchgesetzt hatte,
wollen Bewohner aus Ephesus vor der
Höhle der Märtyrer gedenken und ent-
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