Produkt- und Handlungsorientierung in der betrieblichen ...

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Zwischenbericht „48 PLUS“ 2005 Im Laufe der Zeit ist es zu einer ganzen Reihe von Ausbildungsabbrüchen gekommen wie die folgende Tabelle zeigt: Ausbildungsberuf Vorzeitig ausgeschieden Begründung Maler und Lackierer Vom Träger gekündigt Häufige Fehlzeiten ohne Entschuldigung; Abmahnungen blieben ohne Wirkung Maler und Lackierer Selbst gekündigt Private Beziehungsprobleme, die zu Wohnungsverlust und zum Abbruch der Ausbildung führten. Gärtner/ GaLa Bau Selbst gekündigt Ohne Angabe von Gründen Bürokauffrau im Handwerk Vom Träger gekündigt Probezeitkündigung wegen zu hoher Fehlzeiten Tischler Selbst gekündigt Azubi hat nach ½ Jahr Ausbildung wegen schulischer Überforderung selbst gekündigt, will lieber Geld am Fließband verdienen (!!!). Hat sich nicht zur Vernunft bewegen lassen. Tischler Selbst gekündigt Ohne Angabe von Gründen Bürokauffrau Selbst gekündigt Überforderung mit persönlicher Situation, da psychisch krank Hauswirtschaferin Selbst gekündigt Ohne Angabe von Gründen Mit 16 Prozent liegt die Quote der vorzeitig aufgelösten Ausbildungsverträge im Projekt 48 PLUS deutlich unter dem Durchschnitt. In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2003 19,4 Prozent der abgeschlossenen Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Im Bundesdurchschnitt waren es 21,9 Prozent (BMBF Berufsbildungsbericht 2005, 106). 56 qualiNETZ GmbH 2006
Zwischenbericht „48 PLUS“ 2005 6 Finanzierung der Ausbildungskosten Das Ausbildungskonzept des Netzwerks 48 PLUS vereinigt die Vorzüge der betrieblichen Ausbildung (starke Ausrichtung auf produktive Arbeit bei gleichzeitig hohem Anteil an individueller Anleitung) mit der sozialpädagogisch orientierten Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (individuelle Lernförderung, berufsschulbegleitenden Unterricht, ausbildungsbegleitende Hilfen, sozialpädagogische Begleitung). Im Unterschied zu Bildungsträgern, die (nur) außerbetrieblich ausbilden, hat 48 PLUS den unschlagbaren Vorteil, dass die Ausbildung zu einem sehr hohen Anteil im Rahmen von Produktions- und Dienstleistungsaufträgen stattfindet, verbunden mit einer sehr intensiven fachlichen Anleitung durch die Ausbilderinnen und Ausbilder. Der Personalschlüssel von 1:8 entspricht den Vorgaben der zuständigen Stellen für die betriebliche Ausbildung und ist damit günstiger als in der Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen. Diese Ausrichtung hat entscheidende Auswirkungen auf die Motivation der Jugendlichen. Die sichtbaren Ergebnisse tragen zur positiven Entwicklung von Selbstbewusstsein, von Engagement und Verantwortungsbewusstsein bei. Es entsteht eine hohe Bindung an den Betrieb. Die Auszubildenden befinden sich nicht in Sonderausbildungsgruppen bei einem Bildungsträger, sondern sind betrieblich eingebunden. Kunden- und Leistungsorientierung bestimmen von Beginn an die Einstellungen und das Verhalten der Auszubildenden. Brüche zwischen dem relativ geschützten Lernen beim Bildungsträger und der harten Realität des betrieblichen Alltages, wie sie häufig während Praktika oder in Übergangsphasen zu beobachten sind, finden hier nicht statt. Gleichwohl müssen die Auszubildenden nicht auf die Vorzüge verzichten, die in der außerbetrieblichen Ausbildung üblich sind, die in den Betrieben gar nicht oder nur teilweise geleistet werden können: die systematische Vermittlung berufsfachlicher Fertigkeiten, Kennt- qualiNETZ GmbH 2006 57
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