Produkt- und Handlungsorientierung in der betrieblichen ...

Zwischenbericht „48 PLUS“ 2005
2 Ausbildung in Sozialbetrieben – Entwicklungsgeschichte
Nach einem Interview mit Hartmut Kleinikel
Die Beschäftigungsgesellschaften in Baden-Württemberg sind vor
mehr als zwanzig Jahren als soziale Unternehmen gegründet worden.
Auf dem Hintergrund des §72 BSHG wurde damals in den Städten
nach Hilfen gesucht, um Obdachlose und langzeitarbeitslose
Menschen nicht nur mit Wohnraum, sondern auch mit Arbeit zu versorgen.
Die Städte Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Freiburg begannen
relativ früh zusammen mit der Diakonie so genannte Neue
Arbeiten zu gründen. Diese Initiative ist durch den §18 BSHG „Hilfe
zur Arbeit“ verstärkt worden, der vorsah, für Langzeitarbeitslose und
Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten Arbeitsplätze
oder Arbeitsgelegenheiten zu schaffen, um sie perspektivisch wieder
in Arbeit zu integrieren. Auf dem Land gab es Obdachlosenheime
schon länger. Auch die Integration in Arbeit war dort bei großen Trägern
üblich.
Stuttgart war – mit vielen sozialen Projekten für Nichtsesshafte – der
Entwicklungsschwerpunkt für die Städte. Sehr schnell haben sich
Strukturen entwickelt, die weit über das hinausreichten, was im
Rahmen von sozialen Einrichtungen der Nicht-Sesshaften Hilfe zu
bewältigen war. Dies führte zur Gründung rechtlich eigenständiger
Gesellschaften nach dem Vorbild der Neuen Arbeit.
Der Europäische Sozialfonds ist schon sehr früh für die Integration
von Langzeitarbeitslosen mit in Anspruch genommen worden. Analog
dazu hat das Land Förderprogramme aufgelegt, die dann aber
von den Beschäftigungsträgern miteinander verknüpft werden mussten.
Während in anderen Bundesländern meist koordinierte, aufeinander
abgestimmte Programme geschaffen wurden, mussten die
Träger in Baden-Württemberg Finanzierung und Co-Finanzierung
aus verschiedenen Programmen selbst zusammen stellen. Das Landesprogramm,
das dann etwa 10 Jahre später aufgelegt worden ist,
qualiNETZ GmbH 2006 7