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10 Frauenzentrierte Ansätze in der Gesundheitsförderung und in der ...

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588 Bericht zur ges<strong>und</strong>heitlichen Lage von Frauen <strong>in</strong> Deutschland<br />

<strong>10</strong>.2 Die empirische Erhebung<br />

<strong>10</strong>.2.1 Zielsetzung <strong>und</strong> Methode<br />

Ziele <strong>der</strong> empirischen Untersuchung waren es zu beleuchten, welche Leitideen <strong>und</strong><br />

welche Praxiskonzepte gegenwärtig <strong>in</strong> <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland für den<br />

Anspruch auf e<strong>in</strong>e verbesserte ges<strong>und</strong>heitliche Versorgung von Frauen stehen, <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />

erstes Bild zu gew<strong>in</strong>nen, mit welchen Sichtweisen <strong>und</strong> Maßstäben diejenigen Frauen<br />

ihre Erfahrungen mit Versorgung beurteilen, die e<strong>in</strong> bewußt frauenzentriertes Angebot<br />

kennengelernt <strong>und</strong> genutzt haben.<br />

Forschungspraktisch stellte sich die Aufgabe, e<strong>in</strong>e möglichst breite Palette<br />

frauenzentrierter Versorgungsansätze zu erfassen <strong>und</strong> dar<strong>in</strong> Schwerpunkte zu identifizieren,<br />

um dann beispielhafte Angebote unterschiedlichen Typs qualitativ näher zu<br />

untersuchen. Durch Gewichtung im Zuge <strong>der</strong> Auswahl sollte gewährleistet se<strong>in</strong>, daß<br />

<strong>in</strong>novative Konzepte <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen,<br />

während die frauenspezifische Arbeit von Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Selbsthilfeorganisationen<br />

ergänzend betrachtet wird.<br />

We<strong>der</strong> <strong>in</strong>novative Konzepte noch die Breite <strong>der</strong> Entwicklung s<strong>in</strong>d umstandslos<br />

zugänglich. Neue Ansätze können als örtlich begrenzte Angebote entstehen, etwa <strong>in</strong><br />

Form von Geme<strong>in</strong>schaftspraxen, von e<strong>in</strong>zelnen therapeutischen Praxen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

therapeutisch-stationären E<strong>in</strong>richtungen; <strong>der</strong>en Ideen <strong>und</strong> Konzepte müssen sich erst<br />

gegen „ma<strong>in</strong>stream“-Vorstellungen behaupten, um breiter bekannt zu werden. Bestandsaufnahmen<br />

<strong>der</strong> Entwicklungsh<strong>in</strong>tergründe, Ziele, Organisationsformen <strong>und</strong> Angebote im<br />

Frauenges<strong>und</strong>heitsbereich für e<strong>in</strong>e breitere Öffentlichkeit existieren zwar für ausgewählte<br />

E<strong>in</strong>richtungstypen wie Frauenges<strong>und</strong>heitszentren (Schultz/Langenhe<strong>der</strong> 1997) <strong>und</strong><br />

Frauenberatungsstellen (Franke et. al. 1996), nicht aber für frauenzentrierte Ansätze im<br />

allgeme<strong>in</strong>en.<br />

Mit Rücksicht auf die unübersichtliche Ausgangslage wurde e<strong>in</strong>e Datenerhebung <strong>in</strong><br />

mehreren Stufen vorgenommen. Die Stufen bauten aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auf, so daß e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>haltlicher Überblick über die Hauptergebnisse je<strong>der</strong> Stufe erfor<strong>der</strong>lich ist, um die<br />

Auswahl <strong>der</strong> Schwerpunkte <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zielgruppen <strong>der</strong> jeweils nächsten Stufe nachzuvollziehen.<br />

Daher werden hier (unter <strong>10</strong>.2.2. <strong>und</strong> <strong>10</strong>.2.3) jeweils im Vorgriff die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> vorangegangenen Erhebungen zusammengefaßt; methodische <strong>und</strong> <strong>in</strong>haltliche<br />

Ausführungen müssen sich dabei wechselseitig erhellen, wie dies von Glaser <strong>und</strong><br />

Strauss (1967) mit dem Konzept <strong>der</strong> „theoretical sampl<strong>in</strong>g“ zuerst beschrieben wurde<br />

(vgl. Strauss 1991).<br />

Im ersten Schritt galt es, die Breite von E<strong>in</strong>richtungen zu sichten, die nach eigenem<br />

Selbstverständnis e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Versorgung von Frauen anstreben, <strong>und</strong> auf<br />

dieser Gr<strong>und</strong>lage die Ansatzstellen für die weiteren Erhebungsschritte zu identifizieren.<br />

Die Recherche wurde mit e<strong>in</strong>em breit gestreuten Kurzfragebogen durchgeführt, <strong>der</strong> sehr<br />

offen formuliert war <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition vorgab. Zwischen Oktober 1996 <strong>und</strong> April

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