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10 Frauenzentrierte Ansätze in der Gesundheitsförderung und in der ...

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<strong>Frauenzentrierte</strong> Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Versorgung 591<br />

Fachkräfte befragt, die nicht selbst Versorgung leisten, aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em relevanten Bereich<br />

e<strong>in</strong>en Überblick haben. Im Verlauf dieser Befragung - <strong>in</strong>sgesamt 78 Expert<strong>in</strong>nen gaben<br />

uns zu diesen Fragen Auskunft - kristallisierte sich heraus, daß frauenzentrierte Praxisnsätze<br />

schwerpunktmäßig zu bestimmten Ges<strong>und</strong>heitsproblemen <strong>und</strong> <strong>in</strong> bestimmten<br />

Versorgungsbereichen zu f<strong>in</strong>den waren. Diese sollten möglichst <strong>in</strong> <strong>der</strong> ausführlichen<br />

Befragung abgebildet werden.<br />

In diesem Stadium <strong>der</strong> Untersuchung wurden die Praxisansätze <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Schwangerschaft/Geburt, Sucht <strong>und</strong> Hilfe nach sexualisierter Gewalt aus <strong>der</strong> weiteren<br />

Erhebung ausgeklammert, da die Versorgungsprobleme <strong>und</strong> die frauenzentrierten<br />

Ansätze <strong>in</strong> diesen Bereichen relativ gut erforscht s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> <strong>in</strong> den entsprechenden<br />

Kapiteln dieses Berichts auf <strong>der</strong> Basis vorhandener Expertisen problembezogen<br />

mitbehandelt werden sollten. Auf e<strong>in</strong>e erneute Befragung <strong>der</strong> Frauenges<strong>und</strong>heitszentren<br />

wurde verzichtet, da das auftraggebende M<strong>in</strong>isterium zeitgleich e<strong>in</strong>e Expertise erstellen<br />

ließ (Schultz/Langenhe<strong>der</strong> 1997). Zur E<strong>in</strong>grenzung wurde ferner entschieden, den sehr<br />

breiten Bereich <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbildung <strong>und</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Frauenberatung nur<br />

stichprobenartig <strong>in</strong> telefonischen Kurzgesprächen zu beleuchten, da diese eher im<br />

Vorfeld des Systems ges<strong>und</strong>heitlicher Versorgung tätig s<strong>in</strong>d.<br />

Aus dem so erheblich verkle<strong>in</strong>erten Pool wurden 46 Expert<strong>in</strong>nen für e<strong>in</strong>e ausführliche<br />

Befragung gewonnen. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> elf E<strong>in</strong>richtungen, Projekten o<strong>der</strong> Praxen mit e<strong>in</strong>em<br />

frauenzentrierten Versorgungskonzept tätig. Es wurden 16 separate Gespräche geführt,<br />

wobei zumeist e<strong>in</strong>e bis drei Personen, <strong>in</strong> drei Fällen (Kl<strong>in</strong>ikstationen) e<strong>in</strong> Team von<br />

jeweils 7 bis 9 Personen, am Gespräch teilnahmen. Die Gespräche wurden auf Tonband<br />

aufgenommen <strong>und</strong> transkribiert, anschließlich nach Mayr<strong>in</strong>g (1993) paraphrasiert <strong>und</strong><br />

im H<strong>in</strong>blick auf die geschil<strong>der</strong>te Inanspruchnahme, die E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Bedürfnislagen<br />

<strong>der</strong> Klientel sowie auf den konzeptionellen Ansatz <strong>und</strong> dessen praktische Umsetzung<br />

ausgewertet. Auf dieser Basis wurde ferner e<strong>in</strong>e zusammenfassende Darstellung je<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen bzw. <strong>der</strong> Praxisansätze erstellt <strong>und</strong> <strong>der</strong> verantwortlichen Expert<strong>in</strong><br />

zugesandt mit <strong>der</strong> Bitte, zu prüfen, ob ihr Praxisansatz angemessen wie<strong>der</strong>gegeben war<br />

<strong>und</strong> zuzustimmen, daß die E<strong>in</strong>richtung ggf. im Bericht durch e<strong>in</strong>e Ortsangabe kenntlich<br />

gemacht werden darf. Denn im Zuge <strong>der</strong> Auswertung war deutlich geworden, daß e<strong>in</strong>e<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Praxisansätze unter Bezug auf die dort konkret behandelten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprobleme kaum effektiv die Anonymität wahren kann, ohne <strong>in</strong>haltsleer zu<br />

werden. Statt dessen wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verdichteten Fallgeschichte versucht, e<strong>in</strong> klares Bild<br />

<strong>der</strong> Konzeption <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erfahrungsbilanz <strong>der</strong> jeweiligen Expert<strong>in</strong>nen zu zeichnen. Mit<br />

<strong>der</strong> Präsentation solcher „Beispiele guter Praxis“ soll zugleich plastisch faßbar werden,<br />

wie mit Bezug auf jeweils spezifizierte Ges<strong>und</strong>heitsprobleme <strong>und</strong> Standorte im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen e<strong>in</strong>e frauenzentrierte Versorgung ausgestaltet werden kann.<br />

Die dritte Stufe bildeten Gruppengespräche mit Klient<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, um die<br />

Nutzer<strong>in</strong>nenperspektive zu erfassen. Die Vermittlung betroffener Frauen erwies sich als<br />

sensibler Bereich. Zu e<strong>in</strong>igen Symptombereichen war es schwierig, Betroffene zu<br />

befragen, z. B. bei Frauen mit psychischen <strong>und</strong> psychosomatischen Problemen <strong>und</strong>

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