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10 Frauenzentrierte Ansätze in der Gesundheitsförderung und in der ...

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<strong>Frauenzentrierte</strong> Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Versorgung 599<br />

<strong>10</strong>.3 Problemlagen <strong>und</strong> Praxiskonzepte<br />

Die Befragung von Expert<strong>in</strong>nen wurde entlang zweier L<strong>in</strong>ien ausgewertet. Die Ordnung<br />

des Materials nach Problemlagen folgte dem Gr<strong>und</strong>satz, die Erfahrungen aus <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>und</strong> -versorgung zunächst mit Bezug auf die konkreten Belastungso<strong>der</strong><br />

Krankheitslagen darzustellen, auf die sie antworten. Die Themenauswahl folgte<br />

dem Ertrag <strong>der</strong> Erhebung <strong>und</strong> war auf Bereiche konzentriert, <strong>in</strong> denen jeweils mehrere<br />

Expert<strong>in</strong>nen gef<strong>und</strong>en wurden, die e<strong>in</strong> Konzept frauenzentrierter Praxis darstellten <strong>und</strong><br />

begründeten. Die Ordnung nach Praxiskonzepten bedeutete e<strong>in</strong>e Ausrichtung auf die<br />

unterschiedlichen Angebote, die je nach ihrem Ort im Ges<strong>und</strong>heitswesen je unterschiedlich<br />

zur Ges<strong>und</strong>heit von betroffenen Frauen beitragen.<br />

Es würde den Rahmen e<strong>in</strong>es Frauenges<strong>und</strong>heitsberichts sprengen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erhebung<br />

erfaßte empirische Vielfalt hier auszubreiten o<strong>der</strong> auszuschöpfen. Zwei Auswertungsebenen<br />

liegen dem folgenden Text zugr<strong>und</strong>e. E<strong>in</strong>mal wurde das gesamte Material <strong>der</strong><br />

Gespräche mit 78 Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten gesichtet, um Aussagen über e<strong>in</strong>en für<br />

Frauen hilfreichen Umgang mit e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> gewählten Themenschwerpunkte berücksichtigen<br />

zu können. Zum zweiten wurden die für die e<strong>in</strong>gehende qualitative Erhebung<br />

gewählten elf Praxisansätze als „Beispiele guter Praxis“ analysiert; <strong>in</strong> diese gebündelten<br />

Darstellungen, die nicht mehr auf <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>schätzungen, son<strong>der</strong>n auf Praxismodelle<br />

abheben, fließt das Material aus Interviews mit <strong>in</strong>sgesamt 46 Expert<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>.<br />

Zur besseren Anschaulichkeit werden e<strong>in</strong>ige dieser Praxisansätze eigens vorgestellt.<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> empirischen Erhebung befragten Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten teilten bei ihren<br />

Äußerungen zu e<strong>in</strong>er bedürfnisgerechten Ges<strong>und</strong>heitsversorgung e<strong>in</strong>ige allgeme<strong>in</strong>e<br />

Gr<strong>und</strong>annahmen (teils explizit, teils implizit), auf die im Abschnitt <strong>10</strong>.5.1 e<strong>in</strong>gegangen<br />

wird. Vorab s<strong>in</strong>d zwei Hauptmerkmale zu nennen, die aus <strong>der</strong> Analyse des empirischen<br />

Materials gewonnen wurden <strong>und</strong> daher dem Aufbau <strong>der</strong> folgenden Darstellung zugr<strong>und</strong>e<br />

gelegt werden.<br />

Durchgängig war die E<strong>in</strong>schätzung anzutreffen, daß e<strong>in</strong>e angemessene Versorgung vom<br />

Verständnis für die Lebenssituation von Frauen getragen se<strong>in</strong> <strong>und</strong> darauf Bezug nehmen<br />

muß. Diese Bezugnahme reichte immer erheblich über die i. e. S. mediz<strong>in</strong>ischen Daten<br />

h<strong>in</strong>aus, wurde aber unterschiedlich weitreichend ausgeführt. Als zweites war festzustellen,<br />

daß die Interpretation <strong>der</strong> eigenen Tätigkeit als Praxisansatz, <strong>der</strong> „dem Bedarf<br />

von Frauen an ges<strong>und</strong>heitlicher Beratung <strong>und</strong> Versorgung besser gerecht zu werden“<br />

versucht, damit e<strong>in</strong>hergeht, Potentiale von Bewältigung, Selbstheilung <strong>und</strong> bewußter<br />

Gestaltung des eigenen Wohlbef<strong>in</strong>dens bei Frauen mobilisieren zu wollen. In den<br />

Gesprächen ersche<strong>in</strong>en Frauen nicht als Träger von beson<strong>der</strong>en Gefährdungen <strong>und</strong><br />

Risiken <strong>und</strong> ebenso wenig als Personenkreis, <strong>der</strong>en „compliance“ mit e<strong>in</strong>er empfohlenen<br />

Behandlung verbessert werden muß. Vielmehr werden durchweg die Ressourcen<br />

betont, die Frauen hätten, die für sie geeignete Behandlung zu wählen, präventiv für die<br />

eigene Ges<strong>und</strong>heit zu sorgen o<strong>der</strong> schöpferisch Wege <strong>der</strong> Bewältigung zu f<strong>in</strong>den, wenn<br />

sie dar<strong>in</strong> gestärkt <strong>und</strong> unterstützt würden.

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