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10 Frauenzentrierte Ansätze in der Gesundheitsförderung und in der ...

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640 Bericht zur ges<strong>und</strong>heitlichen Lage von Frauen <strong>in</strong> Deutschland<br />

alle<strong>in</strong>e von zu Haus weg seien <strong>und</strong> nicht von selbst sofort aktiv Kontakte mit Mitpatient<strong>in</strong>nen<br />

knüpfen können. Die Physiotherapeut<strong>in</strong>nen möchten diese „natürliche“<br />

Gesprächsführung, die sie mit „ges<strong>und</strong>em Menschenverstand“ <strong>und</strong> mit „E<strong>in</strong>fühlung“<br />

charakterisieren, beibehalten.<br />

Die Psycholog<strong>in</strong>nen unterstützen den psychosomatischen Ansatz <strong>der</strong> Ärzt<strong>in</strong>nen vor<br />

allem im H<strong>in</strong>blick auf den Umgang <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen mit psychischen Belastungen <strong>und</strong><br />

mit Schmerzen. In <strong>der</strong> psycho-onkologischen Gruppe geht es um Entlastung <strong>und</strong> die<br />

Erarbeitung von Selbstakzeptanz; e<strong>in</strong> konfliktzentriertes Vorgehen sei hier nicht<br />

angebracht. Beim Umgang mit Schmerz ist vorrangig die Vermittlung des psychosomatischen<br />

Ansatzes wichtig. Die Psycholog<strong>in</strong>nen wollen e<strong>in</strong>en Erfahrungsraum schaffen,<br />

<strong>in</strong> dem die Patient<strong>in</strong>nen Zusammenhänge zwischen frauenspezifischen Problemen<br />

<strong>und</strong> Belastungen <strong>und</strong> ihren Schmerzen erkennen können. Sie vermitteln den Frauen<br />

e<strong>in</strong>erseits, daß Strategien im Umgang mit Schmerzen <strong>und</strong> Ängsten erlernt werden<br />

können <strong>und</strong> geben ihnen hierzu Möglichkeiten <strong>und</strong> Verfahren an die Hand, etwa<br />

Entspannungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wie z. B. progressive Muskelentspannung, Imag<strong>in</strong>ations-,<br />

Schmerzfokus- <strong>und</strong> Genußübungen, an<strong>der</strong>erseits versuchen sie möglichst konkret auf<br />

Problemlagen <strong>der</strong> jeweiligen Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>zugehen, um mit ihnen e<strong>in</strong> neues Verhältnis<br />

zu ihrer Lebenssituation zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Die Krankenschwester sieht es als ihre wichtigste Aufgabe an, e<strong>in</strong>e Atmosphäre des<br />

Vertrauens aufzubauen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die Patient<strong>in</strong>nen sich wohl fühlen. Die Krankenpflege ist<br />

die erste Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Patient<strong>in</strong>nen auf <strong>der</strong> Station. Dort sollen sie das<br />

Gefühl haben, immer kommen zu können <strong>und</strong> willkommen zu se<strong>in</strong>. Das Pflegepersonal<br />

erklärt den Patient<strong>in</strong>nen den Tagesablauf <strong>und</strong> unterstützt sie bei den Term<strong>in</strong>absprachen.<br />

Wichtig sei, daß die Patient<strong>in</strong>nen merken, daß sie ihre eigenen Vorstellungen ihrer<br />

Krankenrolle formulieren <strong>und</strong> umsetzen können, ohne dabei Angst vor Mißbilligung<br />

haben zu müssen.<br />

Stationsärzt<strong>in</strong>nen betonen als ihre wesentliche Aufgabe neben <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Versorgung (Basisdiagnostik <strong>und</strong> spezifische Behandlungs<strong>in</strong>dikationen) die Nachaufklärung<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen. Damit diese wirklich die Informationen bekommen, die für sie<br />

wichtig s<strong>in</strong>d, nehmen sie sich Zeit, richten ihre Gesprächsführung schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anamnese<br />

darauf e<strong>in</strong> <strong>und</strong> führen weitere E<strong>in</strong>zelgespräche, wenn erfor<strong>der</strong>lich. Auch sie legen<br />

Wert auf Alltagssprache <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation mit den Patient<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> wählen Begriffe,<br />

die Patient<strong>in</strong>nen auch benutzen, um nicht von oben herab o<strong>der</strong> angstauslösend zu<br />

wirken.<br />

Die Kooperation im Team als berufsübergreifendes Netzwerk bedeutet, daß allen<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen bewußt ist, daß sie e<strong>in</strong>en wichtigen, wenn auch unterschiedlichen Part<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>stitutionellen Behandlungszenario übernehmen, daß sie auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage<br />

von (gegenseitiger) Wertschätzung gegenüber Frauen handeln <strong>und</strong> daß sie im S<strong>in</strong>ne des<br />

Konzepts zum Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>und</strong> zur Stärkung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> beitragen. Weiterbildung<br />

im Team wie <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Berufsgruppen, Weiterentwicklung <strong>und</strong> Weitervermitt-

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