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10 Frauenzentrierte Ansätze in der Gesundheitsförderung und in der ...

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<strong>Frauenzentrierte</strong> Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Versorgung 645<br />

<strong>10</strong>.5 Erträge <strong>der</strong> empirischen Studie zu den Maßstäben für gute Praxis <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Versorgung von Frauen<br />

<strong>10</strong>.5.1 Kriterien <strong>und</strong> Erfahrungswerte <strong>der</strong> Nutzer<strong>in</strong>nen<br />

Mit zehn Gruppengesprächen sollten Kriterien erfaßt werden, nach denen Frauen<br />

Angebote <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Versorgung als für<br />

sie angemessen bewerten. Kriterien werden vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> von Bedürfnissen <strong>und</strong><br />

Wünschen sowie konkreten Erfahrungen aufgestellt <strong>und</strong> verdeutlicht. Mit <strong>der</strong> Methode<br />

<strong>der</strong> Focusgruppe (vgl. Kapitel <strong>10</strong>.2.1) wurde e<strong>in</strong> offenes Forum geschaffen, <strong>in</strong> dem die<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen - ausgehend von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>samkeit, e<strong>in</strong> bestimmtes Angebot für e<strong>in</strong>e<br />

konkrete Bedarfslage wahrgenommen zu haben - sich im Gespräch darüber verständigen<br />

konnten, was gute <strong>und</strong> schlechte Versorgungserfahrungen ausmachen. Als Impuls wurde<br />

zunächst gefragt, wie sie zu diesem Angebot gekommen s<strong>in</strong>d. Weiterh<strong>in</strong> wurde zur<br />

Diskussion gestellt, <strong>in</strong>wieweit sie e<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen ihrem Ges<strong>und</strong>heitsproblem<br />

<strong>und</strong> ihrer Situation als Frau sehen, <strong>und</strong> welche Bedürfnisse sie an die ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Versorgung bzw. an <strong>der</strong>en Verbesserung richten.<br />

Die Gruppen umfaßten meist vier bis fünf Frauen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bandbreite zwischen drei <strong>und</strong><br />

zwölf Personen. Die Altersverteilung war, wie zu erwarten, je nach Problemlage<br />

unterschiedlich <strong>und</strong> <strong>in</strong>sgesamt breit. In sehr vielen Fällen hatten die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

das spezifische Versorgungsangebot nicht deshalb gewählt, weil sie bestimmte<br />

Erwartungen an den Umgang mit Frauen hatten, son<strong>der</strong>n sie waren auf recht unterschiedlichen<br />

Wegen dorth<strong>in</strong> gekommen: Empfehlung von Bekannten, Wohnortnähe,<br />

Information vom Hörensagen, Empfehlung des Hausarztes, Zuweisung durch Versicherungsträger<br />

bis h<strong>in</strong> zur gezielten Suche, weil ihr Problem bis dah<strong>in</strong> nicht adäquat<br />

behandelt worden war.<br />

Die Gespräche wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mehrstufigen Verfahren ausgewertet. Zunächst wurden<br />

mit Bezug auf die spezifische Problemlage die geäußerten Erwartungen an e<strong>in</strong>e angemessene<br />

Hilfe o<strong>der</strong> Behandlung vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten bisherigen Versorgungserfahrungen<br />

herausgearbeitet. Anschließend wurden im Vergleich von Passagen,<br />

<strong>in</strong> denen „gute“ bzw. „schlechte“ Versorgung zur Diskussion stand, Maßstäbe<br />

allgeme<strong>in</strong>er Art analysiert. Schließlich wurden die Gespräche im H<strong>in</strong>blick auf das dar<strong>in</strong><br />

enthaltene Verständnis von Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitshandeln <strong>in</strong>terpretiert. Die Fülle<br />

des empirischen Materials wurde <strong>in</strong> diesem Vorgehen schrittweise auf Elemente <strong>und</strong><br />

Kriterien reduziert, die für unterschiedliche ges<strong>und</strong>heitliche Problemlagen <strong>und</strong> Versorgungssituationen<br />

übertragbar ersche<strong>in</strong>en. E<strong>in</strong>e ausführliche fallbezogene Darstellung<br />

<strong>der</strong> Gruppengespräche muß späteren Veröffentlichungen vorbehalten bleiben; Beispiele<br />

werden zur Illustration heranbezogen.<br />

Zunächst ergeben sich aus <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Problemlagen unterschiedliche Sichten auf<br />

Versorgung. So steht etwa für die Mütter kle<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong> das eigene Ges<strong>und</strong>heitshandeln<br />

im Kontext ihrer E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Familie. Sie s<strong>in</strong>d auf Entlastung, Flexibilität <strong>und</strong>

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