Psychologie-Arbeitsmarkt Berufsfelder entdecken Marché de l ...
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DOSSIER: <strong>Psychologie</strong>-<strong>Arbeitsmarkt</strong><br />
PSYCHOSCOPE 8-9/2007<br />
«Nichtalleheutigen Leistungserbringer wer<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>nGewinnerngehören»,<br />
schreibenSie in <strong>de</strong>rStudie.<br />
Womithängt daszusammen undwas müssen Leistungserbringerbeachten,<br />
wenn sienicht zu <strong>de</strong>nVerlierern<br />
gehörenwollen?<br />
Wenn es stimmt,dassGesundheitein Konsumprodukt<br />
wird undsich dieLogik <strong>de</strong>r Konsummärkte zunehmend<br />
aufdie Gesundheitsmärkte überträgt, entschei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>FaktorenüberErfolgo<strong>de</strong>r<br />
Misserfolg.<br />
•Misserfolg: DasGesundheitswesenhältantraditionell<br />
gewachsenen Strukturenfest, <strong>de</strong>r Willezur Verän<strong>de</strong>rung<br />
istgeringund dieAbwehrreflexe sind relativstark. Die<br />
wichtigstenAkteure sind in Partikularinteressenverstrickt<br />
undkönnensich aufkeine klaren Strategien einigen.Die<br />
GesundheitsanbieterInnen orientieren sich primär an Kosten,<br />
verschlankenProzesse, verzögern Investitionenund<br />
richtendie Qualität je länger je mehramMittelmassaus –<br />
am Machbaren stattamMöglichen.<br />
•Erfolg: DerSchweizer Gesundheitsmarktöffnet sich,<br />
dieglobale Mobilitätvon PatientInnen,medizinischem<br />
Personal undLeistungen nimmtzu. In <strong>de</strong>r Folgevon<br />
diagnostischen undtherapeutischen Fortschrittenentstehen<br />
viele neue medizinische,aberauchergänzen<strong>de</strong><br />
Angebote.Wer sich profilieren will,braucht klareKonzepte.<br />
DerZwang zurDifferenzierung<strong>de</strong>s Angebots<br />
wächst:überInnovationenund Emotioneno<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>n<br />
Preis. DerZwang zurKooperation nimmtzu, sowohl<br />
innerhalb<strong>de</strong>r gewohntenLieferketten alsauchdarüber<br />
hinaus. Diegrössten Innovationspotenziale liegen nicht<br />
innerhalbeines Marktes, son<strong>de</strong>rnzwischen <strong>de</strong>nMärkten,<br />
im Zusammenführen vonverschie<strong>de</strong>nen Fachgebieten,<br />
Mentalitätenund in <strong>de</strong>r Verknüpfungvon Innovation<br />
undTradition,von Emotion undEvi<strong>de</strong>nz.<br />
«Phobien treiben<strong>de</strong>n Markt»,lauteteineweitere These.<br />
DieOrientierung wer<strong>de</strong>daher immerwichtiger. Wo sehen<br />
SiehierAufgabenfür einenBerufsverbandwie dieFSP?<br />
Durch <strong>de</strong>nMedienhypeumneueTherapien,aberauch<br />
um gesundheitlicheRisiken entwickeln sich auchneue<br />
Ängste.Medikamente,die wegen Nebenwirkungen vom<br />
Marktgenommen wer<strong>de</strong>n müssen,Lebensmittelverunreinigungen,die<br />
Krankheitenauslösen, o<strong>de</strong>r durchInternet<br />
geistern<strong>de</strong>Gerüchteüberneuartige Krankheitserregerführendazu,<br />
dass Angstein wichtigerFaktorfür<br />
Alltags-und Konsumentscheidungen wird.Die wachsen<strong>de</strong><br />
Vielfalt <strong>de</strong>sGesundheitsangebots überfor<strong>de</strong>rtund lähmt<br />
viele Menschen. StattnochmehrInformationensuchen<br />
siemehrOrientierung, eine Person o<strong>de</strong>r einSystem, das<br />
siebei ihrenGesundheitsentscheidungen unterstützt. Ein<br />
Berufsverband wiedie FSPkönntehier gewissermassen<br />
dieRolle <strong>de</strong>sKonsumentenforumsübernehmen.Diesbedingt,<br />
dass Gütesiegel nach transparentenund strikten<br />
Regelnverteiltwer<strong>de</strong>n, dieQualitätregelmässig geprüft<br />
wird undMitglie<strong>de</strong>r,die <strong>de</strong>nQualitätsstandardsnichtge-<br />
nügen,ausgeschlossenwer<strong>de</strong>n–und alldiesin<strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
auchbekannt gemacht wird.<br />
Diein<strong>de</strong>r Studie beschriebenenmöglichen Entwicklungen<br />
wer<strong>de</strong>n nichtvon heuteauf morgen Realität,halten Sieam<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>sBerichtes fest.Welches sind Einflussfaktorenfür<br />
dasTempo unddie Richtung <strong>de</strong>rEntwicklung?<br />
Technischentwickeltsich <strong>de</strong>r Gesundheitsmarktsehr<br />
schnellweiter. Viele Angebote,die vorzehnJahren noch<br />
Science-Fiction schienen (zum Beispiel Neuro-Enhancement,<br />
Brain-Computer-Interfaces,implantierte Sinnesorgane<br />
zumUV- undInfrarotsehen), rücken immernäher in<br />
<strong>de</strong>nBereich<strong>de</strong>s Machbaren.Das Tempo<strong>de</strong>r Entwicklung<br />
wird jedoch massgeblich von<strong>de</strong>n gesetzlichen Regulierungen<br />
bestimmt,die festlegen,welche neuenTherapien<br />
zugelassenwer<strong>de</strong>nund welche nicht.<br />
*schriftliches Interview: Annett Jucker<br />
Die Zusammenfassung <strong>de</strong>r Studie<br />
können Sie herunterla<strong>de</strong>n unter:<br />
www.gdi.ch/fileadmin/user_uploads/pdf_media/<br />
studien/Health_Horizons_2006_D.pdf