Psychologie-Arbeitsmarkt Berufsfelder entdecken Marché de l ...
Psychologie-Arbeitsmarkt Berufsfelder entdecken Marché de l ...
Psychologie-Arbeitsmarkt Berufsfelder entdecken Marché de l ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Roland Stähli hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen zwanzig Jahren in <strong>de</strong>r FSP und<br />
an<strong>de</strong>ren Verbän<strong>de</strong>n in verschie<strong>de</strong>nen Funktionen engagiert. So war er –<br />
<strong>de</strong>r Reihe nach – Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r SGP, Mitglied <strong>de</strong>r FSP-Gründungsgruppe,<br />
FSP-Vorstandsmitglied, erster Generalsekretär <strong>de</strong>r FSP, Mitglied <strong>de</strong>r<br />
FSP-Aufnahmekommission, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s ZüPP, Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Gesundheitspsychologie und 2003 –2004 Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>r FSP. Heute präsidiert er die FSP-Kommission <strong>Psychologie</strong>berufegesetz.<br />
Seit 1992 arbeitet er als Präventionsbeauftragter <strong>de</strong>s Kantons Zürich.<br />
Was <strong>de</strong>nken Sie, hat dazu geführt, dass<br />
die Taskforce Erfolg hatten?<br />
Im Gründungsprozess wareninjeglicher<br />
Hinsichtdie persönlichen Kontakteentschei<strong>de</strong>nd.<br />
E-Mail gabes<br />
noch nicht, undsich aufein solches<br />
Projekteinzulassen,setzteinje<strong>de</strong>m<br />
Fall eine hohe Glaubwürdigkeitbei<br />
<strong>de</strong>nInitiantInnen voraus.Die Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Taskforce besuchten die<br />
Generalversammlungen <strong>de</strong>r etwa 25<br />
an <strong>de</strong>r Gründung interessiertenVerbän<strong>de</strong>und<br />
stellten dasProjekt<strong>de</strong>n<br />
Basismitglie<strong>de</strong>rnvor.Ich selbst hatte<br />
dasVergnügen an rund 20 GeneralversammlungendieFSP-I<strong>de</strong>evorstellenzukönnen,<br />
dabeibeeindruckte<br />
mich diegrosseVielfalt <strong>de</strong>rVerbandstraditionenausseror<strong>de</strong>ntlich.<br />
An <strong>de</strong>r Gründungsversammlung am 19.<br />
September 1987 traten 20 Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
FSP bei, die FSP zählte damit 1600 Mitglie<strong>de</strong>r,<br />
einiges mehr also als die anvisierten<br />
1000. Wie fühlten Sie sich in diesem<br />
Moment?<br />
Wirwaren alle sehr erleichtert und<br />
glücklich.Das Gefühl,etwas Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s<br />
vollbracht zu haben, stellte<br />
sich spätestens dann ein, alsdie Tagesschau<br />
<strong>de</strong>sSchweizer Fernsehens,<br />
die<strong>de</strong>n Gründungsakt gefilmthatte,anjenem<br />
Samstagüberdie erfolgreiche<br />
Gründung berichtete.Die<br />
Schweizer<strong>Psychologie</strong> hattesich zusammengeschlossenund<br />
dies wur<strong>de</strong><br />
auchzur Kenntnisgenommen. Fort-<br />
an sprach die<strong>Psychologie</strong> miteiner<br />
<strong>de</strong>utlichen Stimme undsie standauf<br />
zwei Beinen:<strong>de</strong>m Bein <strong>de</strong>rWissenschaft<br />
und<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Berufspraxis.<br />
Sie und Ihre KollegInnen haben für die<br />
Gründung <strong>de</strong>r FSP unentgeltlich und mit<br />
Hingabe unzählige Stun<strong>de</strong>n investiert.<br />
Was war Ihr persönliches Motiv für dieses<br />
ausseror<strong>de</strong>ntliche Engagement und was<br />
be<strong>de</strong>uten die vielen Erfahrungen, die Sie<br />
in diesen und auch in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren<br />
Ihres Einsatzes für die FSP machen<br />
konnten?<br />
Persönlich hatteich mich schon<br />
alsStu<strong>de</strong>nt bei<strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r<br />
Schweizerischen Gesellschaft für<br />
Verhaltenstherapie engagiert. Als<br />
junger Assistenthatte ich in Zürich<br />
zusehen müssen,wie zwei erfolgreichenpsychologischen<br />
Forschern<br />
nach ihrerHabilitation vonihren medizinischen<br />
Institutionendie Stelle<br />
gekündigtwur<strong>de</strong> –obwohlBeför<strong>de</strong>rungen<br />
üblich gewesenwären.Es<br />
beschäftigte mich stark, dass kein<br />
<strong>Psychologie</strong>verband sieindieserSituation,die<br />
starkvon <strong>de</strong>rdamaligen<br />
Konkurrenz zwischen Medizinern<br />
undPsychologen geprägtwar,unterstützte.<br />
Alspolitisch <strong>de</strong>nken<strong>de</strong>r Mensch<br />
warmir schon immerklar, dass die<br />
Fremdanerkennung unseres Berufsstan<strong>de</strong>seineklare<br />
Antwortauf die<br />
Frageerfor<strong>de</strong>rte:Wer istPsychologe?<br />
DieseFrage konntenund mussten<br />
Foto:z.V.g<br />
nurdie PsychologInnen selbst klären–ebenvia<br />
Definition <strong>de</strong>sFSP-<br />
Standards. DieDefinition dieses<br />
Ausbildungsstandardsist,obwohl<br />
nichtvon allenbemerkt,nachwie vor<br />
wohl diegrössteLeistung<strong>de</strong>r FSP.<br />
Dieser Standard istauchGrundlage<br />
fürdas kommen<strong>de</strong><strong>Psychologie</strong>berufegesetz.<br />
DieFSP-Gründungund diefolgen<strong>de</strong>n<br />
berufspolitischen Engagements<br />
habenmir viele freundschaftlicheBeziehungen<br />
in <strong>de</strong>rganzen<br />
Schweizeingebracht,welche die<br />
wenigen persönlichen Negativerfahrungen<br />
–sie warendurchaus<br />
schmerzhaft–<strong>de</strong>utlich überwiegen.<br />
Dasberufspolitische Engagementist<br />
einwichtigerTeilmeiner Biografie<br />
–Aussagen über dieTriebfe<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r<br />
eigenen Biografiesindaberbekanntlich<br />
immerschwierig undseltenzutreffend.<br />
Interview: Annett Jucker<br />
39<br />
FSP AKTUELL<br />
PSYCHOSCOPE 8-9/2007