Die Papa - Liste - Väter & Karriere
Die Papa - Liste - Väter & Karriere
Die Papa - Liste - Väter & Karriere
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75<br />
Kapitel A 12:<br />
Der arbeitslose Vater<br />
Eva Polak,<br />
Daniel Napp<br />
„Michi packt an“<br />
Sauerländer<br />
ISBN:<br />
978-3-7941-6042-6<br />
D: 12,90 €<br />
A: 13,30 €<br />
23,50 sFr<br />
ab August 2007<br />
ab TB bei Carlsen<br />
ISBN:<br />
978-3-551-37580-3<br />
D: 5,95 €<br />
A: 6,20 €<br />
10,90 sFr<br />
Ab 6 zum Vorlesen,<br />
ab 8 zum Selberlesen<br />
Während der siebenjährige Michi seinen <strong>Papa</strong> dabei beobachtet, wie er<br />
jeden Tag die Stellenanzeigen durchsucht, kommt er auf eine tolle Idee: Er<br />
will selber losgehen und mal die verschiedensten Berufe ausprobieren. Er<br />
hilft den Maurern, trägt mit seinem pubertierenden Bruder Zeitungen aus<br />
oder bewährt sich als Babysitter. Zwischen den 15 Vorlesegeschichten<br />
über den eifrigen pfiffigen kleinen Kerl erleben wir, wie der arbeitslose Vater<br />
sich um eine neue Stellung bemüht. Erleben die Nervenbelastung für<br />
die ganze Familie und den Stress des Vaters, erfahren aber auch, dass die<br />
Mutter jetzt mehr in einer Arztpraxis arbeitet. Eher durch Zufall erfährt die<br />
Familie von einem ebenfalls arbeitslosen Vater eines Klassenkameraden<br />
und so entsteht eine ganz neue Solidarität der Kinder arbeitsloser Väter.<br />
Durch die unaufdringlichen und heiteren Michi-Abenteuer und sein Engagement<br />
für die alte Nachbarin oder zur Rettung der Schmetterlinge lebt<br />
dieser Junge vor, dass Kinder sich für ganz unterschiedliche Dinge einsetzen<br />
können. <strong>Die</strong> Botschaften für Erwachsene mit unfreiwilliger Zeit ist klar:<br />
„Bemühe dich konsequent um eine neue Arbeit; nutze die Kraft deiner Familie;<br />
setzte dich auch für soziale Dinge ein; nutze dein soziales Netz und<br />
die Kontakte am Ort zur Vermittlung in einen neuen Job“. Und für die Familie<br />
stellt die Autorin einige Lösungsmöglichkeiten und Mahnungen vor:<br />
„Versucht einen Rollentausch, indem die Partnerin mehr arbeitet; lebt bescheidener,<br />
denn zwei Kugeln Lieblingseis reichen auch; passt auf, dass<br />
die arbeitslosen Väter nicht in die Sucht abrutschen; ermöglicht ihnen auch<br />
weiterhin soziale Kontakte, zum Beispiel in der Fußballmannschaft“.<br />
Ein fröhliches, aber nie oberflächliches Vorlesebuch, das sensibel und zugleich<br />
unterhaltsam die Situation einer Familie beschreibt, die von Arbeitslosigkeit<br />
betroffen ist. Das Buch verdient es, in Kindergärten und Grundschulen<br />
vorgelesen und in kindgerechter Form bearbeitet zu werden. CMS<br />
Themen: „Arbeitslosigkeit“, „Rollentausch“, „Soziales Engagement“<br />
Personen: Vater und Sohn, erwähnt: Mutter und älterer Bruder<br />
Karen Hesse<br />
„Nennt mich einfach<br />
Jule“<br />
dtv junior<br />
ISBN:<br />
978-3-423-70589-9<br />
D: 5,50 €,<br />
A: 5,70 €<br />
9,90 sFr<br />
ab 8 zum Vorlesen,<br />
ab 10 zum Selberlesen<br />
Der Vater ist arbeitslos, arm und Analphabet. Seine 9-jährige Tochter Jule<br />
hat die Leseschwäche geerbt und geht nur sehr ungern in die Schule.<br />
Doch dafür begleitet sie ihren Vater auf den Autofriedhof und hilft ihm, in<br />
einem alten Schuppen und mit den geerbten Werkzeugen des Großvaters<br />
ein paar Arbeiten zu erledigen. Doch die Schwierigkeiten dieser Familie<br />
scheinen unüberwindbar: durch die hohen Schulden muss das geerbte<br />
Haus verkauft werden, ein Polizist überbringt die letzte Aufforderung, dass<br />
Jule in die Schule gehen muß, die Mutter erkrankt an Schwangerschaftsdiabetis<br />
und die kleinen Reparaturen des Vaters bringen nur das Nötigste<br />
zum Leben. Dann wird es Frühling: eine Gemeindeschwester hilft der Mutter<br />
und bringt Lebensmittel mit, Jule lernt mit Hilfe ihrer großen Schwestern<br />
einzelne Buchstaben lesen, der Vater bekommt einige größere Aufträge<br />
und Jule findet eine Klasse, in der sie sich wohl fühlt. Nur an einem Tag<br />
konnte Jule nicht in die Schule kommen, da musste sie der Mutter helfen,<br />
denn die neue Schwester wollte auf die Welt kommen.<br />
Eine unpathetisch erzählte Geschichte einer kinderreichen Familie, die<br />
trotz aller Schwierigkeiten zusammen hält und sich gegenseitig stützt und<br />
stärkt. Ein mutmachendes Beispiel für Kinder und Erwachsene, das ohne<br />
moralinen Zeigefinger aufzeigt, welche Kraft in einer Familie und in Kindern<br />
steckt. Jule und ihr Vater denken zwar anders als die anderen, dafür können<br />
sie aus Blech wunderbare Kunstwerke schaffen und alltägliche Reparaturen<br />
erledigen. Ein tolles Buch, das ich mit großer Begeisterung gleich<br />
zwei mal gelesen habe. <strong>Die</strong> 19 Kapitel auf 123 Seiten eignen sich sehr gut<br />
zum Vorlesen in der Grundschule, besonders in der Weihnachtszeit. CMS<br />
Themen: „Arbeitslosigkeit“, „Armut“, „Analphabetismus“