Papa-Liste
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38<br />
Leuntje Aarnoutse,<br />
Sabine Büchner<br />
„Finn trommelt los“<br />
Gerstenberg<br />
ISBN:<br />
978-3-8369-5412-9<br />
D: 12,95 €,<br />
A: 13,40 €<br />
17,90 sFr<br />
ab 8 Jahren<br />
Uwe sagte:<br />
„Manche Väter sind<br />
weg. Manche Väter<br />
wohnen woanders.<br />
Manche Väter sind tot.<br />
Aber jeder hat<br />
einen Vater.“<br />
Mona erzählt ihrem Sohn Finn, wie es damals war. „Wir haben dich zusammen<br />
gemacht. Wir haben uns ganz nah zueinander gelegt. Ganz kuschelig.<br />
Und danach warst du in meinem Bauch. Das habe ich eine Weile<br />
später gemerkt. Aber da war Frank schon weg.“ Jetzt, etwa acht Jahre<br />
später, steht Frank wieder vor der Tür. Finn lernt seinen biologischen Vater<br />
kennen. Unruhige Zeiten brechen an, nicht nur, weil Finn so gerne trommelt<br />
und zum Geburtstag sein erstes Schlagzeug erhält. Mal reagiert er<br />
seine Gefühle mit Hilfe der Drumsticks ab, mal probiert er mit verschiedenen<br />
Rhythmen eine Geschichte – „Die Erlebnisse mit meinem Vater“ - zu<br />
erzählen. Denn einfach ist die Situation im Moment nicht, seine alleinerziehende<br />
Mutter muss viel arbeiten, sein biologischer Vater Frank taucht<br />
spontan für ein paar Tage auf und der Freund der Familie Uwe ist auch nur<br />
sehr unregelmäßig in der Nähe. Finn erlebt zwei Männer, die „frei wie ein<br />
Vogel“ sein möchten, die Angst haben, durch eine Beziehung „eingesperrt<br />
wie Tiere im Zoo“ zu sein. Und doch ist da bei beiden Männern eine partnerschaftliche<br />
Verbindung zur Mutter und zum Kind. Vielleicht als „Vaterfür-ab-und-zu“<br />
oder als „Zweit-Vater“<br />
Dieses Vorlesebuch für Schulkinder in ähnlicher Situation beschreibt das<br />
ganz Gefühlsspektrum, das ein Kind in solcher Situation erlebt. Es bietet<br />
keine schnelle Lösung an. Jedoch zeigt es auf, dass die Musik eine gute<br />
Möglichkeit ist, seine Gefühle auszuleben.<br />
CMS<br />
Der Seiltänzer<br />
Hoch über dem Marktplatz einer kleinen Stadt<br />
hatte ein Seiltänzer sein Seil gespannt<br />
und machte dort oben unter den staunenden Blicken des Publikums<br />
seine gefährlichen Kunststücke.<br />
Gegen Ende der Vorstellung holte er eine Schubkarre hervor<br />
und fragte einen der Zuschauer:<br />
„Sagen Sie, trauen Sie mir zu,<br />
dass ich die Schubkarre über das Seil schiebe“<br />
„Aber gewiss“, antwortete der Mann fröhlich,<br />
und auch mehrere andere der Umstehenden stimmten der Frage sofort zu.<br />
„Würden Sie sich dann meiner Geschicklichkeit anvertrauen,<br />
sich in die Schubkarre setzen<br />
und von mir über das Seil fahren lassen“, fragte der Seiltänzer weiter.<br />
Da wurden die Mienen der Zuschauer ängstlich.<br />
Nein, dazu hatten sie keinen Mut!<br />
Nein, das trauten sie sich und ihm nicht zu.<br />
Plötzlich meldete sich ein kleiner Junge.<br />
„Ich setze mich in die Karre“, rief er, kletterte hinauf,<br />
und unter dem gespannten Schweigen der Menge<br />
schob der Artist das Kind über das Seil.<br />
Als er mit der Schubkarre und dem Kind am anderen Ende ankam,<br />
klatschten alle begeistert Beifall.<br />
Einer aber fragte später den Jungen: „Sag, hattest du keine Angst da oben“<br />
„Oh nein“, lachte er, „es ist ja mein Vater, der mich über das Seil schob!“<br />
aus einer Andacht mit dem Mobilen Mitmach-Zirkus aus Hilden