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Papa-Liste

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66<br />

Kapitel A 8:<br />

Der getrennt lebende Vater<br />

Trennungsbücher können Kindern helfen, die neue Lebenssituation zu bewältigen. Aber nie ist die eigene<br />

Trennungssituation so, wie sie in Bilderbüchern oder in Romanen für Jugendliche dargestellt wird. Wer<br />

zieht aus, wo lebt das Kind, wer geht eine neue Partnerschaft ein, wie ist der Kontakt zu den leiblichen Eltern<br />

Ist es eine gelungene Trennung und haben Vater und Mutter einen positiven Kontakt zueinander und<br />

zum Kind Inzwischen gibt es eine Reihe von Trennungsbüchern, die es den Eltern ermöglichen, ein richtiges<br />

Buch als „Lebenshilfe für ihr Kind“ zu finden. Eltern sollten den „passenden“ Titel suchen und finden,<br />

um den Kindern die eigene familiäre Situation zu erklären.<br />

Sibylle Rieckhoff,<br />

Jürgen Rieckhoff<br />

„Heute ist <strong>Papa</strong>-Tag“<br />

Thienemann<br />

ISBN:<br />

978-3-522-43677-9<br />

D: 12,95 €,<br />

A: 13,40 €<br />

18,90 sFr<br />

ab 4 Jahren<br />

Wenn Eltern<br />

sich trennen.<br />

Eine einfühlsam erzählte<br />

Geschichte, die zum<br />

Gespräch einlädt.<br />

Dieses Bilderbuch wendet sich an Kinder und Erwachsene, denn es thematisiert<br />

das Thema „Trennung“ aus zwei Sichtweisen. Zunächst aus der<br />

Sicht des Jungen: Moritz ist traurig – und wütend! Denn <strong>Papa</strong> ist weg. Der<br />

wohnt jetzt am anderen Ende der Stadt. Aber zu einer Familie gehören<br />

doch Mama und <strong>Papa</strong> - und mindestens ein Kind! Bestimmt ist er an allem<br />

schuld, denkt Moritz. Und hätte ihn <strong>Papa</strong> nicht um Erlaubnis fragen müssen,<br />

bevor er einfach weggeht Es gehört eben nicht so. „Doch, es gehört<br />

jetzt so“, sagt Mama. „Wie bei den Piratenkapitänen in deinem Bilderbuch.<br />

Wir zwei sind jetzt eine Mannschaft. Und am Wochenende kommt der andere<br />

große Pirat zu Besuch. Dann machen wir alle zusammen was Schönes.”<br />

Aber dann ist Wochenende und zum ersten Mal <strong>Papa</strong>-Tag. Und Moritz<br />

kann es kaum glauben: So viel Spaß hatten sie schon lange nicht<br />

mehr.<br />

Und die Lehre für die Eltern und andere Erwachsene Es gibt gelingende<br />

Trennungen – nicht nur bei Piraten und im Bilderbuch. Zwillinge kommen<br />

im Kindergarten an verschiedene Tische (später in verschiedene Schulklassen),<br />

Piraten bekommen eigene Schiffe (Vater und Mutter eigene Hobbys<br />

und Freundeskreise), Mutter und Vater eigene Wohnungen – und dennoch<br />

ist ein Familienleben am Wochenende möglich. Ob dieses Bilderbuch<br />

nur eine „Bilderbuch-Trennung“ oder eine praktische Lebenshilfe ist, muss<br />

jede sich trennende Familie selber ausprobieren. Ich finde dieses neue<br />

Trennungsbuch sehr gut, weil es lebenspraktische Lösungsmöglichkeiten<br />

für die Familie vorstellt und die „Schuld“ vom Kind wegnimmt. CMS<br />

Brigitte Weninger<br />

Christian Maucler<br />

„Auf Wiedersehen,<br />

<strong>Papa</strong>“<br />

minedition<br />

ISBN:<br />

978-3-86566-097-8<br />

D: 12,95 €, A: 13,40 €<br />

18,90 sFr<br />

ab 3 Jahren<br />

Zitat aus dieser Geschichte<br />

über eine gelungenen<br />

Trennung:<br />

Die Bärenmama zu ihrem<br />

Kind: „Weil du da<br />

bist, gehörten wir drei<br />

für immer zusammen,<br />

auch wenn wir nicht<br />

mehr in einer gemeinsamen<br />

Höhle wohnen.“<br />

Tom kommt mit der Trennung seiner Eltern und den Besuchen bei seinem<br />

Vater nicht zurecht. Sein Teddybär nimmt dies zum Anlass, ihm eine<br />

Geschichte zu erzählen.<br />

Die Bärenfamilie ist in einer ähnlichen Situation wie Toms Familie. Die<br />

Bärenmama sorgt für das Kind, ab und zu kommt der Bärenvater und<br />

nimmt das Kind mit in den Wald, wo sie Spannendes erleben: Der Vater<br />

zeigt ihm Tiere und unternimmt mit ihm aufregende Dinge. Doch das Ende<br />

eines solchen Tages ist ähnlich wie bei Tom. Das Bärenkind kann nicht<br />

verstehen, warum sein Vater wieder fortgeht. Das macht es traurig und wütend<br />

zugleich. Seine Mutter erklärt ihm, dass man mit jemandem, mit dem<br />

man oft Streit hat, nicht zusammen wohnen mag. Das versteht der kleine<br />

Bär, weil auch er nicht mit Tieren zusammen sein möchte, mit denen er<br />

sich oft zankt. Weil aber der Vater und er sich gut verstehen und einander<br />

mögen, verbringen sie immer wieder Zeit miteinander. Die Erklärung der<br />

Mutter gibt dem Bärenkind die Gewissheit, dass das Fortgehen des Vaters<br />

keinen Liebesverlust bedeutet - es kann sicher sein, dass es seinen Vater<br />

wiedersehen wird.<br />

Eine Rezensentin vertritt diese Auffassung: „Die in diesem Bilderbuch<br />

gewählte Metapher macht es Kindern vermutlich leichter, sich in dem<br />

schwierigen Beziehungsgefüge nach einer Trennung zurechtzufinden und<br />

die eigenen Gefühle den Eltern gegenüber zu klären.“

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