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98<br />
Sigmund Freud<br />
„Unterdeß halten wir<br />
zusammen – Briefe an<br />
die Kinder“<br />
Aufbau-Verlag<br />
ISBN:<br />
978-3<br />
D: 34,00 €<br />
A: 35,00 €<br />
48,90 sFr<br />
„Jenes Gefühl, daß die<br />
Kinder versorgt sind,<br />
dessen ein jüdischer Vater<br />
zum Leben wie zum<br />
Sterben dringend<br />
bedarf ..."<br />
Sigmund Freud<br />
Die hier erstmals veröffentlichten Briefe an die Kinder und Enkel zeigen<br />
den Arzt, Tiefenpsychologen und Begründer der Psychoanalyse Sigmund<br />
Freud (1856 bis 1939) von einer unbekannten Seite: als Vater, der für seine<br />
Kinder ein waches Auge und liebevolles Interesse hat. Ein berührendes<br />
Dokument gelebter Menschlichkeit. Ein erklärtes Prinzip gab es im Hause<br />
Freud: In der Not konnten sich die Kinder stets an den Vater wenden und<br />
hatten Anspruch auf seine Hilfe - auf das "Gerettetwerden", von dem der<br />
älteste Sohn Martin spricht. Freud nahm seine Söhne, Töchter und Enkel<br />
ganz ernst. Nie trat er ihnen moralisierend entgegen. So zielte sein brieflicher<br />
Rat in allen Lebenslagen vor allem darauf, die Empfänger zu stützen,<br />
notfalls aufzurichten und sie in der Familiensolidarität zu verankern. Als<br />
Vater zeigte Freud eine tiefe, irdisch-handfeste Humanität, die man bewundern<br />
kann und die in den brieflichen Zeugnissen auch den heutigen<br />
Leser berührt.<br />
Der 683seitige Band präsentiert die erhaltenen Briefe Freuds an seine<br />
(erwachsenen) Kinder und Enkelkinder, die bis auf wenige Ausnahmen<br />
erstmals veröffentlicht werden. Sie zeigen Freud als fürsorglichen Vater,<br />
der sich an der Pflege seines Familiennetzwerkes beteiligte, das für ihn ein<br />
zentraler Wert war.<br />
Eine Pressestimme: „Freuds Briefe an seine Söhne und Töchter berühren<br />
auch den Leser von heute, weil sie von einer geistigen Großzügigkeit zeugen,<br />
die für die Väter des frühen 20. Jahrhunderts nicht selbstverständlich<br />
war. Wer Freuds Briefe an seine Kinder liest, … der wird nicht anders können,<br />
als diesen Mann zu schätzen. Er wird berührt sein von der Güte und<br />
Wärme des Vaters. … Ein einzigartiges Zeugnis.“<br />
aus: Literarische WELT, Jacques Schuster, 12.6.2010<br />
Katja Thimm<br />
„Vatertage“<br />
Fischer<br />
ISBN: 978-3-10-076903-9<br />
D: 18,95 €, A: 19,50 €<br />
28,90 sFr<br />
auch als Taschenbuch<br />
Fischer TB<br />
ISBN: 978-3-596-18400-2<br />
D: 9,99 €, A: 10,30 €<br />
14,90 sFr<br />
auch in der Schriftenreihe<br />
der Bundeszentrale<br />
für<br />
politische Bildung,<br />
Band 1189, 4,50 €<br />
Im Leben von Horst<br />
Thimm, dem Vater der<br />
Autorin, bündelt sich die<br />
deutsche Kriegs- und<br />
Nachkriegsgeschichte<br />
wie in einem Brennglas.<br />
Seine Tochter, Kind der<br />
Bundesrepublik und<br />
Journalistin, hat die Gespräche<br />
mit ihrem alten<br />
Vater über Jahre hinweg<br />
aufgezeichnet und ist<br />
mit ihm an die Stätten<br />
seiner Kindheit und<br />
Jugend zurückgekehrt.<br />
Der Evangelische Buchpreis wurde im Mai 2012 an Katja Thimm für ihr<br />
Buch „Vatertage“ verliehen. Hier die Auszüge aus der Begründung der Jury:<br />
„Es gibt zurzeit viele gute Bücher über das Älterwerden der eigenen Eltern,<br />
über den Umgang mit Krankheit und Demenz, mit Pflegestufen und<br />
Betreuungsmöglichkeiten, über die „Kriegskinder“-Generation und die Folgen<br />
ihrer Erfahrungen für ihre Familien. Katja Thimm berührt all diese<br />
Themen und hat doch ein ganz besonderes, ein fesselndes und erhellendes<br />
neues Buch geschrieben. Ausgehend von der Momentaufnahme des<br />
Umzugs ihres Vaters in ein Altenheim entwickelt sie eine Art Doppelbiografie,<br />
in der sie die Auseinandersetzung mit der Generation des Vaters auf<br />
die eigene generative und zeitgeschichtliche Sicht der Welt treffen lässt.<br />
Horst Thimm ist Jahrgang 1931. Aufgewachsen in Masuren zwingt der<br />
Krieg dem Dreizehnjährigen Flucht und große Verantwortung auf. Auch<br />
die Nachkriegszeit in der noch jungen DDR ist von Überforderung und<br />
übergangslosem Erwachsenwerden geprägt. Krieg, Flucht, Auseinandersetzung<br />
mit dem DDR-Regime, Haft und Ausreise in die Bundesrepublik,<br />
schließlich Familiengründung im konservativ geprägten Bonn-Bad Godesberg<br />
– anlässlich des rapiden Alterungsprozesses des Vaters wird der Autorin<br />
bewusst, wie wenig sie über die ersten dreißig Lebensjahre ihres Vaters<br />
weiß. Gemeinsam mit dem Vater unternimmt sie konkret und in Gedanken<br />
eine Reise in die Vergangenheit und rekonstruiert ein Stück Lebens-<br />
und Zeitgeschichte.<br />
Katja Thimm ist eine ausgezeichnete Journalistin und eine begabte Autorin.<br />
Meisterhaft hält sie die Balance zwischen sachlicher Erzählweise und<br />
emotionaler Dichte, zwischen Sympathie und Distanz. Dadurch reicht ihre<br />
Geschichte weit über die Darstellung eines individuellen Schicksals hinaus.<br />
Sie erzählt von einem Annäherungs- und Verstehensprozess und gibt damit<br />
einen wichtigen Anstoß zum Dialog der Generationen. Gleichzeitig legt<br />
das Buch eindrucksvoll Zeugnis über eine vertrauensvolle Vater-Tochter-<br />
Beziehung ab. … Erleben und Recherche, Erzählen und Reflexion gehen<br />
bei Katja Thimm eine überaus fruchtbare Verbindung ein. Ihr Buch regt an,<br />
über die eigene generationengeprägte Sicht der Welt und das Miteinander<br />
der Generationen nachzudenken.“