Magen-NHL; umschriebene Stadien
Magen-NHL; umschriebene Stadien
Magen-NHL; umschriebene Stadien
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Trotz kasuistischer Mitteilungen einer kompletten Remission aggressiver <strong>Magen</strong>lymphome<br />
nach einer H.p.-Eradikation 37 muß diese Therapie als experimentell angesehen werden und<br />
bleibt speziellen Studien vorbehalten.<br />
2.1.5.4 Rituximab<br />
Mit Rituximab (MabThera) steht ein monoklonaler Antikörper (AK) zur Verfügung, der<br />
gegen das Oberflächenantigen CD20 auf B-Lymphozyten ausgerichtet ist. Dieses Antigen<br />
wird von normalen B-Zellen und deren Vorläufer-Zellen expremiert sowie von den meisten<br />
Lymphomen vom B-Zell-Typ, nicht jedoch von Stammzellen und Plasmazellen. 38<br />
Rituximab ist ein gentechnisch hergestellter chimärer Maus/Mensch-AK, dessen zytotoxischer<br />
Wirkmechanismus auf einer komplementvermittelten Lyse der B-Zellen beruht. Zusätzlich<br />
werden als weitere Mechanismen Apoptose und Blockierung des G 1 S-Übergangs, eine<br />
Differenzierungsblockade und eine vermehrte Phosphorylierung von Zellproteinen erwogen. 39<br />
Erste klinische Daten wurden 1994 publiziert. 1995/96 wurde in den USA eine multizentrische<br />
Zulassungsstudie durchgeführt, in der 166 Patienten mit rezidivierten indolenten oder<br />
follikulären Non-Hodgkin-Lymphomen rekrutiert wurden. Die Behandlung bestand aus 4<br />
Infusionen in wöchentlichem Abstand in einer Dosierung von 375 mg/m 2 Rituximab. Das<br />
Patientenkollektiv war zum Teil mehrfach vorbehandelt und schloß Patienten mit Chemoresistenz<br />
oder nach erfolgloser Hochdosistherapie mit Stammzellersatz ein. Die berichtete Ansprechrate<br />
betrug 48 %. 40<br />
Erste Berichte über eine Kombinationsbehandlung mit Rituximab und CHOP in der Primärtherapie<br />
bei aggressiven <strong>NHL</strong> zeigten eine Ansprechrate von ca. 90 %. 41,42 . Die erste publizierte<br />
prospektive Studie zeigte einen signifikanten Vorteil für die Kombination mit Rituximab<br />
gegenüber der alleinigen Therapie mit 8 Zyklen CHOP-21 bei Patienten > 60 Jahren mit<br />
aggressiven Lymphomen bei einer erst kurzen medianen Beobachtungszeit, so daß man allerdings<br />
noch nicht von einer etablierten Standardtherapie ausgehen kann. 43 Diese Daten führten<br />
zur Zulassung des Medikaments in Europa. Die Toxizität war in beiden Armen vergleichbar.<br />
Allen Publikationen zur Behandlung mit Rituximab – auch in Kombination mit einer Chemotherapie<br />
bei aggressiven Lymphomen – ist die Rate nur geringer Nebenwirkungen, die insbesondere<br />
während der ersten Infusion auftreten können, gemeinsam. Überwiegend traten<br />
Schüttelfrost, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Erytheme und hypotone Kreislaufdysregulationen<br />
auf (in der Regel WHO-Grad I oder II) und waren nach Unterbrechung der Infusion oder Reduktion<br />
der Infusionsgeschwindigkeit reversibel.<br />
2.2 Begründung des Therapieoptimierungsversuchs<br />
2.2.1 Eradikationsbehandlung<br />
In der noch laufenden Studie GIT <strong>NHL</strong> 02/96 war die Eradikationsbehandlung bei ca. 80 %<br />
der Patienten mit H.p.-positiven Marginalzonenzell-Lymphomen (MZZL) erfolgreich. Aussagen<br />
über eine „echte“ Kuration sind aufgrund des langen indolenten natürlichen Verlaufs der<br />
MZZL und der noch bei allen Studien relativ kurzen Beobachtungszeit derzeit nicht sicher zu<br />
machen. Ferner liegen Hinweise zu prognostischen Faktoren wie der Translokation t(11;18)<br />
oder der Ausdehnung des Lymphoms nur an kleinen Fallzahlen vor. Zur weiteren Klärung<br />
bedarf es einer großen prospektiven Studie mit entsprechenden Begleituntersuchungen.<br />
2.2.2 Strahlentherapie bei indolenten Lymphomen<br />
In den Studien GIT <strong>NHL</strong> 01/92 und 02/96 konnte bei indolenten <strong>Magen</strong>lymphomen die Bestrahlung<br />
in kurativer Intention in den <strong>Stadien</strong> I und II etabliert werden. Die Überlebensrate<br />
Protokollversion 1.2 mit Amendment 2 v. 15.03.2011 (aktiviert 01.06.2011)